Test - Martha is Dead : Atmosphärischer Horror im Zweiten Weltkrieg
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Martha is Dead hat definitv seine Momente. Die aufs Wesentliche beschränkten Charaktere und der überschaubare Schauplatz helfen ungemein, die Geschichte auf Spur zu halten. Wer bis hierhin gelesen hat, wird bereits erahnen, dass dies auch unbedingt nötig ist. Vom ersten Albtraum bis zum letzten entwickelten Foto konnte ich einfach nicht anders, als die Stirn darüber zu runzeln, wie viele Ideen das Studio LKA hier zu vereinen versucht hat, nur um einige davon recht schnell wieder fallen zu lassen. Das Endergebnis passt irgendwie zusammen, erinnerte mich aber eher an Puzzleteile, die mit Gewalt ineinander gesteckt statt korrekt zusammengefügt wurden.
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Obwohl oder gerade weil Martha is Dead ständig versucht, Haken zu schlagen, war die Handlung für meinen Geschmack zu vorhersehbar. Daher empfand ich die erzwungen wirkenden stilistischen und erzählerischen Stilmittel als unnötig verkomplizierend. Ohne den Ideenmischmasch hätte die eigentlich interessante Handlung sehr viel klarer ihre Stärken ausspielen können. Vielleicht stolperten die Entwickler hier einfach über ihre eigenen Ambitionen.
Gefallen hat mir Martha is Dead im Großen und Ganzen dennoch. Trotz erzählerischer Irrungen und Wirrungen fesselt Giulias Geschichte bis zum Schluss. Gerade der Kontrast aus Urlaubsromantik und bedrückenden Thriller-Elementen hat für mich einen Großteil des Reizes ausgemacht und ließ mich bis auf wenige Ausnahmen über die technischen Mängel hinwegsehen.
Überblick
Pro
- einzigartige Stimmung
- für sich gesehen interessante Konzepte
- tolle italienische Sprachausgabe
- interessante Charaktere
Contra
- forcierter Mix zu vieler Elemente
- unscharfe Texturen beeinträchtigen Aufgabenlösung
- Untertitel mit vielen Tippfehlern
- träge Fortbewegung
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