Test - NBA Live 08 : Lebendige NBA-Action.
- PC
- PS3
- PS2
- X360
Gerade deswegen mutet es etwas komisch an, dass EA gerade bei der Weiterentwicklung der Offensiv-Spielzüge geschlampt hat. Spieler, die während eines Fast-Break-Spielzugs die Bewegung stoppen, gestandene Superstars, die freistehend in zwei Meter Entfernung den Ball nicht im Korb versenken und ein etwas zu statisches „Spiel ohne Ball“ verdienen auch in diesem Jahr Kritik.
Dafür wurde endlich das nie so ganz korrekt ausbalancierte Superstars-System in den Ruhestand verabschiedet. Herausragende Starspieler sind nun nicht mehr auf den ersten Blick durch ein Superstar-Icon offen zu erkennen, sondern verzaubern das Publikum wie im echten Leben mit den ihnen eigenen Bewegungsabläufen oder Fähigkeiten. Dirk Nowitzki versenkt zielsicher seine Fade-Away-Jumpshots und Kevin Garnett holt sich katzenartig jeden Rebound vom Brett. Das neue Feature gibt sich freilich etwas lebensnaher als das comichafte Superstars-System, lässt aber umgekehrt noch etwas Feinschliff vermissen. Gerade, weil es seit diesem Jahr möglich ist, mittels Druck auf die linke Schultertaste die so genannte(n) Hot-Zone(n) eines jeden Spielers (d.h. jene Position(en), aus der dieser ganz besonders sicher trifft) einzublenden, führen die charakterspezifischen Wurfstile eine Spur zu oft zum Erfolg.
Toller OnlinemodusAnsonsten bietet 'NBA Live 08' auf dem PC sowie PS2, Xbox 360 und PS3 abgesehen von der nicht frei konfigurierbaren Steuerung eine solide Leistung ab. Die Spielmodi Quick Game, One versus One, Season, All-Star-Weekend, Training, Playoffs, das FIBA-Turnier und die Dynasty-Variante sorgen freilich für jede Menge Abwechslung. Käufer der Xbox 360- und PS3-Version freuen sich zudem über einen ganz und gar hervorragenden Onlinemodus, bei dem ihr dank intelligenter Schnellspiel-Funktion nicht nur binnen weniger Sekunden einen Gegner, der sich auf eurem Level befindet, präsentiert bekommt, sondern zudem euer Können noch in zahlreichen Online-Ligen und Ladder-Systemen unter Beweis stellen könnt.
Spieler des PS2-Ports dürfen derweil online nur in einem 1vs1-Match antreten. Plattformübergreifendes Lob verdient sich dagegen der saubere Netzwerkcode, der ein ruckelfreies Spielen gewährleistet. Der Rest ist wieder EA-typisch Formsache: Der mit starken Tracks versehene Soundtrack ist über jeden Zweifel erhaben, die beiden Kommentatoren Marv Albert und Steve Kerr beeindrucken mit interessanten Erklärungen zu Taktik und Spielgeschehen und die Grafik des Spiels ist zumindest auf den Nextgeneration-Konsolen sowie mit Abstrichen auch auf dem PC eine ziemlich feine Sache. Die verbesserten Animationen und die tollen Spielermodelle seien stellvertretend als Beispiel für eine gute technische Umsetzung zu nennen. Altersbedingt hinkt dem die PS2-Version meilenweit hinterher. Verwaschene Texturen, anatomisch fragwürdig gestaltete Spieler und die etwas zickige Framerate zeigen, dass Sonys alter Kiste langsam aber sicher die Puste ausgeht.
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