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Test - Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring : Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring

  • PS2
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Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring
Relaxen im Tanzenden Pony in Bree.
Viele kleine Schwächen
Zudem weist das Kampfsystem einige generelle Schwächen auf, das betrifft zum einen das etwas seltsame Trefferverhalten, bei dem Gegner trotz optischem Volltreffer keinen Schaden erleiden. Ein großes Ärgernis, nicht nur bei dem Kämpfen, ist auch die Kameraführung, die sich meist auf alles mögliche konzentriert, jedoch das Geschehen nicht fokussiert - zudem wird oftmals die Sicht verdeckt. Da hilft es nur wenig, dass ihr die Kamera selbst nachjustieren könnt. Praktisch für Schießübungen hingegen ist, dass ihr in eine Ego-Perspektive mit Fadenkreuz umschalten könnt, was allerdings zu einem Absturz führen kann, wenn das zu schnell nach dem Laden eines Spielstandes geschieht. Immerhin habt ihr die Möglichkeit, per Druck auf die linke Schultertaste einen Gegner zu fixieren, auch das ist aber nicht unproblematisch, weil dieselbe Taste auch mit dem Waffenwechsel belegt ist. Schnell habt ihr dann im Nahkampf statt eines Gegners im Fokus einen eher nutzlosen Bogen in der Hand.

Abgesehen von den Mankos geht die Steuerung allgemein in Ordnung. Gesteuert wird mit dem linken Stick, der rechte führt die Kamera. Die beiden Schultertasten betreuen die beiden Inventare – für Waffen und sonstige Gegenstände – Gegenstände aus dem Objekt-Inventar werden mit der schwarzen Taste aktiviert. Gespeichert werden kann jederzeit, solange ihr euch nicht im Kampf befindet, immerhin. Ein Journal ist vorhanden, aber eigentlich nicht nötig, da die Quests ohnehin nicht besonders komplex sind und sich meist auf 'Besorge Objekt X' oder 'Rede mit Y' beschränken. Ebenso vorhanden sind eine nutzlose Weltkarte, die euch nur sagt, in welchem Level ihr euch befindet, sowie Informationen zu den diversen Gefährten.

Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring
Große Beratung in Bruchtal.

Gemischte Gefühle bei der Technik
Was die Levels selbst angeht, ist wie beim Rest des Spieles Mischwarenladen angesagt. Während Hobbingen noch nett aussieht, glänzt der Alte Wald durch optische Langeweile. Moria hingegen sieht wieder sehr ansehnlich aus. Wie kaum anders zu erwarten, entpuppt sich das Spiel als linear, wobei einige versteckte Objekte immerhin für etwas Forschungsdrang sorgen können. Dementsprechend habt ihr auch nicht allzu viel Bewegungsfreiheit, im Zweifelsfall grüßt die unsichtbare Mauer auf der grünen Wiese. Ein großer Störfaktor bei den Levels ist der akute Mangel an Abwechslung. Wenn man eine halbe Ewigkeit durch den Alten Wald stiefelt, um zwölf Lilien zu suchen, und dabei stets auf Spinnen und unbewegliche Weiden als Gegner trifft, kann man sich das Gähnen einfach nicht verkneifen, zumal die Kämpfe speziell in diesem Level dank Frodos Kampfschwäche eher in Gedulds-, als Geschicklichkeitsarbeit ausarten. Für weiteren Verdruss sorgen die teilweise horrenden Ladezeiten, die locker mal 20 oder 30 Sekunden erreichen können.

Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring
Das sieht nach reichlich Ärger aus.

Die Charaktere im Spiel selbst sehen ansehnlich aus und sind auch ansprechend animiert, wobei auch hier Aragorn den besten Eindruck hinterlässt. In den Zwischensequenzen hingegen wirken die Charaktere ausgesprochen hölzern. Bei einigen wenigen Schlüsselszenen wie der Verfolgung des angestochenen Frodo durch die Schwarzen Reiter gibt es sogar mal einen Renderclip. Problematisch ist, dass natürlich die Film-Fans die dortigen Charaktere im Hinterkopf haben und möglicherweise enttäuscht werden. Auch die Gegner sehen im Großen und Ganzen recht ansprechend aus, wobei allerdings die Orks irgendwie wie glatzköpfige Pygmäen und nicht wie fiese Kämpfer wirken. Gelungen sind einige der Effekte, so bewegen sich die Äste schön im Wind, Laub rieselt von den Bäumen und auch die Magieeffekte und die Ausleuchtung in Moria sind nett anzusehen. Störend wirkt sich hingegen böses Texturflimmern im Alten Wald oder viele kleine Grafikfehler wie beispielsweise schwebende Äxte in Hobbingen aus, weil dort schlicht kein Hauklotz implementiert wurde.

Zum Schluss bleibt noch die akustische Seite - auch hier wieder ein Wechselbad der Gefühle. Gut gelungen ist die atmosphärische Hintergrundmusik, auch bei den Kämpfen kommen brauchbare Sounds zusammen. Schwachpunkt ist hier die sehr uninspiriert wirkende Sprachausgabe, die Sprecher scheinen sich nicht wirklich mit den jeweiligen Situationen auseinandergesetzt zu haben und Passagen wie das Lied von Frodo in Bree oder die Gesänge von Tom Bombadil rollen einem die Zehennägel hoch.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Eigentlich hat 'Der Herr der Ringe: Die Gefährten' einiges an guten Ansätzen, wirkt aber unterm Strich ziemlich hingeschludert und ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Atmosphärische Hintergrundmusik wechselt ab mit uninspirierter Sprachausgabe sich. Die Grafik bietet in einigen Levels den einen oder anderen Hingucker, wirkt in anderen jedoch fehlerhaft und fade. Größter Stolperstein ist aber das Gameplay, das eigentlich erst in der zweiten Hälfte des Spieles in Schwung kommt, dort aber unter einigen unausgereiften Aspekten wie dem Kampfsystem und der Kameraführung leidet, wie auch die erste Hälfte, die zudem an Spannung kaum an den Sonntagsbesuch bei Oma herankommt. Eher was für hartgesottene 'HdR'-Fans, die alles haben müssen.  

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