Test - Octopath Traveler 2 : Test: Die Fortsetzung des Überraschungs-Hits
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Als ich mich in den 90er Jahren in das Genre der JRPGs verliebte, lag dies vornehmlich an den zahlreichen Soundtrack-Highlights. Egal ob Final Fantasy VI von Nobuo Uematsu, Star Ocean 2nd Story von Motoi Sakuraba oder Xenogears von Yasunori Mitsuda: Ich war regelrecht besessen von der Musikwucht, die mir im Sekundentakt aus Japan entgegen schwappte. Leider folgte nach der Jahrtausendwende eine Enttäuschung nach der anderen, weil unter dem professionellen Orchestersound immer seltener erkennbare Melodien versteckt waren und sich das Genre zunehmend austauschbar anfühlte.
Yasunori Nishiki hat bereits vor fünf Jahren mit dem ersten Octopath Traveler gezeigt, dass diese alte Soundtrack-Magie durchaus noch existiert. Und mit dem Nachfolger beweist er endgültig, dass es sich dabei um keinen Ausnahmefall handelte. Allein die Themen im ersten Kapitel von Tänzerin Agnea sind derart schön, dass es mir innerlich das Herz zerreißt.
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Das Spiel selbst ist ebenfalls ernsthaft gut und baut konsequent die Vorzüge des Vorgängers aus. Erneut gelingt den Entwicklern ein abwechslungsreiches Potpourri an verschiedenen Charakteren, deren Geschichten originell wie interessant geschrieben sind. Mir gefällt vor allem der Kontrast zwischen den vielen witzigen und dramatischen Momenten, der bereits ganz andere Square-Enix-Klassiker wie Final Fantasy VII oder Chrono Trigger so stark gemacht hat.
Schlussendlich hat mich nur der überraschend hoch angesetzte Schwierigkeitsgrad mancher Endgegner unangenehm überrascht, weshalb ich auch die eine oder andere Level-Empfehlung, die mir das Spiel für jedes neue Kapitel vorschlägt, nicht so ganz verstanden habe. Aber ich nehme diese kleine Schwäche lächelnd in Kauf und feiere lieber die vielen Vorzüge, die Octopath Traveler 2 zu einem der ersten Highlights des Jahres 2023 machen.
Überblick
Pro
- sensationell guter Soundtrack
- liebevoll ausgearbeitete Charaktere
- grundverschiedene Plotstränge, die mal witzig, mal spannend und mal emotional geschrieben sind
- gutes Kampfsystem
- kunterbunter Grafikstil
Contra
- wirkt manchmal unnötig kompliziert
- einige der individuellen Fähigkeiten kollidieren mit der Atmosphäre und Glaubwürdigkeit der Story
- schwankender Schwierigkeitsgrad
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