Test - Nibiru: Bote der Götter : Nibiru: Bote der Götter
- PC
Auf das so genannte 'Pixelhunting' haben die Entwickler dankenswerterweise verzichtet, auf unlogische Rätsel hingegen leider nicht. Wichtige Gegenstände verschwinden ohne nähere Erläuterung grundlos zwischen den Kapiteln, das Öffnen einer Tür mithilfe einer Ratte gerät zur Farce. Dennoch trefft ihr auf kein Rätsel, an dem man verzweifeln müsste – allein schon durch die recht begrenzten Schauplätze und strenge Linearität sind die Möglichkeiten stets überschaubar.
Die Steuerung ähnelt der von 'Black Mirror': Ein sinnvolles Feature ist es weiterhin, dass irrelevante Gegenstände nach einmaligem Anschauen als Hotspots vom Hintergrund verschwinden, da euch das Spiel auf diese Weise viel unnutzes Herumprobieren erspart. Warum es den Entwicklern aber auch dieses Mal nicht gelungen ist, eine Lauffunktion einzubauen, wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Zwar könnt ihr den Bildschirm per Doppelklick auf den Ausgang direkt verlassen, doch strebt ihr einen Punkt in derselben Location an, müsst ihr euch in Geduld üben, bis Martin zu seinem Ziel geschlurft ist.
Im Adventure-Dschungel'Die Animationen sollen besser werden', versprach Future Games stets nach dem in diesem Punkt besonders gerügten 'Black Mirror'. Doch in 'Nibiru: Bote der Götter' ist von den angekündigten Verbesserungen nichts zu sehen. Zwar sind die Charaktere jetzt keine langsam animierten 2D-Sprites mehr, sondern echte 3D-Modelle, aber glaubwürdiger wirken die steifen und stockenden Bewegungen dadurch nicht. Auf Mimik - gerade bei einem Adventure ein wichtiges Merkmal - verzichtet die Grafik-Engine ebenso, was vermutlich der Hauptgrund für die Leblosigkeit und Kühle nahezu aller Personen ist. Einen besseren Eindruck hinterlassen die vorgerenderten Hintergrundbilder, die nicht nur über eine höhere Auflösung als in 'Black Mirror' verfügen, sondern gleichzeitig wesentlich abwechslungsreicher sind. Im Vergleich zu Spielen wie 'Still Life' vermissten wir zwar ein wenig Bewegung, doch vor allem der Abschnitt in Mexiko ist den Entwicklern, was Detailgrad und Beleuchtung angeht, gut gelungen.
Über jeden Zweifel erhaben ist einmal mehr die deutsche Sprachausgabe, für welche dtp bekannte Stimmen verpflichtet hat: Martin Holan wurde von Matt Damons Synchronsprecher vertont, weitere bekannte Stimmen wie die von Doug, Carrie und Arthur aus 'King of Queens' haben gleichermaßen gute Auftritte. Musik und Sound-Effekte stechen derweil nicht sonderlich hervor und untermalen die Ereignisse auf dem Bildschirm, ohne störend zu wirken. Auf Bugs oder Abstürze trafen wir während unserer gesamten Testphase nicht.
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