Test - Motorstorm RC : Mini-Motorstorm für wenig Geld
- PSV
Die Motorstorm-Serie ist bislang noch recht überschaubar: Neben den drei Haupttiteln für PlayStation 3 existiert jeweils eine eigene Version für PS2 sowie PSP. Motorstorm RC gibt seinen Einstand auf der PlayStation Vita und markiert ein ungewöhnliches Spin-off, das zeigt: Rennspiel ist nicht gleich Rennspiel.
Der ganz kleine Bruder
Spiele, die ihr nur über das Internet herunterladen könnt, sind meistens kleiner als ihre Genre-Kollegen mit Verpackung und gedruckter Anleitung. Motorstorm RC symbolisiert diesen Unterschied im Extrem: Wo ihr bei den PlayStation-3-Vorläufern durch eine aufwendig inszenierte 3-D-Kulisse gedüst seid, flitzt ihr hier mit mickrigen ferngesteuerten Autos über insgesamt 16 Strecken.
Das Spielgeschehen wird entsprechend aus einer schrägen Vogelperspektive gezeigt. Diese mag nur wenig Atmosphäre erzeugen, doch dafür ist sie schön übersichtlich. Die Strecken sind sehr kompakt und die geforderten drei Runden eines normalen Wettrennens innerhalb von zwei bis drei Minuten absolviert. Den “Nur-eine-kleine-Runde-zwischendurch“-Test besteht Motorstorm RC demnach mit Bravour.
Neben diesen Wettkämpfen, in denen ihr euch gegen sieben computergesteuerte Fahrzeuge behaupten müsst, gibt es drei weitere Rennmodi: Im ersten befindet ihr euch am Ende eines Fahrerfeldes und müsst alle vor euch liegenden Konkurrenten überholen. Im zweiten sollt ihr möglichst flott eine festgelegte Menge an Driftmetern absolvieren. Im dritten fahrt ihr schlicht gegen die Zeit, wobei euch drei Pfeilmarker in den Farben Bronze, Silber sowie Gold als Orientierung dienen, wie nah ihr an welcher Platzierung seid.
Viel für Solisten, wenig für Mehrspielerfetischisten
Unter dem Menüschwerpunkt “Festival“ spielt ihr abwechselnd die vier genannten Modi und sammelt dabei Medaillen, um weitere Herausforderungen freizuschalten. Zudem könnt ihr ein einzelnes Rennen absolvieren oder euch via Internet mit Bestzeiten anderer Spieler messen. Deren Fahrverlauf wird während des Rennens als schlichte Pfeilmarkierung dargestellt. Leider gibt es keine Option für einen direkten Wettkampf, der sich bei einem Spiel wie Motorstorm RC eigentlich aufdrängt.
Die flotte, leichtfüßige Spielbarkeit gehört zu den Stärken des Titels. Die vorgegebene Steuerung, in der ihr beide Analog-Sticks zum Fahren benutzt, ist etwas gewöhnungsbedürftig, jedoch könnt ihr auf Wunsch eine klassische Knopfbelegung für Gas und Bremse einstellen. So lenkt ihr den Flitzer mit etwas Übung problemlos um jede noch so enge Kurve. Wenn ihr allerdings dann doch mal gegen eine Bande kracht, dann heißt es: fluchen und beten. Im schlimmsten Fall gerät euer Auto ins Trudeln und kippt um, was sehr viel Zeit kostet.
Grafisch kann Motorstorm RC freilich nicht mit dem jüngsten Vorgänger Motorstorm Apocalpyse mithalten. Leider liegt dies weniger an der geänderten Perspektive: Obwohl ihr das Spielgeschehen aus einer weit herausgezoomten Kameraansicht verfolgt, hinterlassen einige Bodentexturen einen schwachen Eindruck.
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