Preview - Oddworld: Munch's Oddysee : Oddworld: Munch's Oddysee
- Xbox
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Schon bald treffen sich Abe und Munch und müssen sich gemeinsam auf die Suche machen. Während Abe die Eier seiner Brüder finden will, ist Munch auf der Suche nach der letzten Dose Gabbiar (Gabbit-Eier), damit seine Spezies nicht ausstirbt. Abe kann zum Lösen der Rätsel wie schon erwähnt seine Mudokon-Kumpels befehligen, während Munch die befreiten Fuzzles anführt. Die Angehörigen beider dieser Gattungen wollen ausserdem aus den Fabriken befreit werden. Gelingt euch dies bei möglichst allen gefangenen Mudokons und Fuzzles, wirkt sich das positiv auf das Karma von Abe und Munch aus, was wiederum zu einem positiven Abspann des Spiels führt. Dies soll den Spieler natürlich dazu animieren, sich noch mehr Mühe in den Levels zu geben und nach einem negativen Abspann das Spiel nochmals in Angriff zu nehmen. Doch auch sonst müssen Abe und Munch zusammenarbeiten: Abe kann nämlich nicht schwimmen, während Munch auf dem Festland nicht höher als ein paar Zentimeter springen kann. Dafür kann der kleine Munch mit seinem Elektrostrahl diverse Maschinen bedienen und mittels Rollstuhl durch die Gegend rasen, während Abe selber knifflige Plattform-Abschnitte bestens meistern kann und seine Fähigkeit, andere Mudokons zum Arbeiten zu bewegen, ebenfalls entscheidend für das erfolgreiche Absolvieren der Levels ist. Mit Druck auf die schwarze Xbox-Taste könnt ihr jederzeit zwischen Munch und Abe wechseln, so dass ihr zum Beispiel eine Situation zuerst mit Abe und seinen prügelfreudigen Kumpels säubert, damit Munch gefahrlos zu einer Maschinenkontrolle kommen kann, die wiederum eine gefährliche Sprengladung beseitigt, wodurch Abe einen Wasserkanal öffnet, was wiederum für Munch neue Wege bringt, und so weiter.
Dabei fällt allerdings auf, dass die Geschicklichkeitsanforderungen im Vergleich zu den bisherigen 'Abe'-Spielen etwas zugenommen hat. Denn die beiden Hauptcharaktere steuern sich sehr direkt und etwas hakelig, was die zahlreichen Geschicklichkeitsabschnitte nicht gerade leichter macht - da lohnt es sich, den Analog-Stick gezielt einzusetzen und das Handling schon zu Beginn richtig zu üben. Ein weiteres Feature erinnert mehr an Jump'n Runs als an Adventures: Um als Abe diverse Funktionen von Mudokon-Anlagen nutzen zu können, verstorbene Kumpel wieder zurück ins Level zu holen oder um die geistige Übernahme von Feinden zu ermöglichen, müsst ihr eingesammelte Spooce-Kugeln als Zahlungsmittel einsetzen. Dieses Spooce ist überall in den Levels verstreut und fungiert oftmals auch als eine Art Wegweiser. Glücklicherweise müsst ihr aber nicht unbedingt alles Spooce einsammeln - fehlen euch mal ein paar Kugeln, könnt ihr diese einfach an einer Stelle, wo ihr dieses Kraut bereits eingesammelt habt, in Windeseile neu sprießen lassen.
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Auch sonst fällt auf, dass der Schwierigkeitsgrad eher etwas gesunken ist, denn selbst wenn Abe oder Munch an einer kniffligen Stelle scheitern, kann ihn der jeweils andere Charakter an bestimmten Stellen wieder zum Leben erwecken. Darüber hinaus könnt ihr jederzeit abspeichern und selbst an eine Quicksave- und Quickload-Funktion wurde gedacht. Trotzdem dürfte das eine oder andere Rätsel für rauchende Köpfe sorgen, so dass auch 'Oddworld'-Experten sicherlich etwa zehn bis zwölf Stunden bestens unterhalten werden, bis sie die Endsequenz zu Gesicht bekommen. Diese dürften sich auch an den zahlreichen alten und neuen Ideen erfreuen, die wunderbar in die Oddworld-Welt passen und ohne Qualitätsverlust in die dritte Dimension umgesetzt wurden.
Grafik & Sound: Liebe zum Detail
Visuell galten die beiden 'Oddowrld'-Spiele auf PSone dank wunderschönen
gerenderten Hintergründen und Zwischensequenzen grafisch zu den
Top-Titeln. Doch wie sieht es nun mit 'Oddworld: Munch's Oddysee'
aus, das ja auf in Echtzeit berechnete 3D-Grafik setzt? Keine Angst,
die Entwickler haben scheinbar die Xbox fest im Griff, denn das Ergebnis
gefällt nicht nur spielerisch, sondern auch optisch. Insbesondere
die Charaktere wirken ausserordentlich liebevoll animiert und bewegen
sich auch sehr hübsch durch die Szenarien. Besonders wenn die
Kamera ausnahmsweise mal nahe an die Charaktere heranzoomt, sieht
man, wie toll diese modelliert sind.
Die Aussenlevels selbst gefallen mit hübschen Details wie komplexen Pflanzen, Bäumen, durch Wolken entstehende Schatten oder sehr real wirkende Holzbauten der Mudokons. Auch die Fabriklevels sehen gut aus, zumal hier unauffällige aber stimmige Lichteffekte benutzt wurden. Dies sieht man auch bei der beeindruckenden Darstellung des Wassers, auf dem sich die Sonne realistisch spiegelt. Ebenfalls kein Anlass zur Kritik liefert die Spielperspektive, die sich unauffällig dem Geschehen anpasst und oft auf Distanz bleibt. Zwar müsst ihr ab und zu die Kamera etwas nachjustieren, insgesamt hat man das Geschen aber stets im Blick. Fans von Rendervideos dürfen sich ebenfalls freuen, denn die Sequenzen zwischen den Levels, welche die Story vorantreiben, sind alle gerendert und erstrahlen in ausgezeichneter Qualität. Auch in punkto Ladezeiten gibt's nichts zu klagen, denn abgesehen von einer längeren Ladezeit beim Starten eines Spielstands und dem Betreten eines der neuen grossen Levels werdet ihr von nervigen Ladepausen verschont.
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Zwei Wermutstropfen fallen aber leider auf: Die Boden- und Hügeltexturen in den Aussenlevels wirken unangenehm unscharf, was der Landschaft wohl einen natürlichen Look verleihen soll, aber mehr nach einer schwammigen N64-Textur aussieht. Ausserdem gerät das Spiel hin und wieder deutlich ins Ruckeln, was zwar auffällt, sich aber zum Glück nicht negativ auf das eigentliche Spiel auswirkt.
Wie die Grafik kann auch der Sound absolut gefallen. Insbesondere die deutsche Sprachausgabe mit den witzigen Sprüchen der Mudokons und anderen Wesen passt perfekt zur 'Oddworld'-Welt. Ähnliches gilt für die Soundeffekte, die mal unauffällig und natürlich wirken - wie zum Beispiel Vogelgezwitscher - oder auch mal comichaft sind, wie beispielsweise beim Sprunggeräusch von Munch. Hintergrundmusik wird hingegen nur ab und zu eingespielt, zum Beispiel wenn Abe oder Munch auf einen Gegner treffen, worauf eine nervöse Melodie ertönt. Manchmal führt das allerdings dazu, dass das Geschehen etwas still wirkt.
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