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Test - Lost Planet: Extreme Condition : Heiße Action in eisiger Umgebung.

  • X360
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Während der Winter hierzulande dieses Jahr auszubleiben scheint, verspricht zumindest Capcoms Action-Titel 'Lost Planet: Extreme Condition' eisige Minustemperaturen. Ob dabei nicht auch der Spielspaß unter Umständen einfriert, verrät unser ausführlicher Testbericht.

Sie haben Daddy getötet! Die Schweine!

'Lost Planet' entführt euch in eine ferne Zukunft. Wie es sich für eine ordentliche Sci-Fi-Geschichte gehört, ist auch hier Raumfahrt ein alter Hut, und so entdeckt die Menschheit munter neue Planeten. Im Falle von E.D.N. III ist der Planet jedoch nicht nur von einer dauerhaften Eisdecke umhüllt, fiese insektoide Aliens machen zudem den ersten Kolonisten das Leben schwer. Diese würden wohl auch umsiedeln, wenn sich die Akriden nicht recht bald als Quelle unerschöpflicher Energie herausstellen würden und so der Kampf um den Planeten beginnt. Der Spieler schlüpft dabei in die Haut des jungen Soldaten Wayne, der gleich in der Anfangsmission miterleben darf, wie ein besonders dicker Akride seinen Vater in Einzelteilen auf dem Fußboden ausrollt. Was folgt, ist eine Geschichte um Rache und Ehre, die schon jetzt ein heißer Anwärter auf den diesjährigen Award für die grausamsten Dialoge in einem Videospiel ist. Was Capcom hier zusammengeschustert hat, erinnert wieder einmal daran, wieso es Videospiele selbst heute schwer haben, auf eine Stufe mit Büchern oder Filmen gestellt zu werden. Dabei würde in 'Lost Planet' sogar die Präsentation stimmen. In teils beeindruckend inszenierten In-Game-Sequenzen wird die wirre Handlung, die kaum was mit den darauf folgenden Spielabschnitten zu tun hat, schön aufbereitet.

Doch glücklicherweise haben Handlung und Spiel nicht nur inhaltlich wenig gemein, auch beim Spaßfaktor trennen beide Elemente Welten. Einmal im Spiel angelangt, präsentiert sich 'Lost Planet' als spaßiger Third-Person-Shooter im Geiste alter Super-Nintendo- und Mega-Drive-Klassiker. Ihr lauft durch streng lineare Levelabschnitte und ballert euch durch teils beeindruckende Gegnerwellen. Taktikelemente oder Rätsel sucht ihr vergebens und selbst Geschicklichkeitseinlagen sind eher die Ausnahme. Am Ende eines jeden Abschnitts erwartet euch schließlich wie bei den alten Klassikern ein fieser Obermotz, der besonders viele Treffer einsteckt. Die Bosskämpfe sind dabei das eindeutige Highlight von 'Lost Planet'. Die fast immer bildschirmfüllenden Ungetüme sind hervorragenden in Szene gesetzt und heben sich von den stets gleichen Akriden, denen ihr sonst begegnetet, angenehm ab. Leider lassen die Endkämpfe aber einiges an Taktik vermissen. Ob Endfiesling oder Durchschnittsinsekt – eure Gegner besitzen nur wenige Angriffsmuster und ihre Schwachstellen werden stets mit einem hellen Licht markiert. Draufhalten und Ausweichen bleibt somit eure einzige Aufgabe während der mit knapp zehn Stunden Spielzeit recht kurz ausgefallen Kampagne. Zudem mangelt es euren Widersachern durch die Bank an der nötigen Intelligenz. Zwar weichen die etwas später im Spiel auftauchenden menschlichen Soldaten Beschuss aus und gehen hinter der häufig zerstörbaren Levelarchitektur in Deckung, dafür erlebt ihr ein ums andere Mal, wie sich ein Boss-Gegner genüsslich zerlegen lässt, weil er an einem Vorsprung hängen bleibt, oder sich eure Feinde mit Raketen selbst in die Luft sprengen, da sie ein Hindernis erst gar nicht wahrnehmen.

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