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Test - Guardians of the Galaxy : Bis zur Unendlichkeit – und dann erstmal nicht weiter

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Einen „Test“ zur ersten Episode einer neuen Telltale-Staffel zu schreiben, ist immer so, als würde man eine „Filmkritik“ anhand eines Trailers verfassen. Im Grunde wenig aussagekräftig. Denn wie zumeist ist das erste von fünf Kapiteln lediglich Exposition für etwas, das wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht kennen und daher weder empfehlen noch davon abraten können.

Doch mittlerweile weiß man ja eh, was man bei Telltale bekommt: Interaktive Filme mit vielen durchklickbaren Dialogen, ein bisschen Quicktime-Action und Entscheidungen, die sich meist nur unmerklich, gelegentlich in leichten Schlenkern auf die Geschichte auswirken. Nur das Personal ändert sich.

Diesmal also, passend zum demnächst startenden zweiten Kinofilm, die Guardians of the Galaxy aus dem Marvel-Universum. Die bekommen es mit ihrem Erzrivalen Thanos zu tun, der ihnen ein mächtiges Artefakt in die Hände spielt, die sogenannte Schmiede der Ewigkeit, die eine Verbindung ins Totenreich zu haben scheint und Verstorbene wieder ins Leben zurückholen kann. Oder sowas in der Art – noch bleibt die Macht des mysteriösen Objekts recht nebulös.

Das reicht aber schon, um die Begierde in den Mitgliedern der Guardians zu wecken, von denen gleich mehrere den Verlust geliebter Menschen nicht verwinden können. Allen voran ihr Anführer Peter Quill, der immer noch über den Krebstod seiner Mutter trauert, aber auch Drax, dessen Familie bekanntlich von Thanos ermordert wurde. Doch die Macht über Leben und Tod in Händen halten zu können, lockt natürlich auch die Bösewichte der Galaxis aus ihren Verstecken und eröffnet eine interstellare Jagd auf die illustre Heldentruppe.

Play that funky music

Zwar liefert die erste Episode die überkandidelte Action, Anspielungen auf die Popkultur der 80er und den betont lässigen Humor, der von den Guardians of the Galaxy zu erwarten ist, doch schlägt sie auch ungewohnt trübsinnige Töne an. Jedes Teammitglied trägt sein eigenes Päckchen aus Verlust und Trauer mit sich, und in dem Streit über den richtigen Umgang damit, droht die eingeschworene Gruppe bald auseinanderzubrechen. Das setzt nicht nur interessante Anknüpfpunkte für Themen, die in den späteren Episoden noch behandelt werden dürften, sondern gibt dem Ensemble eine Tiefe, die es zumindest in dem knallbunten Kintopp des Films nur ansatzweise hatte.

Die Action hingegen … Nun … Wenn man die CGI-Materialschlachten des Films noch vor Augen hat, wirken die Schießereien und Prügeleien des Spiels dazu im Vergleich eher wie die Kneipenschlägereien von Captain Kirk. Da hilft auch der stilisierte Comic-Look nur bedingt.

Spielerisch hat Guardians of the Galaxy wie schon die letzten Telltale-Spiele das Problem, dass es einem kaum mehr abverlangt, als sich durchzuklicken. Dass die Entscheidungen für den Fortlauf der Geschichte kaum Relevanz besitzen, ist dabei gar nicht mal so schlimm. Das war in The Walking Dead auch nicht anders. Der Dreh- und Angelpunkt dort war jedoch, dass es schmerzte, manche Entscheidung überhaupt treffen zu müssen. In Guardians of the Galaxy sind mir die Konsequenzen der Entscheidungen ziemlich egal. Tröste oder verhöhne ich einen Kameraden? Unerheblich. Nehme ich das eine oder andere Crewmitglied mit auf eine Außenmission? Spielt doch eh keine Rolle.

Bisher zumindest. Aber da kommt ja noch mehr.

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