Test - Luftrausers : Retro-Shooter in Reinform
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Entwickler Flambeer hat es sich auf die Fahne geschrieben, die alten Arcade-Spiele wieder zurück zu bringen. Die Mannen in dem kleinen Entwicklerstudio sind wohl große Fans von Shootern aus den Anfangstagen der Videospielegeschichte, wie etwa Asteroids. Diese Einflüsse vermischten die Entwickler mit Luftschlachten im Szenario des zweiten Weltkrieges. Herausgekommen ist dabei der Download-Titel Luftrausers.
Luftrausers ist von der ersten Sekunde an minimalistisch gehalten. Ihr steuert mit euren Sticks euer wenige Pixel großes Flugzeug nach dem Start aus einem U-Boot in die Luft und feuert mit der X-Taste: Mehr gibt es nicht zu tun. Eure Maschine könnt ihr in der 2-D-Spielewelt in alle Himmelsrichtungen dirigieren. Das fühlt sich alles ganz sauber und ausgeklügelt an. Die Bedienung ist simpel, rund aber herausfordernd in der Handhabung und motiviert euch auch nach dem zehnten Abschuss, es doch noch einmal zu versuchen.
Minimal bis auf die Knochen
Natürlich ist es mit einfachem Herumschwirren nicht getan. Eine ganze Schar von gegnerischen Fliegern, Kampfschiffen und Raketen ist euch auf den Versen. Das ganze Chaos zu handhaben ist sehr komplex, wenn man die Missionen erfolgreich absolvieren und nicht als Seemüll enden möchte. Die Missionen gestalten sich banal: Zerstört einen Haufen von Flugzeugen, sammelt Punkte oder vernichtet Schiffe. 100 Missionen an der Zahl soll es geben. Besteht ihr sie, dann folgen kurze Zwischensequenzen, die aber mehr Standbildern gleichen und euch kaum bis gar nichts von der Hintergrundgeschichte erzählen. Auch so wird nur angedeutet, wer ihr eigentlich seid und gegen wen ihr kämpft.
Ihr erhaltet nach bestandenen Aufgaben Flugzeugbauteile, die ihr in einem Flugzeugeditor zu einer neuen Maschine zusammenbauen könnt. Motor, Panzerung und Waffen sind so individualisierbar, was zu 125 möglichen Flugzeugkombinationen führt, die sich jedes Mal anders spielen. Eine gute Idee, die dem Spiel etwas mehr an Abwechslung und taktische Tiefe gibt. Sich den optimalen Flieger zusammenzubasteln ist eine motivierende Aufgabe.
Kein Flug zu zweit
Wünschenswert wäre irgendeine Form von Mehrspielermodus gewesen. Mit einem Kumpel auf Flugzeugabfang zu gehen hätte den Reiz des Spiels gesteigert. Auch ein Online-Modus fehlt. Auf technischer Seite muss man das Spiel künstlerisch betrachten. Die putzige 8-Bit-Grafik ist Retro in Reinform und gefällt bestimmt nicht jedem von euch. Wem dieser Stil jedoch zusagt, bei dem sammelt Luftrausers Pluspunkte.
Die musikalische Untermalung ist nach Art des Genres ebenfalls sehr minimal, was aber nicht heißen soll, das Nostalgiker hier nicht ihre wahre Freude daran finden. Der vom finnischen Electro-Musiker Kozilek zusammengestellte Soundtrack macht Spaß und lässt ältere Semester unter euch in Erinnerungen an gute alte Arcade-Spiele schwelgen. Kurz, Grafik und Sound harmonieren als Hommage an eine glorreiche Zeit der Videospiele.
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