Preview - Lost Ark : Auf den Spuren von Diablo
- PC
Nach langer Wartezeit rückt der Release des Action-Rollenspiels Lost Ark in der westlichen Hemisphäre mit großen Schritten immer näher. Vor kurzem fand eine Closed Beta statt, bei der wir uns für euch in den Kampf gestürzt haben, um die aktuelle Version genauer unter die Lupe zu nehmen. Wir verraten euch, was wir dabei erlebt haben und welches Potenzial wir in dem Hack&Slay sehen.
Es ist mittlerweile fast genau drei Jahre her, dass Lost Ark in Korea sein Debüt feierte. Danach folgte die Veröffentlichung in Russland, während die USA und das westliche Europa weiterhin mit leeren Händen dastehen. Doch nicht mehr lange: Nach einer Verschiebung soll das Action-Rollenspiel hierzulande im ersten Quartal 2022 erscheinen. Einen konkreten Termin gibt es bisher nicht, doch immerhin konnten sich vor kurzem bereits erste Interessenten in der Closed Beta austoben. Was ist also dran an dem von vielen gefeierten Spiel? Und was hat sich seit dem ursprünglichen Release getan?
Das Beste aus zwei Welten?
Bei Lost Ark handelt es sich um eine Mischung von Hack&Slay-Titeln wie Diablo und Elementen aus MMORPGs. Im Fokus stehen Kämpfe gegen riesige Monsterhorden. Ihr metzelt euch durch Gegnergruppen, steigt im Level auf, verteilt Fähigkeitspunkte und werdet somit immer stärker. Hinzu kommen Features, die sonst eigentlich nur bei Online-Rollenspielen wie World of Warcraft & Co. zu finden sind: Ihr nehmt Quests an, besucht Dungeons und nehmt an Raids teil. Doch eines nach dem anderen.
Kommen wir zunächst auf die Charakterklassen zu sprechen. Von denen stehen euch zu Beginn sieben zur Auswahl, die nicht nur unterschiedlich aussehen, sondern sich auch recht unterschiedlich spielen. Da wäre beispielsweise der klassische Krieger, der sich schwer bewaffnet in den Nahkampf stürzt. Wer sich lieber auf die arkanen Kräfte verlässt, schlüpft in die Rolle des Magiers und entfesselt Zaubersprüche. Es gibt aber auch ausgefallenere Klassen wie etwa die sehr akrobatisch veranlagte Kampfkünstlerin oder den Kanonier. Da dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein, zudem liefern sie jeweils grundlegend verschiedene Spielansätze.
Außerdem könnt ihr ab einer bestimmten Stufe quasi „Unterklassen“ freischalten und mithilfe der ausgebauten Fertigkeiten weitere Feinheiten ins Spielgeschehen bringen. Es gibt demnach einiges an Freiraum für Experimente. In der Closed Beta hinterließen die Klassen allesamt einen guten Eindruck, die Kämpfe gingen flüssig von der Hand und weckten umgehend die „Diablo-Geister“ beim Tester. Ob und wie gut die MMORPG-Elemente funktionieren beziehungsweise wie gut sie in das Hack&Slay-Fundament integriert sind, können wir leider nicht einschätzen. Die meisten dieser Elemente standen in der Closed Beta nämlich nicht zur Verfügung.
Tolle Inszenierung und Verständigungsprobleme
Auch hinsichtlich der Grafik macht Lost Ark eine gute Figur. Immerhin hat das Spiel bereits einige Jahre auf dem Buckel, doch alles wirkt in sich stimmig und vor allem die Präsentation macht einiges her. Wenn ihr euch auf ein Schlachtfeld begebt, mit zahlreichen Gegnern kämpft und gleichzeitig Türme einstürzen und Rauchschwaden von brennenden Katapultgeschossen durchs Bild ziehen, entsteht eine sehr intensive Atmosphäre. Auch die Animationen der einzelnen Charakterklassen sehen richtig gut aus, was beinahe schon ein gewisses Gefühl der „Kampfästhetik“ aufkommen lässt. Lediglich eure Privatinsel mit eurer ausbaubaren Burg sowie die Menüs wirken mitunter etwas karg und spärlich – zumindest im direkten Vergleich.
Apropos Menüs und Inszenierung: In der Closed Beta waren zwar viele Texte, Zwischensequenzen und Sprachausgaben bereits übersetzt, allerdings schwankt deren Qualität mitunter stark. Das reicht von einfachen Fehlern, über falsche Wortwahl mit anderem Sinn bis hin zu komplett fehlenden Passagen. Das ist besonders dann kritisch, wenn sich dadurch der Sinn eines Textes nicht erschließt oder wichtige Informationen verborgen bleiben. Manche Tutorial-Videos im Spiel waren sogar noch komplett auf Koreanisch. Es bleibt zu hoffen, dass die Entwickler dies bis zum Release im nächsten Jahr noch ausbessern.
Des Weiteren bleibt abzuwarten, wie Amazon Games mit der Pay2Win-Problematik von Lost Ark umgehen wird. In Korea gibt es entsprechende Vorwürfe bereits seit einiger Zeit, da sich die Spieler für echtes Geld einige gravierende Vorteile erkaufen können. Für den Release in den westlichen Gebieten soll das nicht der Fall sein. Amazon Games verspricht, dass sich sämtliche Items auch mithilfe der Ingame-Währung kaufen lassen werden. Das hoffen wir sehr, denn an diesem Punkt könnte Lost Ark möglicherweise zerbrechen.
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