Test - Metro: Last Light : Tunnelblick
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Zwischen Genie und Wahnsinn
Klar, das offene Ballern macht Spaß, aber das Schleichen ist enorm befriedigend. Die Suche nach alternativen Wegen, das Beobachten der Gegner, das Ausschalten oder Zerstören von Lichtquellen oder der tückische Angriff aus dem Hinterhalt – all das macht so viel Laune, dass man mit Genuss immer wieder die Wumme in der Tasche lässt. Und das, obwohl die Shooter-Mechanik in Sachen Treffer-Feedback und Waffenverhalten um so vieles besser ist als im Vorgänger. Zu schade, dass ab und an die Aussetzer der KI so fies ausgenutzt werden können. Bei einem Alarm kann es vorkommen, dass Feinde richtig organisiert auf die Suche gehen. Es kann aber auch passieren, dass sie herumrennen wie aufgescheuchte Hühner oder direkt vor eurer Nase stehen und nicht reagieren.
Und dann ist da wieder einmal die Sache mit den Türen … Warum nur sind KI-Gegner immer so dumm, nacheinander wie die Lemming durch Türen zu latschen, hinter denen wir lauern. Abgesehen davon gibt es einige wenige, glücklicherweise kurze Abschnitte, die etwas nervtötend geraten sind, ebenso wie einzelne weniger gelungene Skriptsequenzen. Aber auch das bleibt in einem überschaubaren Rahmen und ist schnell überstanden.
Arsenal mit Wumms
Sei es drum. Spaß macht die Sache dennoch, zumal ihr bis zu drei Waffen und einiges an Ausrüstung mit euch herumschleppen dürft. Die Waffen können durch Visiere, Schalldämpfer, Laserpointer oder andere Ausbauten modifiziert werden. Diese erwerbt ihr bei Händlern in einem leider recht fummeligen Kauf- und Upgrade-Menü gegen die typische Währung – nämlich Militärmunition. Oder ihr sammelt fleißig Waffen von Gegnern ein, die besser modifiziert sind als eure eigenen. Eine gute Mischung ist von Vorteil, denn jede Waffe hat ihre Vorzüge. Eine ordentliche Schrotflinte wirkt prima gegen Mutanten, während eine schallgedämpfte Pistole prächtig im Dunklen funktioniert - vorausgesetzt, der Gegner trägt keinen dicken Helm. Und im offenen Feuergefecht ist und bleibt eine Assault-Rifle unbezahlbar.
Hinzu kommen Brand- und Rohrgranaten sowie Claymore-Minen und Wurfmesser. Doch es gibt noch mehr an Ausrüstung und überlebenswichtigen Aktionen. Die Taschenlampe will immer wieder aufgeladen werden, sonst steht ihr im Dunkeln oder seht in ein ganz anderes helles Licht. Dann nämlich, wenn lichtempfindliche Mutanten keine Scheu mehr vor euch haben und beginnen, an euch herumzuknabbern. Gasmaskenfilter wollen ausgetauscht werden, was erstens durch euer eigenes Schnaufen und zweitens durch einen Timer an der Armbanduhr signalisiert wird. Habt ihr keine Filter und befindet euch auf der verseuchten Oberfläche, habt ihr ein echtes Problem, da ihr nicht manuell speichern könnt. Wobei man aber sagen muss, dass die Rücksetzpunkte beim Ableben recht fair gesetzt sind.
Die Regel ist auch hier: Je höher der Schwierigkeitsgrad, desto seltener sind Munition, Waffen und Vorräte. Wer auf „leicht“ spielt, kann sich relativ problemlos durch die Level ballern. Wer auf „schwer“ spielt, lernt schnell die Schatten zu schätzen und versucht, jedem Kampf aus dem Weg zu gehen. Erst dann erlebt man wirklich den wahren Nervenkitzel von Metro: Last Light. Oder man geht es ganz hart an und besorgt sich den Day-1-DLC in Form des Ranger-Modus. Dieser ist quasi eine Hardcore-Variante mit noch weniger Vorräten, noch härteren Gegnern und ganz ohne HUD. Leider allerdings für Spieler, die den Titel nicht vorbestellt haben, nur als kostenpflichtiges Extra zu bekommen.
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