Preview - Ni No Kuni 2: Schicksal eines Königreichs : Bunt, schön, liebenswert
- PC
- PS4
Für das 2011 in Japan und 2013 im Rest der Welt veröffentlichte J-RPG Ni No Kuni: Der Fluch der Weißen Königin arbeitete Entwickler Level-5 intensiv mit Studio Ghibli, bekannt durch Filme wie Prinzessin Mononoke oder zuletzt Die rote Schildkröte, zusammen. Der bereits am 23. März 2018 für PC und PlayStation 4 erscheinende Nachfolger Ni No Kuni 2: Schicksal eines Königreichs kommt offiziell ohne diese populäre Rückendeckung aus, verströmt aber dennoch die Atmosphäre eines spielbaren Animes.
Das aktuelle Abenteuer setzt rund 100 Jahre nach den Geschehnissen des ersten Teils an. In No No Kuni 2: Schicksal eines Königreichs soll eigentlich der kleine Evan Pettwhisker Tildrum das Erbe seine königlichen Vaters übernehmen. Doch der Knabe wird vertrieben und muss nun seinen Thron zurückerobern. Die in den Frankfurter Büros von Bandai Namco vorgestellte Anspielversion ließ diese Ereignisse noch im Dunkeln, sie bestand aus dem dritten und Teilen des vierten Kapitels.
Unterwegs nach Goldorado
Der gute Evan ist nicht alleine unterwegs. Ihm zur Seite stehen der erfahrene Roland und Shanty, die Tochter eines Luftpiraten. Falls ihr euch über einige der Namen wundert: Die Helden und Charaktere erhalten für die deutsche Version andere Namen als in der zuletzt vorgestellten englischen Variante. Die Freunde führt es nach Goldorado – einem prunkvollen, an Shanghai erinnernden Ort, an dem jede Entscheidung auf Glück basiert.
So würfelt Stadtleiter Sixtinius beispielsweise die Steuern aus. Wenig überraschend stellt sich nach kürzester Zeit heraus, dass bei den Ergebnissen etwas nicht stimmt. Doch bis zur Aufklärung dieser Ungerechtigkeit vergeht noch einige Zeit. Zunächst zahlen Evan und seine Freunde selbst Lehrgeld und so drückt man ihnen für verlorene Würfelspiele den krächzenden „Kräh-dit auf“ – einen dicken Raben, der „Geld her, Geld her“ brüllt.
Spielerisch gibt sich Ni No Kuni 2 in Goldorado noch vergleichsweise zahm. Ihr sprecht mit einigen Charakteren und sucht nach Beweisen. Interessanter wird es, sobald ihr in die Oberwelt gelangt. Dort nämlich lauft ihr mit putzigen Chibi-Figuren umher und legt euch mit Skeletten, Feuerbestien und anderen Kreaturen an. Abhängig von eurer aktuellen Erfahrungsstufe attackieren euch die Monster oder rennen gar vor euch weg.
Kleine Kinder auf dem Schlachtfeld
In den Kämpfen selbst kontrolliert ihr lediglich eine Figur aus der Verfolgerperspektive, könnt aber sowohl zwischen drei Hauptwaffen als auch den Charakteren wechseln. Eine Befehlsfunktion gibt es nicht. In den kleineren Gefechten ist das auch gar nicht nötig, in den Boss-Fights dagegen schon. In einer späteren Mission etwa nehmt ihr es auf der Suche nach einer Rose mit dem Vulkadrachen auf. Größere Kreaturen besitzen Spezialattacken und teilen sogar Flächenschaden aus.
Der schuppige Flattermann beispielsweise setzt zum Tiefflug an und haut Feuerwellen raus. Glücklicherweise zeigen Markierungen den Einschlagsort an und ihr bringt euch mit Ausweichrollen in Sicherheit. Geht ihr drauf, wechselt ihr zur nächsten Figur. Übersteht ihr den Kampf, kehrt der gefallene Kamerad zurück – allerdings mit sehr wenig Lebensenergie. Diese füllt ihr entweder mit Gegenständen oder an kleinen Schreinen wieder auf. Euch zur Seite stehen die sogenannten Gnuffis. In der Anspielrunde bauten die weißen Zwerge auf Tastendruck eine Kanone, während die grünen euch mit Lebensenergie versorgen und heilen. Sie dienen also als Helfer in der Not.
Ebenfalls praktisch: Bereits vor dem Angriff könnt ihr im Kampfequalizer die Fähigkeiten eurer Helden tunen. So entscheidet ihr beispielsweise, gegen welche Monstertypen ihr besonders viel Schaden austeilt und welche Attacken effektiver sein sollen. Verteilt ihr Kampfpunkte aber für Feuerattacken, verlieren automatisch Wasserzauber an Wirkung. Ihr müsst also stets abwägen, könnt aber zum Beispiel vor Bosskämpfen noch einmal eure Fertigkeiten an den Gegner anpassen.
Bauen und taktieren
Kurz nachdem ihr das Geheimnis um Goldorado gelöst habt, beginnt der Aufbau des eigenen Königreichs. Der Regierungsmodus erinnert stark an ein vereinfachtes Aufbauspiel. Ihr zieht also Steuergelder ein und baut dafür an vorgefertigten Stellen Gebäude. Diese wiederum besetzt ihr mit Spezialisten, die ihr in Haupt- und Nebenquests rekrutiert. Tante Martha etwa kocht in ihrer Küche neue Gnuffis und wertet diese auf. Penny dagegen bezieht den örtlichen Supermarkt und nutz ihn als Handelsplatz. Dazu gibt es natürlich Militärgebäude, mit deren Hilfe ihr unter anderem Standardwerte wie Verteidigung auflevelt oder spezielle Aktionen aktiviert.
Die Anspielrunde endete schließlich mit einem sogenannten Skirmish-Gefecht. In diesen taktisch angehauchten Echtzeitschlachten führt ihr um Evan rotierende Truppen nach dem Stein-Schere-Papier-Prinzip ins Feld. Per Tastendruck bestimmt ihr die Position der Soldaten und rückt etwa Bogenschützen nach hinten und Schwertkämpfer an die Front. Darüber hinaus besitzt jeder Trupp Spezialtalente, die ihr – gekoppelt an Abklingzeiten – aktiviert. Habt ihr Luftpiraten an Bord, werfen diese beispielsweise Bomben auf eure Feinde. Praktisch: Reißt ihr Abwehrstellungen wie Türme oder Geschütze ein, könnt ihr sie wieder aufbauen und selbst nutzen. An diesen Schlüsselpunkten rekrutiert ihr gegen Kampfmittel neue Truppen und verstärkt euch so für längere Schlachten.
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