Preview - Of Orcs and Men : Was ist grün und grunzt?
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Orks. Sie sind aus der Fantasy-Welt gar nicht mehr wegzudenken und haben schon in unzähligen Ausführungen und Variationen ihre Keulen und Äxte geschwungen. Ob nun als stinkendes Fußvolk von Sauron und Saruman oder als schamanische Krieger im WarCraft-Universum, eins haben sie fast immer gemeinsam: Ärger mit der menschlichen Rasse. Ist das eine gute Basis für ein Rollenspiel, in dem ihr selbst als Ork unterwegs seid? Die französischen Studios Spiders und Cyanide probieren es aus.
Die Orks im Universum von Of Orcs and Men haben es jedenfalls nicht leicht. Lange schon liegen die Grünhäute im Krieg mit den unter Imperator Damokles leicht unfreiwillig vereinten Menschen. Doch bisher haben die Orks es geschafft, die Menschen immer wieder zurückzuschlagen und dem Imperator empfindliche Niederlagen zu bereiten. Als der Imperator die Länder der Menschen mit einer gigantischen Mauer von denen der Orks trennt, ändert sich die Situation allerdings. Immer mehr wächst die Gefahr, dass Elfen und Zwerge sich den Menschen anschließen, um die grüne Gefahr endgültig aus der Welt zu schaffen und deren Überreste zu versklaven.
Von Orks und Goblins
Der Ork Arkail gehört zur Eliteeinheit der Blutkiefern und ist ein wenig in Ungnade gefallen, weil er seine Berserkerwut nicht zügeln konnte und bei einer Schlacht Freund wie Feind niedermachte. Was allerdings nichts daran ändert, dass er einer der zähesten Knochen unter den Grünhäuten ist. Das bringt ihm den Auftrag ein, der die Einheit der Menschen zerschlagen und damit die Rasse der Orks retten soll: Arkail soll Imperator Damokles töten. Ein Selbstmordkommando, denn Arkail muss nicht nur die Mauer überwinden, sondern sich auch durch das Gebiet der Menschen schlagen - obwohl er nicht gerade unauffällig ist. Glücklicherweise hat er unerwartete Hilfe: von Menschen, die sich der Unterdrückung des Imperators nicht beugen wollen, und vom Goblin Styx.
Ihr ahnt es fast schon: Arkail und Styx sind gemeinsam unterwegs, um das Endziel zu erreichen. Arkail ist der brachiale Nahkämpfer, der keinen Kampf scheut und sich mitten unter die Gegner wagt. Mal übt er sich in defensiver Zurückhaltung und agiert quasi als Tank, mal lässt er seiner Berserkerwut freien Lauf und richtet verheerenden Schaden an, ist aber dabei anfällig für gegnerische Treffer und haut auch mal Verbündete aus den Schuhen. Goblin Styx ist da eher Feinmechaniker, auch wenn er zu einer kleineren Rasse gehört. Er pirscht sich nahezu unsichtbar an Gegner an, um sie zu meucheln, oder agiert aus der Ferne mit Wurfwaffen. Zudem erreicht er Orte, die für den riesigen Ork nicht zugänglich sind.
Im Team sind wir stärker
Das Duo aus Grips und Muskeln wird aus der Third-Person-Perspektive gesteuert, wobei ihr die direkte Kontrolle über die beiden Charaktere jederzeit wechseln könnt. Der jeweils andere Charakter wird von der KI übernommen. Beide Kämpfer verfügen über verschiedene Fähigkeiten und vier Grundattribute, die ihr im Laufe des Spiels anhand von Skill-Punkten beim Stufenaufstieg ausbauen und später spezialisieren könnt. Das Zusammenspiel der beiden Charaktere soll speziell bei den Kämpfen wichtig sein. So kann Styx zum Beispiel Gegner destabilisieren, sodass sie straucheln und sich schlechter verteidigen können, was Arkail die Gelegenheit gibt, massiven Schaden auszuteilen. Oder Arkail betäubt Gegner, um Styx ungefährdete Angriffe zu ermöglichen.
Neben den Fähigkeiten spielt die Ausrüstung eine wichtige Rolle. Es gibt verschiedene Waffen und Rüstungen, die zudem unterschiedliche Effekte haben. Manche Waffen verursachen mehr Schaden, andere haben hohe kritische Trefferwerte, wieder andere beeinflussen den Zustand des getroffenen Gegners. Es obliegt euch, ob ihr euch neue Waffen und Rüstungen zulegt oder diese mittels Handelspunkten, die als Währung dienen, aufwertet. Zudem sind Arkail und Styx anfällig für bestimmte Angreifertypen. So hat Arkail Speerkämpfern, die ihn auf Distanz halten können, wenig entgegenzusetzen, während Styx den langsamen Speeren einfach ausweichen kann. Diese Mischung soll für ein gewisses Maß an Taktik sorgen.
Beunruhigende Ähnlichkeiten
Entsprechend gibt es bei beiden Charakteren eine ganze Reihe an Angriffs- und Verteidigungsfähigkeiten. Wichtige Grundfähigkeiten könnt ihr beliebig auf Tasten und Hotkeys legen. Ihr könnt das Spiel aber auch stark verlangsamen und bis zu vier Fähigkeiten stapeln. Das klingt nicht ganz unbekannt: Wer das mittelmäßige Game of Thrones von Cyanide gespielt hat, wird das Kampfsystem, das nur in geringen Aspekten abgewandelt wurde, sofort wiedererkennen. Auch dort wurde (zum Ende hin) mit zwei Charakteren und einem ähnlichen System agiert, das überaus holprig und schlecht ausbalanciert umgesetzt war.
Das stark erzähllastige Spiel soll um die 20 bis 25 Stunden Spielzeit umfassen, abhängig von Schwierigkeitsgrad und gelösten Nebenaufgaben. Die Umgebungen sind entsprechend recht linear, aber insgesamt weitläufiger als beim sehr ähnlichen Cyanide-Spiel. Die Ähnlichkeiten hören aber beim Kampfsystem noch nicht auf. Zwar wird eine andere, eigenproduzierte Engine verwendet, der Grafikstil ist dem von Game of Thrones aber recht ähnlich. Die Zwischensequenzen und Dialoge wirken trotz bislang ordentlicher Vertonung ein wenig hölzern und blass inszeniert. Die gezeigte PC-Version (mit Controller gespielt) bot aber immerhin hübsche Charaktermodelle.
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