Special - Medal of Honor History : Auf und nieder, immer wieder
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Oftmals steht weniger der offene Kampf im Vordergrund, sondern eher Aufklärung oder Infiltration. Mit dem SS-Offizier Sturmgeist hat Patterson sogar seine eigene Nemesis, die er durch das Spiel verfolgt. Auch diese erste Eigenentwicklung von EALA kam dank passender Mischung aus guter Grafik, Inszenierung und Level-Design gut bei den Kritikern an. Weiterhin also goldene Zeiten für die Serie?
Nicht ganz, denn mit dem folgenden Spiel Medal of Honor: Rising Sun im Jahre 2003 ging für die Reihe langsam die Sonne unter. Das Spiel löste sich von den europäischen Szenarien der Vorgänger und schickte euch in den pazifischen Raum. Zum Auftakt erlebt ihr als Marine Corporal Joseph D. Griffin auf der USS California den Angriff der Japaner auf Pearl Harbor, was durchaus gelungen in Szene gesetzt war. Weiter geht es auf die Philippinen, nach Singapur, Burma und Thailand, wo ihr wie gehabt linear ablaufende Aufgaben in den Jahren 1942 bis 1944 zu lösen habt.
Überzeugen konnte das Spiel allerdings nicht, gerade an früheren Qualitäten wie Geschichte, KI oder Level-Design haperte es gewaltig, hinzu kamen zahlreiche kleine und unnötige Fehler. Zudem verärgerte ein Cliffhanger am Ende des Spiels die Fans. Versöhnlich war lediglich, dass der Mehrspielermodus auf der PlayStation 2 mangels Alternativen recht guten Anklang fand. Man wurde allerdings das Gefühl nicht los, dass Electronic Arts auf dem Wege war, die Serie überzustrapazieren und auf lieblose Fließbandware zu setzen.
Mehr oder minder parallel zu Rising Sun erschien Ende 2003 mit Medal of Honor: Infiltrator ein weiterer Titel für den GameBoy Advance. Das Spiel wurde von Netherock für EA entwickelt und steckte euch als Corporal Jake Murphy in einen Top-down-Shooter mit Third-Person-Perspektive. Runde 15 Missionen warteten auf euch, ebenso wie ein Zweispielermodus via Link-Kabel. Interessant war noch, dass man zudem den GBA mit dem GameCube verbinden konnte, um ihn zur Kartenansicht von Rising Sun zu nutzen. Infiltrator entpuppte sich als solider Titel, der vieles richtig und nur wenig falsch machte.
Damit auch der PC in Sachen Pazifik nicht zu kurz kam, wurde 2004 Medal of Honor: Pacific Assault veröffentlicht. Als Private Thomas Conlin erlebt ihr in Form einer Rückblende den Angriff auf Pearl Harbor, Guadalcanal und weitere Missionen, in denen sich alles um den Kampf der USA gegen japanische Truppen im Pazifik dreht. Erneut war EALA für den Titel verantwortlich, der eine modifizierte Lithtech-Engine nebst Havoc-Physik nutzte. Bei den Kritikern schnitt das Spiel zwar recht ordentlich ab, zeigte aber ähnliche Schwächen im Design wie Rising Sun. Vor allem die teils überlangen und oft langweiligen Dschungelabschnitte gefielen nicht. Auch die Verkäufe blieben hinter dem zurück, was EA eigentlich von der Reihe gewohnt war. Vielleicht deswegen wurde später das bereits geplante Rising Sun 2 auf Eis gelegt und nie veröffentlicht.
Stattdessen ging es 2005 zurück nach Europa, und zwar auf PS2, GameCube und Xbox. Medal of Honor: European Assault sollte ursprünglich Medal of Honor: Dogs of War heißen, was aber mehr nach Söldnern als nach Soldaten klang und daher verworfen wurde. Als Lieutenant William Holt dürft ihr euch diesmal in Frankreich, Nordafrika, Russland und Belgien austoben. EALA versuchte, ein bisschen mehr Dynamik ins Spiel zu bringen, und bot neben den üblichen linearen Hauptmissionen auch Nebenziele und Nebenmissionen an, die man im Verlauf des Spiels entdecken konnte.
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