Test - Metal Gear Solid 3: Subsistence : Metal Gear Solid 3: Subsistence
- PS2
Neuerdings müsst ihr auch um Snakes körperliche Verfassung Sorge tragen und kommt mit bloßen Rationen nicht mehr allzu weit. Das ganze Heilungskonzept wurde nämlich überarbeitet und verlangt von euch deutlich mehr Aufmerksamkeit als bisher. Der Schwerpunkt der Heilung basiert auf dem Zusammenspiel von automatischer Regeneration und körperlicher Verfassung. Ihr könnt Snakes Lebensenergie zwar noch immer mit bestimmten Heilmitteln wiederherstellen, doch sind diese rar gesät. Entgegen der bisherigen Titel regeneriert sich Snakes Lebensenergie diesmal nämlich von alleine, wenn auch nicht allzu schnell. Manche Treffer haben dabei verheerende Auswirkungen auf die körperliche Verfassung und können die automatische Heilung behindern. In diesem Fall müsst ihr selbst Hand anlegen und Snake im Menü 'Heilung' in einzelnen Schritten verarzten, indem ihr beispielsweise Kugeln rausoperiert, Wunden zunäht, Brände einsalbt, Schnitte desinfiziert und Brüche schient.
Doch damit nicht genug, ihr müsst zudem für Snake Nahrung beschaffen und euch dazu bei Mutter Natur bedienen. Zahlreiche Arten von Schlangen, Vögeln, Fröschen und viele andere Tiere stehen auf eurem Speiseplan und werden nach der Jagd von Snake widerstandslos vertilgt. Damit gewinnt ihr Körperkräfte und könnt beispielsweise besser Zielen oder länger Tauchen. Dabei werden auch die Körperkräfte von der Lebensenergie beeinflusst, welche bei großer Anstrengung und ernsten Verletzungen dahinschwinden. Aber Achtung: Wer eine zu lange Spielpause eingelegt hat, findet in seinem Inventar plötzlich verfaulte Speisen. Außerdem lauern einige giftige Häppchen auf Snake. Dieses komplexe Survival-System bedeutet für euch, dass ihr fernab des Schlachtfelds Snake mehr Zuwendung entgegen bringen müsst, was allerdings auch einen situationsabhängigen Mehraufwand bedeutet. Das Konzept an sich gefällt ganz gut, doch ist das ständige Hantieren in den Optionen auf Dauer ermüdend, zumal man schon wegen dem Equipment und der Tarnung öfters die Optionen aufrufen muss.
Snake in Bestform'Metal Gear Solid 3: Subsistence' hebt sich technisch positiv von seinen ohnehin schon visuell beeindruckenden Vorgängern ab und präsentiert eine unglaublich dichte Dschungelatmosphäre, die ihresgleichen sucht. Das Zusammenspiel von Flora und Fauna ist überaus authentisch und lässt durch das Rascheln in Büschen oder die Schatten im Wasser gegenwärtige Tiere erahnen. Genauso vielseitig zeigen sich auch das Wetter und die Tageszeiten, sodass ihr teils im Regen oder in der brütenden Sonne durch das Dickicht schleicht oder auch mal in der Schwärze der Nacht euer Unwesen treibt. Was die Effekte betrifft, erwartet euch ein sprichwörtlich bombastisches Erlebnis. Granatenexplosionen sind gewaltiger denn je und die zahlreichen Schatten- und Lichteffekte entsprechen höchster Qualität. Hinzu kommen die sensationellen Wasseroberflächen und Spiegelungseffekte, die für PS2-Verhältnisse einfach atemberaubend schön geworden sind. Auch das Charakterdesign fällt dabei nicht aus dem Rahmen und übertrifft die Vorgänger in jeder Hinsicht, egal ob Design, Texturen oder Animationen. Eine derart üppige Darstellung hat natürlich auch ihre Nachteile und so verwundert es nicht, dass teils kleinere Slowdowns zu beobachten sind und die Dschungelabschnitte kaum Freiraum abseits der vorgegebenen Pfade bieten. Dies ist in Anbetracht der hervorragenden Optik jedoch locker zu verschmerzen.
Am Beeindruckendsten sind allerdings die Zwischensequenzen, in denen ihr diesmal sogar ein wenig interaktiv eingreifen könnt, indem ihr einige Situationen aus Snakes Blickwinkel erlebt oder die Kameraperspektive manipuliert. Der Soundtrack von Harry Gregory-Williams ist währenddessen schlichtweg atemberaubend und eine Freude für jeden Fan der Serie. Daneben tragen die Umgebungseffekte mit authentischen Tier- und Naturgeräuschen zu dem passenden Ambiente bei, während in Kämpfen die geballten Soundeffekte für rigorose Action sorgen. Ebenfalls ein Pluspunkt ist die sehr überzeugende englische Sprachausgabe. Die Präsentation ist zusammenfassend einfach unglaublich gut und bietet ein Filmflair, wie man es einzig von den früheren 'Metal Gear Solid'-Teilen gewohnt ist.
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