Preview - Ni no Kuni: Der Fluch der Weißen Königin : Die andere Welt

Nicht selten hört man den Satz: „Ich kann diesem ganzen Japan-Kram nichts abgewinnen, aber Animes von Studio Ghibli schaue ich mir gerne an.“ Könnte also eine Zusammenarbeit Ghiblis mit dem unter anderem für die erfolgreichen Professor-Layton-Spiele bekannten Studio 5 auch ein derartiges Ausnahmeprojekt werden? Es gilt das Gleiche wie bei bekannten Ghibli-Filmen à la "Prinzessin Mononoke" oder "Chihiros Reise ins Zauberland": Bloß nicht von der kindlichen Optik abschrecken lassen. Hinter der bunten Fassade steckt jede Menge Tiefgang.

In Japan ist der Titel bereits im November letzten Jahres erschienen. Da verschiedene Dialekte in Ni no Kuni eine wichtige Rolle spielen, dauert die Lokalisierung besonders lang. Namco ist den Wünschen der JRPG-Fangemeinde nachgegangen und liefert das Spiel auch in Europa mit optionaler japanischer Tonspur aus. Während man sich bei der englischen Synchronisation unter anderem mit dem walisischen Dialekt beholfen hat, bedient man sich bei den deutschen Texten umgangssprachlicher Formulierungen. Auf uns hat die deutsche Lokalisierung bisher einen ganz sauberen Eindruck gemacht. Im Gespräch mit den Verantwortlichen war deutlich herauszuhören, dass man sich bei diesem Titel mehr Gedanken über eine gute deutsche Umsetzung gemacht hat.

Kreaturen und Plüschfreunde

Der japanische Titel Ni no Kuni lässt sich als „Die zweite Welt“ übersetzen. Von eben dieser anderen Welt erfährt Oliver nach dem tragischen Tod seiner Mutter. Die Tränen seines Verlusts erwecken sein Stofftier Tröpfchen zum Leben. Der großnasige Plüschfreund erklärt ihm, dass es in der anderen Welt eine Art zweite Version von jedem Wesen der gegenwärtigen Welt gibt. In der Parallelwelt soll Oliver die Macht der Magie erlernen und das Leben seiner Mutter retten können. Eine bittersüße Geschichte und keine leichte Aufgabe für Oliver. Auf seiner Reise begegnet er einer Vielzahl merkwürdiger Kreaturen, an deren herausragendem Design sofort die Handschrift Ghiblis zu erkennen ist.

Obwohl man es dank der kindlichen Optik des Titels nicht unbedingt erwarten würde, ist das Kampfsystem von Ni no Kuni recht anspruchsvoll. Zum Glück verzichtet der Titel auf Zufallskämpfe und wie bei Ablegern der Tales-Reihe sind Begegnungen anhand von Gegneranimationen auf der Karte direkt zu erkennen. Im Kampf müsst ihr jedoch nicht alleine gegen die liebevoll gestalteten Monster bestehen. Eine Vielzahl verschiedener kleiner Kreaturen könnt ihr zur Hilfe herbeirufen. Oliver selbst setzt Magie oder Nahkampfattacken ein, um sich zu wehren. In der gamescom-Demo stand uns unter anderem auch ein Mädchen namens Esther zur Seite, die mithilfe ihrer Stimme diverse Zauber beschwören kann.

Entdecke die Möglichkeiten

In einem vulkanartigen Abschnitt galt es sogar, leichte Jump-'n'-Run-Einlagen zu absolvieren. Wir mussten uns mit Oliver an steilen Abhängen entlanghangeln und Lavafontänen aus dem Weg gehen, ehe wir es mit Lord Moltaan, einem Endgegner, der sich gewaschen hat, zu tun bekamen. Ungefähr zehn Minuten dauert der unerbittliche Kampf gegen den Herrn der Lava. Während der Kämpfe muss man vor allem die Übersicht bewahren. Durch die zahlreichen Menüs mit verschiedenen Kampfoptionen für die Charaktere und die putzigen kleinen Helfer haben wir schnell die Statusbalken aus den Augen verloren und mussten diese Unachtsamkeit mit einigen Niederlagen bezahlen.