Test - NBA 2K7 : Überzeugender Slamdunk für die PS3.
- PS3
Wichtig ist auch ein guter Überblick über die Spielerfähigkeiten, denn ein neu eingeführtes Feature drängt euch dazu, die Stärken und Schwächen eurer Spieler genau im Auge zu behalten: die Ermüdung. Gebt ihr einem älteren Spieler zu viel Zeit auf dem Feld, braucht ihr euch nicht wundern, wenn er irgendwann mal erschöpft zusammenklappt. Auch Trainings-Sessions und Match-Termine wollen gut ausgewogen sein, um das teuer bezahlte Star-Team nicht in einen schlappen Haufen Schlafmützen zu verwandeln. Da macht es durchaus Sinn, gegen vermeintlich schwächere Mannschaften die besten Spieler zu schonen oder mal eine Trainings-Session ausfallen zu lassen, um gegen härtere Gegner mit voller Kraft antreten zu können.
Realismus auf dem CourtDie Steuerung des Spieles zeigt sich enorm komplex und bietet vor allem dem Profi ein wahres Füllhorn an Möglichkeiten, wenn auch mit dem kleinen Nachteil, dass die Lernkurve nicht ganz ohne ist. Wer hier auf schnelle Siege hofft, könnte die eine oder andere herbe Enttäuschung erleben. Der im vergangenen Jahr eingeführte Steal- bzw. Shot-Stick wurde beibehalten und noch weiter optimiert, speziell was die Steuerung in der Defense angeht. Statt nur direkte Steal-Versuche durchzuführen, habt ihr nun mehr Optionen zur Verfügung, indem ihr euch in Passlinien legt oder auch mal springt. In der Offense feuert ihr wie gehabt mit einer kleinen Bewegung des rechten Sticks unterschiedliche Würfe ab, könnt aber alternativ auch eine Aktionstaste nutzen. Die Bewegungserkennung des Sixaxis-Controllers kommt eigentlich nur bei den Freiwürfen zum Tragen, wobei ihr die Wurfbewegung nachempfinden müsst. Das Problem dabei sind die unterschiedlichen Signature-Moves der NBA-Stars, die euch dazu zwingen, euch immer wieder neu einzugewöhnen, was das Timing der Würfe zum Teil sehr schwer macht.
Ansonsten bleibt das Gameplay sehr realistisch mit sinnvollem Spieltempo und ohne erkennbare schwere Makel bei der kräftig überarbeiteten KI. Auffällig ist, dass Ballverluste und kleinere Patzer nun auch etwas häufiger vorkommen. Dafür wurde vor allem die Defense stark verbessert und es ist alles andere als leicht, an den gegnerischen Spielern vorbei in Richtung Korb zu gelangen. Etwas unschön ist allerdings, dass es bei der eigenen Defense relativ häufig zu unbeabsichtigten Fouls kommt.
Auffallend ist wieder einmal, wie naturgetreu und flüssig der Großteil der Animationen umgesetzt wurde. Visual Concepts nutzt dabei die Power der NextGen-Konsolen und hat zumindest den bekannten Spielern in jedem Team individuelle Moves verpasst, die akkurat den realistischen Bewegungen der echten Spieler nachempfunden sind, was allein schon optisch für viel Abwechslung im Spiel sorgt. Kombiniert mit den individuellen Fähigkeiten, hat man nun nicht mehr das Gefühl, ein Team aus Klonen zu steuern, sondern echte Individuen auf dem Court zu haben.
Aufgebohrte PräsentationGenerell hat sich grafisch noch einiges getan gegenüber der Xbox-360-Version, insbesondere durch die Erweiterung auf den 1080p-Modus. Die Spielermodelle wirken noch etwas ausgefeilter und bieten viel Wiedererkennungswert, die Animationen sind, wie erwähnt, individuell und flüssig und auch in den Detailbereichen wie Hintergrundanimationen, Zuschauer oder auch Ausleuchtung hat 'NBA 2K7' nochmals nachgelegt. Fans werden sich zudem über die zahlreichen original nachempfundenen Signature-Moves der NBA-Stars freuen. Der Verlust der ESPN-Lizenz konnte ebenfalls gut kompensiert werden und die Präsentation rund um die Spiele lässt nun auch kaum noch Wünsche offen.
Die Kommentare wirken motiviert, das Publikum geht exzellent mit, die Geräuschkulisse auf dem Court, vom Quietschen der Schuhe bis zu gelegentlichem Grunzen der Spieler, passt im Großen und Ganzen wie die Faust aufs berühmte Auge. Der Soundtrack hingegen bietet wenig Überraschungen – außer es gibt tatsächlich Spieler, die etwas anderes als HipHop und Rap bei einem Basketball-Spiel erwarten.
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