Preview - Magic: Legends : Diablo mit Trading-Card-Kämpfen
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Magic: The Gathering gilt als Urknall der immens erfolgreichen, analogen Sammelkarten-Spiele. Doch auch in der digitalen Variante Magic: Arena erfreut es sich seit Jahren allergrößter Beliebtheit. Cryptic Studios (Star Trek Online, Neverwinter) gehen mit dem Free-to-play-Titel Magic: Legends demnächst neue Wege und kreuzen die fantasievolle Karten-Welt mit dem isometrischen Gameplay eines Action-Rollenspiels à la Diablo. Was bei dem interessanten Genre-Mix herauskommt, durften wir uns im Vorfeld der schon bald startenden Open-Beta anschauen.
Mit einem Planeswalker, einer von fünf vorgefertigten Charakterklassen, beginnt das Abenteuer in Magic: Legends. Zwei kurze Abschnitte durften wir während unserer einstündigen Anspielsitzung zocken: eine grellgrüne Dschungelwelt, in der Wasserquellen von Giftsporen befreit werden mussten, und ein Steampunk-Friedhof, auf dessen düsteren Wegen es King-of-the-Hill-Positionen gegen Zombiehorden zu verteidigen galt. Beide Level, so sagte man uns, bilden aber nur einen Bruchteil von Legends.
Willkommen im Multiversum
Im fertigen Spiel warten ganze fünf Welten mit weiteren zahlreichen Gebieten auf die Spieler - das sogenannte Multiversum. Ein Hub in jeder dieser Welten sorgt für einfache Schnellreisen zwischen den Welten und dient als sozialer Treffpunkt. Die Jagd nach Beute und Monstern lässt sich von dort aus wahlweise mit bis zu drei Spielern im Koop zocken - ein Genuss, auf den wir während der knappen Spielzeit leider verzichten mussten.
Magic-Veteranen dürfte indes einiges an der Welt und ihren Charakteren bekannt vorkommen. Mit viel Liebe gibt Cryptic den Ruinen, weiten Ebenen und magischen Symbolen aus dem Karten-Kosmos eine Bühne. Alleine während unserer kurzen Spielzeit schlug das Magic-Herz mehrmals höher vor Freude, weil sich so viele nostalgische Referenzen auf Romane und Hintergrundgeschichten der Karten-Welt in der Spielumgebung offenbarten. Innehalten und umsehen lohnt sich!
Auf Nachfrage verrieten uns die Entwickler zudem, dass auch altbekannte Lore-Urgesteine wie der Magier Jace, die Engelsdame Serra oder der Leichenflicker Geralf mit der ein oder anderen Aufgabe auf die Spieler warten. Wer schon immer mit den Legenden der Magic-Welt auf Tuchfühlung gehen wollte, kann schonmal sachte in Vorfreude verfallen.
Trading-Card meets Action-RPG
Doch Kartenspiel und Diablo-Gameplay, wie passt das zusammen? Ganz einfach: Was in Diablo und Co. Fertigkeiten wie Teleport oder Feuerball sind, sind in Magic: Legends kurzerhand die Karten. Die funktionieren wie Skills, heißen bloß anders. Satte 175 Karten warten darauf, von findigen Planeswalkern erbeutet oder mit gefundenen Materialien freigeschaltet zu werden.
Aus dem riesigen Pool wählt jeder Planeswalker zwölf Karten aus, das sogenannte Deck. Vier davon sind sofort aktiv, nach der Benutzung einer Karte zieht der Held automatisch eine neue aus dem Deck nach. Das geschieht zufällig, man weiß also nie, welche Kombination man als nächstes in Händen hält. Tadaa, so einfach geht Diablo-Klon mit Kartenspiel-Einschlag. So weit, so Magic.
Prügeln wie in Diablo?
Die turbulenten Kämpfe aus der isometrischen Perspektive spielen sich dank des Zufallsfaktors der gezogenen Karten erstaunlich spannend. Wenn schon eine einzige Karte zum Beispiel gleich eine ganze Horde Gegner einfriert, fühlt sich das extrem mächtig an. Mit ein wenig Glück beim Ziehen fügen sich die Karten bisweilen zu interessanten Kombinationen zusammen, die für angenehmen Spielfluss und spektakuläre Taktiken sorgen.
So beschwören wir einen riesigen Zombie, der sich nach dem Ableben mit der nächsten gezogenen Karte einfach wiederbeleben lässt. Ein anderes Mal lässt der Planeswalker die Gegner erst im prasselnden Feuerregen untergehen, ehe er sie mit einer weiteren Karte schockgefriert. Die Kombis zünden dabei mit spektakulären Effekten, die das Schlachtfeld ziemlich flott mit Feuer, Explosionen und beschworenen Ungeheuern eindecken.
Auf die Farben kommt es an
Beim Deck-Bau hält sich Cryptic an das Vorbild des Sammelkartenspiels. Fünf Farben stehen zur Verfügung: Rot, Blau, Grün, Schwarz und Weiß. Diese entscheiden maßgeblich über den Spielstil der Decks und damit des Planeswalkers. Von Aggression bis zur Kontrolle des Spielfeldes soll viel Raum für kreative Ideen geboten sein, ganz wie mit den echten Karten.
Die zwei vorgefertigten Decks, die Cryptic für unsere Zock-Session bereitgestellt hatte, spielten sich jeweils völlig unterschiedlich. Während das grün-schwarze Bestien-Reanimator-Deck auf wenige teure Riesen-Monster setzt, die sich ständig beschwören und wiederbeleben ließen, zündelte ein rotes Feuer-Deck mit vielen kleineren Zaubern in Richtung der Gegnerhorden. Beide Decks sorgten für befriedigende Kombinationen und ließen sich schnell anhand ihrer Kartentexte erlernen.
Free-to-p(l)ay
Trading-Card-Games sind von ihrer Natur her darauf ausgelegt, dass sich Spieler regelmäßig neue Karten dazukaufen. Jedem Sammelkarten-Spieler dürfte also von vornherein klar sein: „free-to-play“ im Sinne von „kostenlos“ und Magic – das geht nicht zusammen. Magic: Legends ist zwar völlig gratis spielbar, doch wer ein paar Euros für Booster-Packs und Beschleuniger im Ingame-Store lässt, der dürfte deutlich flotter vorankommen. Cryptic hat jedoch versichert, dass sämtliche Karten auch als Loot oder Quest-Belohnung im Spiel zu erbeuten sind - allerdings dürfte das eben seine Zeit dauern.
Weil viele Spieler im Verlauf der vergangenen Closed-Beta über mangelnde Loot-Vielfalt klagten, hat Cryptic außerdem für zusätzliche Ausrüstung in Form von Artefakten und fünf Ausrüstungs-Slots nachgelegt, die nun bestückt werden müssen. Die wertvollen Teile dafür findet man entweder als Beute von Gegnern oder nach Abschluss einer Questreihe in Truhen. Wer dabei schneller vorankommen will, der nimmt ebenfalls die Kreditkarte in die Hand und kauft sich Beschleuniger.
Am 23. März startet die Open-Beta des Free-to-play Action-Rollenspiels in Cryptics hauseigenem Arc-Store sowie im Epic Games Store. Wer sich schon anmelden möchte, der kann das auf der Homepage der Entwickler machen.
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