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Test - Odama : Odama

  • GCN
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Innovationen sind auf den Konsolen eher rar gesät, umso erfreulicher also, dass Nintendo mit 'Odama' einen sowohl interessanten als auch innovativen Genre-Mix veröffentlicht. Wieso die rollende Kriegskugel an manchen Stellen aber nicht wirklich rund wirkt, klärt unser Test.

Yoo Saito hat wohl lange grübeln müssen, bis er auf die Idee von 'Odama' kam. Das Spiel versetzt euch nämlich ins alte Japan, wo ihr mit dem vertriebenen Yamanouichi-Clan die Macht über den Karasuma-Clan wieder erlangen müsst. Um diesen Krieg zu gewinnen, wird euch die gigantische Kugel Odama ans Herz gelegt. Zusammen mit der Nin-ten-Glocke stellt sie die gefährlichste Waffe dar. Wird diese Glocke von der Odama getroffen, löst der Klang eine unglaubliche Kraft aus und fegt alle feindlichen Soldaten vom Schlachtfeld. Die dritte Waffe wird direkt auf eurem Controller befestigt – das Mikrofon, welches sich netterweise inklusive eines Clips zum Befestigen bereits im Lieferumfang befindet. Mit diesem müsst ihr strategisch eure Soldaten über das Schlachtfeld befehligen.

Flippern wie Flipper
Würde man den strategischen Hintergedanken von 'Odama' weglassen, entpuppte sich das Spiel als normaler Pinball-Flipper. Eure Odama stellt die Flipper-Kugel dar, die ihr mit den beiden am unteren Schlachtfeldrand befestigten Flippern über selbiges schießt. Dem ist aber nicht so. Ziel jeder Schlacht ist es, die Nin-ten-Glocke durch das Tor am oberen Bildschirmrand zu transportieren. Diese wird von vier Glockenträgern über das Feld getragen, während eure Soldaten versuchen, diese zu schützen. Um euch die Aufgabe zu erschweren, schickt auch der feindliche General seine Krieger in den Kampf, sodass die Glockenträger bei ihrem Vorhaben gestört werden. Nun kommt ihr mit der Odama ins Spiel. Mit ihr ist es möglich, die feindlichen Soldaten zu überrollen sowie feindliche Gebäude, wie etwa die Geschütztürme, zu zerstören. Dabei überrollt die Odama aber auch eure eigenen Soldaten, weswegen ihr sie gezielt einsetzen solltet. Mit dem Mikro ist es dagegen möglich, euren Männern einfache Befehle, wie Vorwärts!, Rückwärts!, Nach links!, Nach rechts!, sowie Sammeln! , zu geben. Diese befolgen dann eure Anweisungen prompt und setzen sie auch in die Tat um. Leider hakt die Spracherkennung ein wenig, weswegen ihr laut und deutlich sprechen solltet. Mittels Z-Knopf ist es ab und zu möglich, weitere Soldaten auf das Schlachtfeld zu ordern. Das Spiel ist zu Ende, wenn eure Glockenträger an den unteren Bildschirmrand gedrückt werden, das Zeitlimit abgelaufen ist, all eure Krieger getötet wurden oder ihr keine weiteren Kugeln mehr zur Verfügung habt.
Frust!

Alle Schlachtfelder spielen sich recht unterschiedlich, da oftmals auch spezielle Aufgaben erledigt werden müssen. So versperrt zum Beispiel ein Fluss euren Glockenträgern den Weg. Mithilfe der Odama ist es aber möglich, diesen abzuschotten. Leider spielt sich 'Odama' sehr frustrierend. Das liegt zum einen am hohen Schwierigkeitsgrad sowie am eng bemessenen Zeitlimit. Sammelt ihr keine weiteren Zeit-Symbole auf, tickt die Uhr gnadenlos gen null. Auch die Übermacht der Gegner ist nicht zu überschätzen. Oftmals gelingt es ein paar feindlichen Soldaten, dem Scharmützel zu entkommen und eure Flipper anzugreifen. In diesem Falle könnt ihr die Odama nicht mehr übers Feld schießen und verliert mit viel Pech sogar noch eine Kugel. Die Odama verhält sich zudem sehr träge und punktgenaue Treffer werden somit zu einem kleinen Glücksspiel. Um erfolgreich zu sein, müsst ihr also das komplette Spielfeld im Blick behalten, das durch die vielen Sprechblasen eurer Soldaten aber gestört wird. Diese quasseln nämlich schlimmer als so manche Frau beim Kaffeekränzchen und versperren euch somit die Sicht. Nicht selten kommt es vor, dass man in dem Gewusel die Kugel oder die Nin-ten-Glocke nicht mehr richtig erkennt. Hier wäre ein bisschen weniger deutlich mehr gewesen.

Wusel-Soldaten

Wirklich schön ist die Grafik von 'Odama' nicht. Zwar tummeln sich sehr viele Soldaten auf dem Bildschirm und erzeugen somit einen netten Wusel-Faktor, die Umgebung hätte aber deutlich hübscher ausfallen können. Obwohl die Grafik in 'Odama' nur Mittel zum Zweck ist, hätte man sich hierbei aber deutlich mehr Mühe geben können. Die Story wird in schön gezeichneten Standbildern inklusive japanischer Sprachausgabe weitererzählt. Wie man es von Nintendo kennt, sind die Bildschirmtexte ordentlich ins Deutsche übersetzt worden. Der Sound sorgt mit seinen Trommelgeräuschen und den Rufen der Soldaten für ordentliche Fernost-Atmosphäre. Einer Hintergrundmusik dürft ihr während der Schlachten aber nicht lauschen.

Fazit

Jens Sobotta - Portraitvon Jens Sobotta
Die Grundidee hinter 'Odama' ist genial: Traditionelle Schlachten mit taktischem Tiefgang, verpackt in ein Flippergewand. Leider scheitert das Konzept an einigen Punkten. So ist der Schwierigkeitsgrad deutlich zu hoch und vor allem das knackige Zeitlimit sorgte bei mir für einige Wutausbrüche. Frustresistente Spieler, die ein neues Spielkonzept ausprobieren wollen, können jedoch zugreifen, denn trotz der Kritik ist 'Odama' eine spaßige und vor allem innovative Angelegenheit.

Überblick

Pro

  • geniale Idee
  • tolle Schlachtenatmosphäre

Contra

  • zu hoher Schwierigkeitsgrad
  • nicht immer funktionierende Spracheingabe
  • träges Ballverhalten

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