Test - Lords of EverQuest : Lords of EverQuest
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Magere Kost
Beim Wirtschaftssystem und Basenbau wird typische Genrekost geboten. Der Techtree bietet jeder Allianz bis zu 13 unterschiedliche Gebäudetypen: zur Einheiten-Ausbildung und -Verbesserung oder als Grundlage für weitere Bauwerke, zusätzliche Einheiten und Upgrades. Wirtschaftsstrategen wird auffallen, dass nur Platin als einzige Ressource zum Abbau verfügbar ist und meist nur in geringer Menge. Dadurch wird man gezwungen, öfters die Gegend nach neuen Platinvorkommen abzusuchen.
An der Einheiten-Variabilität der drei Reiche mangelt es leider. Zwar stehen insgesamt 60 Truppentypen zur Verfügung, aber im Prinzip stehen die Grundklassen ihren Pendants in den anderen Reichen gegenüber und auf dem Wasser sucht man vergeblich nach steuerbarem Gerät. Ein Aspekt, der sich auf Mulitplayer-Partien mit Sicherheit spaßmindernd auswirkt.
Fürstliche Leibgarde
Viel stärker als das Strategieelement und die Wirtschaft sind in 'Lords of Everquest' die Bezüge zum RPG-Genre ausgeprägt. Die 15 verfügbaren Fürsten erhalten mit jedem getöteten Feind Erfahrungspunkte und steigen bei genügend Punkten um eine Stufe auf. Die Folge sind die bekannten Attributverbesserungen, die den Helden zäher, ausdauernder machen und ihn härter zuschlagen lassen, des Weiteren kommen mehr und mehr Speziallangriffe oder Zauber dazu. Erreicht der Lord die 6. Stufe, kann er bis zu zwei Untergebene zu Rittern schlagen, die dann wiederum ihre Kollegen mit einer nützlichen Aura umgeben. Außerdem beeinflusst der Level des Lords die Stufe der in den Gebäuden ausgebildeten Einheiten.
Nicht nur der Fürst gewinnt an Erfahrung, auch seine Truppen lernen dazu und steigen in höhere Stufen auf. Eine Auswahl der Untergebenen kann sogar mit in die nächste Mission transferiert werden und bildet damit quasi eine Art Leibgarde des Lords. Jede Truppengattung verfügt außerdem über Spezialfähigkeiten: Nahkämpfer können zum Wuchtschlag ausholen oder mehrere Ziele treffen, Zauberer die Widerstandskraft der Gegner schwächen, bevor sie ihnen mit Elementarzaubern den Rest geben. Erfreulicherweise werden diese Zusatzfähigkeiten automatisch aktiviert, was die ansonsten problemlose Steuerung per Maus und Hot-Keys entlastet.
Schicke Rüstung
Die Figuren sind in jeder Ansicht sehr detailliert und farbenfroh, wirken zwar etwas klobig, besitzen aber sehr ausgearbeitete Gesichtsmodelle. Die Wassereffekte und die Gestaltung der Landschaft sind ein echter Hingucker. Etwas Leben auf der Karte hätte nicht geschadet, da sie zu statisch wirkt, bei manchen Lords wirkt die überdimensionierte Rüstung zu kitschig. Insgesamt gesehen macht die grafische Ausstattung aber einen sehr guten Eindruck. Die Kamera erlaubt dreistufiges zoomen und lässt sich angenehm über die mittlere Maustaste drehen. Auch lassen sich sämtliche Fenster beliebig verschieben oder ganz vom Bildschirm verbannen.
Die Begleitmusik ist auch als sehr gut zu bezeichnen. Sie vermittelt ein ansprechendes Fantasy-Feeling und wirkt an keiner Stelle penetrant. Bei der eigentlich guten Sprachausgabe nerven auf Dauer nur die ständig gleichen Einheiten-Kommentare.
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