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Test - Need for Speed: Underground 2 : Spiel der Woche 48/04

  • PS2
  • Xbox
  • GCN
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Während die Rennen also gelungen sind und viel Abwechslung versprechen, glänzt die künstliche Intelligenz eurer virtuellen Widersacher durch Abwesenheit: Mal nehmen sie sich schon beim Start gegenseitig jede Chance auf den Sieg, dann statten sie ohne Zwang der Fahrbahn-Begrenzung einen Besuch ab und vereinzelt scheinen sie gar vollständig die Orientierung zu verlieren. Besonders fällt das bei besagten Outruns auf, bei denen die KI vergleichsweise eigenständig agieren muss.

Leuchtstreifen und Lautsprecher

Was 'Need for Speed: Underground 2' von seiner Konkurrenz abhebt, ist der umfangreiche Tuning-Teil: Standesgemäß dürft ihr euer Fahrzeug mit allerlei Kleinteilen aufrüsten, um die Geschwindigkeit zu erhöhen, das Handling zu verbessern oder schlicht eine hübschere Karre zu haben – denn im Untergrund bekommt man Respekt nicht nur für souveräne Rennsiege, sondern auch für ein stylisches Aussehen. Damit ihr euch den ganzen Schnickschnack überhaupt leisten könnt, müssen aber natürlich dennoch Rennen gewonnen werden, die zudem gleichzeitig neue Upgrades freischalten. Da sich jede Verbesserung spürbar auf das Fahrverhalten eures Autos auswirkt, ist die Motivation zum Weiterspielen enorm: Nur einmal stärkere Bremsen und ein runderes Getriebe installiert und schon sind die überlegenen Sieger von eben nur noch schwächliche Verlierer.

Apropos schwächliche Verlierer: Nicht nur den CPU-Piloten dürft ihr euren Auspuff zeigen, sondern auch menschlichen Gegenspielern. Auf PlayStation 2 und Xbox geht es via PlayStation Net und Xbox Live online zur Sache, auf dem GameCube dürft ihr immerhin zu zweit Multiplayer-Partien via Splitscreen bestreiten. Wie eigentlich üblich, macht das Ganze mit Kontrahenten aus Fleisch und Blut gleich noch einmal eine Stufe mehr Spaß, doch leider raubten uns häufige Lags und schlechte Verbindungen während des Testens online ein wenig den Spaß.

Die Unterschiede zwischen den drei Konsolen beschränken sich übrigens nicht nur auf den Multiplayer-Part: Auch technisch zieht der GameCube deutlich den Kürzeren. Zwar treten auf allen drei Konsolen deutliche Ruckler auf – vor allem beim Start ruckelt es oft unerträglich –, doch bricht die Framerate auf Nintendos Konsole ein wenig zu häufig und zu stark ein. Ansonsten kann die Grafik weitgehend überzeugen, obwohl mehr Abwechslung wünschenswert gewesen wäre: Das Untergrund-Setting bringt eben mit sich, dass ihr immer nur bei Nacht fahrt und wenig seht, was auf Dauer recht eintönig werden kann. Nicht über jeden Zweifel erhaben ist auch der Sound: Das Brummen der Motoren klingt realistisch, der typische HipHop-Techno-Rock-Mix erschallt aus den Boxen, doch die deutsche Sprachausgabe ist für unfreiwillige Lacher gut. Abgesehen von den unpassenden Stimmen wirkt die Wortwahl vielfach bemüht cool: Wer nennt schon ein Auto im lockeren Gespräch 'Fahrbarer Untersatz'?

Tuning vs. Crashes

'Need for Speed: Underground 2' hat in diesem Jahr eigentlich nur einen echten Konkurrenten – und den mit 'Burnout 3: Takedown' sogar aus dem eigenen Haus. Da beide Spiele jedoch auf eine ähnliche Zielgruppe ausgelegt sind, sei abschließend ein kleiner Vergleich gestattet: Wenn ihr vorwiegend eure eigene, 'reale' Karre besitzen und aufbohren wollt, euch der Vorgänger schon lag, dann seid ihr im Untergrund genau richtig. Wem jedoch rasante Rennen wichtiger sind, wer seinen Gegnern gerne mal eins auf den Deckel gibt, ein einmaliges Geschwindigkeitsgefühl genießen will und abwechslungsreiche Strecken besuchen möchte, sollte zum dritten Teil der 'Burnout'-Reihe greifen – das in der Gesamtheit betrachtet das deutlich bessere Spiel ist.

Fazit

von Fabian Walden
'Need for Speed: Underground 2' bedeutet für die Reihe leider keinen großen Schritt nach vorne. Technische Schwächen wie die häufigen Slowdowns reichen sich die Hand mit spielerischen Mängeln wie der nicht immer nachvollziehbaren Gegner-KI. Auch die neuen Features werfen eher Fragen auf, als zu begeistern: Warum etwa bauen die Entwickler eine ganze Stadt nach, wenn sich die Rennen dann doch auf vorgegebenen Kursen abspielen? Dennoch hat 'Need for Speed: Underground 2' seinen Reiz, der vor allem im Hochzüchten und Ausstaffieren der Fahrzeuge liegt, was wochenlang motivieren kann. Wer den Vorgänger mochte, kann auch mit dem zweiten Teil nicht viel falsch machen – wer aber nur einen sehr guten Arcade-Racer will, sollte zuerst zu 'Burnout 3: Takedown' greifen.

Überblick

Pro

  • detailliertes Tuning
  • abwechslungsreiche Rennen
  • große Umgebung
  • online spielbar (PS2/Xbox)

Contra

  • Stadt spielerisch fast nutzlos
  • häufige Ruckler
  • schwache Gegner-KI
  • kein Schadensmodell
  • optisch zu eintönig
  • lange Ladezeiten

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