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Test - Paraworld : Paraworld

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Ach ja, die Helden. Zu ihnen gehören u. a. Stina, Anthony und Béla, die im späteren Spielverlauf um weitere Protagonisten ergänzt werden. Diese Figuren sind dank ihrer Fähigkeiten enorm wichtig und können sogar das Blatt einer verloren geglaubten Schlacht wenden. Mit steigender Stufe reifen auch die Fähigkeiten; Stina beispielsweise erlernt ein Hypnosetalent, mit dessen Hilfe sie sogar den gefürchteten Tyrannosaurus für einige Sekunden in die Knie zwingt. Anthony dagegen ist der Mann fürs Grobe und packt seine Schrotflinte mit Flächenschaden aus. Da allerdings nur eine Figur die höchste Stufe dieser Bevölkerungspyramide erreichen kann, solltet ihr gut überlegen, wen ihr befördert.

Überhaupt spielt die Taktik eine große Rolle: Während der abwechslungsreichen Missionen erhaltet ihr stets einige Nebenaufgaben. Diese sind optional, führen euch aber oftmals zu wertvollen Artefakten und spülen Zusatzpunkte auf das Konto. Diese Punkte investiert ihr je nach Wunsch vor jeder Mission in die Aufstockung der Startarmee. So könnt ihr beispielsweise gleich zu Beginn eines neuen Abschnitts voll in die Offensive gehen. Die Gegner-KI ist ziemlich aggressiv, sodass ihr meistens wenig Zeit für einen geruhsamen Aufbau der Basis habt – Einsteiger könnte das abschrecken. Selbiges gilt für die steile Lernkurve des Spiels, die euch von Beginn an mit zahlreichen Informationen bombardiert. Dieser Overflow ist etwas schwer verdaulich – ebenso wie die teilweise etwas hakelige Wegfindung der Einheiten.

Alles im Griff

Damit ihr zumindest bei euren eigenen Truppen die Übersicht nicht verliert, steht euch der so genannte Army-Controller zur Verfügung. Konkret handelt es sich um ein zuschaltbares Einheitenmenü, das sämtliche Soldaten und Arbeiter samt ihrer Aktivität und Stufe anzeigt. Ein Klick auf diese Schaltfläche wählt die entsprechende Einheit aus. Ideal, um beispielsweise frisch produzierte Krieger schnell an die umkämpfte Front zu holen, ohne dass ihr über die Karte scrollen müsst. Allerdings geht bei größeren Armeen die Übersicht auf dem Army-Controller etwas flöten, da sich dort dann rund hundert Icons tummeln, die in der Farbgebung allesamt ziemlich ähnlich sind.

Wer von der Solo-Kampagne die Nase voll hat, liefert sich mit der Computer-KI Kämpfe im Skirmish-Modus. Wer lieber gegen menschliche Kontrahenten antritt, startet den Multiplayer-Modus, der drei verschiedene Spielvarianten bereithält. Auch hier könnt ihr euch vor jeder Partie eine Art Grundarmee zusammenstellen – Defensivspezialisten kommen ebenso auf ihre Kosten wie Rusher. Überhaupt machen die Multiplayer-Partien dank der unterschiedlich ausgerichteten Völker viel Spaß. Allerdings kam es bei unseren Testläufen im Netzwerk mehrmals zu empfindlichen Lags.

Tolle Präsentation

Grafisch muss sich 'Paraworld' nicht vor der internationalen Konkurrenz verstecken – im Gegenteil. Vor allem die Dinosaurier sowie die anderen Urzeittiere wurden mit viel Liebe zum Detail und realistischen Animationen zum Leben erweckt. Lediglich die Menscheneinheiten bewegen sich stellenweise etwas hüftsteif über die Karte, was aber nicht wirklich negativ ins Gewicht fällt. Spätestens beim Anblick der facettenreichen Vegetation samt hübschen Wasser-, Licht- und Schatteneffekten fühlt man sich direkt in die Zeit der Dinosaurier zurückversetzt. Der Tag- und Nachtwechsel sieht zudem nicht nur gut aus, sondern hat auch Auswirkungen auf die Aktivitäten einiger Tiere. Die Soundkulisse ist ebenfalls brillant. Bis auf die etwas schwachbrüstige Kampfkulisse bekommen eure Ohren einiges geboten: Ein orchestraler Soundtrack sorgt für die passende Untermalung des Geschehens und die professionellen Sprecher machen ebenfalls einen ordentlichen Job. Unter anderem standen die Synchronsprecher von Adam Sandler und John Cusack vor dem Mikrofon.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Ich war skeptisch, ob 'Paraworld' den Vorschusslorbeeren der letzten Monate gerecht werden würde. Mittlerweile ist die Skepsis verflogen. Die spannende Story, das ungewöhnliche Szenario sowie innovative Ideen in Form des Army-Controllers sorgen für nahezu ungetrübten Spielspaß. Noch dazu ist die Präsentation hervorragend gelungen. Dass es am Ende dann doch nicht zum Sprung an die Genrespitze gereicht hat, liegt an vermeidbaren Fehlern. Die Lernkurve ist zu steil, das Verhalten der KI teilweise zu aggressiv und die Flut an Informationen zu Spielbeginn dürfte gerade Anfängern überhaupt nicht schmecken. Doch genug der Kritik, denn 'Paraworld' gehört zu den besten Strategiespielen der letzten Jahre und ist daher für gestählte Hobby-Generäle ein Pflichtkauf.

Überblick

Pro

  • spannende Story
  • unverbrauchtes Szenario
  • unterschiedliche Fraktionen
  • innovativer Army-Controller
  • tolle Präsentation

Contra

  • einige Missionen mit Leerläufen
  • steile Lernkurve
  • KI teilweise zu aggressiv
  • Wegfindung mit Macken

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