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Test - Park Beyond : Test: So abgedreht kann ein Freizeitpark sein

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Dank Spielen wie den Klassikern Theme Park, Rollercoaster Tycoon und dem extrem umfangreichen Planet Coaster stampfen Achterbahn-Fans auf der ganze Welt schon seit vielen Jahren die Freizeitparks ihrer Träume am heimischen Bildschirm aus dem Boden. Braucht es da tatsächlich noch einen weiteren Vertreter dieses Genres? Die überraschende Antwort darauf lautet: Oh ja! Denn die neue Simulation Park Beyond bringt frischen Wind ins Geschehen.

Wie gesagt gibt es bereits einige hervorragende Freizeitparksimulationen auf dem Markt. Dennoch hat sich das deutsche Entwicklerstudio Limbic Entertainment gedacht, dass es eine gute Idee wäre, ein weiteres Spiel dieser Art zu veröffentlichen. Limbic Entertainment? Ist das nicht dieses Team, das für Titel wie Tropico 6 und Might & Magic: Heroes VII verantwortlich zeichnete? Genau dieses.

Das neueste Werk Park Beyond soll etwas bieten, das es zuvor im Genre der Freizeitparksimulationen nicht gab und es dadurch von der Konkurrenz abhebt. Ein vollmundiges Versprechen, das muss man den Entwicklern lassen. Doch sollen wir euch was sagen? Sie haben es gehalten. Park Beyond hat einzigartige Alleinstellungsmerkmale zu bieten. Warum es dennoch nicht für den Sprung nach ganz oben reicht, verraten wir euch in den nächsten Absätzen.

Vom Schreibtisch in den Freizeitpark

In der angenehm umfangreichen Kampagne von Park Beyond schlüpft ihr in die Rolle eines namenlosen Protagonisten, der es sich zum Hobby gemacht hat, Achterbahnen mit völlig abgedrehten Designs zu entwerfen. Als er seine Blaupausen zum Papierflieger gefaltet aus dem Fenster wirft, wird er umgehend von einer mit Jetpack ausgerüsteten Frau als künftiger Bauherr für ein großes Freizeitparkunternehmen rekrutiert. Zunächst müsst ihr noch euer Können in einem ungewöhnlichen Tutorial unter Beweis stellen, in dem ihr eine Achterbahn quer durch die Stadt errichtet. Danach geht es mit Volldampf in die eigentliche Kampagne.

Diese hat zahlreiche Missionen zu bieten, den Verlauf der Kampagne bestimmt ihr in einem begrenzten Rahmen sogar selbst. In den hübsch animierten, mit stark schwankendem Humor bestückten Zwischensequenzen legt ihr beispielsweise fest, welche Zielgruppe ihr beim nächsten Kapitel der Kampagne in den Fokus rücken wollt. Sind es die adrenalinsüchtigen Teenager oder doch eher Familien mit kleineren Kindern?

Abhängig von eurer Wahl ändern sich die Zielsetzungen - zumindest ansatzweise. Das reicht zwar nicht aus, um den Wiederspielwert der Kampagne spürbar zu erhöhen, stellt aber auf jeden Fall einen netten Kniff dar. In den meisten Fällen geht es primär darum, einen angeschlagenen Park wieder in die Erfolgsspur zu bringen – mit mehr oder weniger interessanten Rahmenbedingungen.

Wie abgedreht soll es sein? Ja!

Bei einer Freizeitparksimulation stehen in erster Linie Punkte wie der Bau von Attraktionen sowie das Management im Vordergrund. Um es vorwegzunehmen: Park Beyond ist ein eher einsteigerfreundliches Spiel, das auf Zugänglichkeit und den Spaßfaktor setzt. Es gibt durchaus einige Stellschrauben, an denen ihr drehen könnt wie etwa die Preisgestaltung oder das Angebot von Artikeln in den Shops. An den Tiefgang beziehungsweise das Mikromanagement einiger Genrekollegen kommt das allerdings nicht heran, was aber keinesfalls schlimm ist. Ihr könnt euch um Details kümmern, müsst es aber nicht. Vielmehr legt Park Beyond den Fokus auf die eigentlichen Attraktionen und damit verbundene Features.

Besonders ins Auge fallen dabei die „Impossifications“: Ihr füllt durch zufriedene Besucher einen Balken mit „Begeisterung“. Ist dieser gefüllt, könnt ihr eine Attraktion, einen Shop oder sogar einen Mitarbeiter mithilfe der „Impossification“ verbessern. Aus einem eher gemächlichen Karussell wird plötzlich eine völlig abgedrehte Attraktion, eine zuvor etwas träge Reinigungskraft verbrennt Müll mithilfe eines Flammenwerfers zu Asche. Offensichtlich haben die Entwickler von Limbic Entertainment ihrer abgedrehten Kreativität mal so richtig freien Lauf gelassen.

Allerdings halten sich die Auswirkungen abseits der rein optischen Natur stark in Grenzen. In den seltensten Fällen schlägt sich ein solches Upgrade von Attraktionen in einer gesteigerten Begeisterung der Besucher nieder. Durch sie steigen zwar oftmals die Betriebskosten, doch ohne großen Effekt. Das ist schade, da es letztendlich auch die Motivation des Spielers senkt, die „Impossification“ einzusetzen. Dem Feature fehlt es demnach letztlich an spielerischer Substanz, was angesichts der grundsätzlich interessanten Idee sehr nach verschenktem Potenzial riecht.

Park Beyond - Launch-Trailer zum heutigen Release

Park Beyond ist ab heute für PC und Konsolen zu haben.

Fluch und Segen zugleich stellen zudem die zahlreichen Nebenquests dar: Diese fallen zwar mitunter recht herausfordernd aus und sorgen für zusätzliche Abwechslung. Allerdings haben sie zwei Probleme: Weder sind diese Aufgaben optional, noch haben sie über ihren Abschluss heraus größere Konsequenzen für den weiteren Spielverlauf. Dieser erweist sich übrigens trotz mehrerer wählbarer Schwierigkeitsgrade als nicht übertrieben fordernd: Die Bedürfnisbefriedigung der Besucher funktioniert meist ebenso ohne größere Schwierigkeiten wie die Einnahme von Geldern. Ihr müsst euch schon extrem dämlich anstellen, um bei Park Beyond dem Pleitegeier zu begegnen.

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Der Bau von neuen und möglichst ausgefallenen Achterbahnen samt der dazugehörigen Schienen geht übrigens recht einfach von der Hand, mitunter gestalten sich Detailarbeiten jedoch etwas fummelig. Ärgerlich ist zudem die Tatsache, dass bereits ein kleiner Fehlklick ausreicht, um eine komplette Bahn abzureißen. Insgesamt ist die Steuerung jedoch recht zugänglich gehalten, was im Einklang mit der grundlegenden Ausrichtung von Park Beyond steht.

Eines der größten Highlights ist ganz sicherlich die Egoperspektive: Ihr schlüpft auf Klick in die Rolle eines beliebigen Parkbesuchers und könnt euch auf diese Weise mitten ins Getümmel stürzen. Vor allem die Fahrten mit den verschiedenen Attraktionen gestalten sich als ein wahres Erlebnis und kommen einem realen Onride-Video verdammt nahe. Manche Animation wirkt dabei zwar etwas abgehackt, aber insgesamt unterstreicht die Grafik den humorvoll-launigen Ansatz des Spiels vorzüglich. Selbiges gilt übrigens auch für die musikalische Untermalung und die Soundeffekte.

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