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Test - Ninja Gaiden Sigma 2 : Ninja-Action im neuen Gewand

  • PS3
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Irgendwie bleibt jedoch das Gefühl nicht aus, dass der Balance-Akt dezent misslungen ist. Eine weitere Änderung betrifft die verfügbare „Munition". Entgegen der X360-Version habt ihr dieses Mal ein unbegrenztes Kontingent zur Verfügung und werdet außerdem noch durch automatisches Zielen unterstützt. Obendrein sind die meisten Gegner mit lediglich zwei Pfeilen niederzustrecken, im Nahkampf jedoch schwerer zu besiegen. Da ihr nicht mehr ständig nach Pfeilen suchen müsst, reicht es, sich für bestimmte Gegnergruppen ein sicheres Plätzchen zu suchen und alle aus der Ferne niederzustrecken.

Die Endgegner sind alle deutlich schwächer geworden, was wohl vor allem daran liegt, dass sie so mancher Spezialattacke beraubt wurden. Das wird auch durch die zusätzlichen Bosse nicht verbessert, da sie ebenfalls leicht durchschaubar sind. Schade eigentlich, bieten sich doch die Szenarios für epische Schlachten geradezu an. So pendelt der Spieler vom Zustand der Überforderung zur Unterforderung, gelangt jedoch selten genau in die Mitte.

Zu zweit macht's mehr Spaß?

Ganz neu ist der Mehrspielermodus, in dem ihr mit Fremden oder Freunden oder auch allein mit Unterstützung der CPU bestimmte Missionen erfüllt. Derer gibt es insgesamt 35, aufgeteilt in fünf verschiedene Schwierigkeitsgrade. Trotz illustrer Beschreibungen spielen sich sämtliche Missionen gleich ab. Ihr werdet in einen kleinen, abgesteckten Bereich eines Levels geworfen, in dem ihr Horden von Gegnern begegnet. Diese treten in Wellen auf, sodass ihr euch erst dann wirklich ausruhen könnt, wenn ihr zur Punkteübersicht gelangt.

Interessant ist, dass ihr mehr als nur eine Chance habt. Sterbt ihr, kann euer Partner euch wiederbeleben und ihr schnetzelt mit großteils aufgefüllter Gesundheit weiter. Selbst die KI ist hier relativ verlässlich.

Ein weiterer Vorteil des Kooperationsmodus ist sicherlich auch die Möglichkeit, kombinierte Spezialattacken auszuführen. Starten beide Spieler gleichzeitig einen Ninpo, tun sie sich zusammen und führen einen mächtigen Kombiangriff aus. Damit enden aber auch schon die interessanten Seiten des Mehrspielermodus. Langfristig gesehen bieten die Missionen nicht sonderlich viel Abwechslung und beschränken sich auf ein räumlich eng begrenztes Gemetzel. Sicher ist das zwischendurch mal lustig, aber eben nichts, um sich länger damit zu befassen.

Wackelpudding

Wer das Marketing von Ninja Gaiden Sigma 2 verfolgt hat, wird festgestellt haben, dass es sich vor allem um die Brustphysik dreht. Diese ist, gelinde gesagt, enttäuschend. Davon abgesehen, dass es kaum Möglichkeiten gibt, das Feature wirklich auszunutzen - in Zwischensequenzen ist es komplett deaktiviert -, scheint es nicht einmal richtig zu funktionieren. Bei der einen Dame wackeln die Brüste nicht, bei der anderen hüpft die rechte Brust hektisch auf und ab, während die linke bewegungslos verharrt. Es bleibt die Hoffnung, dass einfach alle Test-Controller kaputt waren und das Signal falsch übertragen wurde. Hier von Enttäuschung zu sprechen, ist noch eine krasse Untertreibung.

Zu jener trug im übrigen auch die Tatsache bei, dass das Wegklicken von bestimmten Menüs und Erklärungen bis zu einer Minute Wartezeit mit sich brachte. Zum Vergleich: Auf der X360 gibt es keine derartige Wartezeit, nur die Ladezeiten zwischen den Levels sind etwas länger. Sollte eine Dateninstallation nicht genau solche Probleme vermeiden?

Ninja Gaiden Sigma 2 ist sicherlich immer noch ein hervorragendes und unterhaltsames Spiel, hinterlässt aber einen sehr schalen Beigeschmack. Den neuen Inhalten, Modi und Features sowie der exzellenten Grafik stehen schlechtes Balancing, ewige Ladezeiten und ein langweiliger Mehrspielermodus entgegen. Wer bereits die X360-Version hat, braucht mit Sigma 2 nicht seine Zeit zu verschwenden. Alle anderen Ninja-Fans werden ihren Spaß haben, dürfen sich jedoch nichts vom Mehrspielermodus erhoffen, sondern sollten sich voll und ganz auf den Story-Modus konzentrieren.

Fazit

von Alicia Radke
Auch wenn Team Ninja viele Schwachstellen von Ninja Gaiden 2 ausgemerzt hat, so sind damit auch etliche neue Problemchen entstanden. Das Entfernen von Gegnern an kniffligen Stellen erleichtert zwar das Fortkommen, macht die ohnehin schon sehr linearen Puzzles jedoch noch langweiliger. Gleiches gilt für das Berauben der Endgegner um ihre Spezialangriffe. Dem entgegen stehen eine stark aufgemotzte Grafik, neue Inhalte und ein neuer Mehrspielermodus. Obwohl das Spiel zugegebenermaßen echt Spaß macht, so darf man kein allzu tiefgründiges Erlebnis erwarten. Verglichen mit anderen Beat’em-ups fehlt es an der spielerischen Integration von Kombos. Alles, was ihr braucht, ist der Izuno-Strike, Pfeile und ein bisschen Herumgehüpfe. Damit kommt ihr locker durch das gesamte Spiel. Wollt ihr einfach mal abschalten und ohne viel nachzudenken auf Knöpfen herumhämmern, ist Ninja Gaiden Sigma 2 genau das richtige Spiel für euch. Wer aber taktisch kämpfen, alles aus Kombo-Angriffen herausholen oder einfach nur mehr erkunden will, sollte sich weiter umsehen.

Überblick

Pro

  • exzellente Grafik
  • neuer Mehrspielermodus
  • neue, interessante Endgegner
  • verschiedene Spielabschnitte wurden überarbeitet
  • Steuerung wurde optimiert

Contra

  • häufige, lange Ladezeiten
  • kein Herausforderungsmodus
  • mittelmäßiger Mehrspielermodus
  • Gegner entweder zu leicht oder zu schwer
  • enttäuschende Sixaxis-Ausnutzung

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