Test - LittleBigPlanet : Sackboys LittleLittlePlanet
- PSP
Vor einem Jahr war „user-generated content", also vom Spieler erstellter Inhalt, das ganz große Schlagwort der Videospielbranche: Spore auf PC, Banjo-Kazooie: Schraube Locker auf Xbox 360 und vor allem LittleBigPlanet auf PlayStation 3 sollten Vorreiter für diesen Trend sein. Die Titel sind längst erschienen, der Hype ist ziemlich abgeflacht. Nichtsdestotrotz entpuppte sich das Jump'n'Run auf PS3 als veritabler Hit, der Spielefeinschmecker mit seinem kindlich-bastelartigen Grafikstil, dem kultigen Sackboy als Spielfigur und dem enorm tiefgründigen Leveleditor begeisterte. Schon bald machten Gerüchte die Runde, dass Media Molecule an einer PSP-Version werkelt. Und ohne großes Vorab-Tamtam kommt diese nun auf den Markt.
It's a small World
Wie funktioniert die PSP-Umsetzung eines PS3-Titels? Man schrumpft einfach alles zusammen, und schon ist die Sache erledigt. Das Verfahren mag nicht wahnsinnig elegant sein, genau dies hat Media Molecule aber bei LittleBigPlanet angewendet. Offensichtlich wurde die Spielmechanik eins zu eins auf die mobile Konsole übertragen. Die Steuerung fällt identisch aus, das Spiel fühlt sich absolut gleich an und selbst Intro sowie Tutorial entsprechen fast der PS3-Fassung. Aber Halt! Wer nun befürchtet, er bekäme nichts Neues zu Gesicht, der sieht sich getäuscht: Die Entwickler haben erfreulicherweise die Levels der großen Version komplett durch neue ersetzt. Somit dürfen sich Kenner des Originals auf frische Jump'n'Run-Herausforderungen freuen.
Den einen oder anderen Abstrich gibt es dann aber doch zu verzeichnen: Die komfortable Zentrale der Stoffpuppe Sackboy fiel dem Rotstift zum Opfer. Stattdessen stehen drei Planeten und eine Rakete zur Auswahl: Auf dem Hauptplaneten besucht ihr die Story-Welten und startet heruntergeladene Levels. Auf dem Community-Mond geht ihr online. „Mein-Mond" öffnet den Editor für eure eigenen Basteleien. „Meine-Zentrale" in Raketenform bietet bloß die Möglichkeit, euren Sackboy neu einzukleiden, ein Avatarbildchen zu wählen und News-Meldungen abzurufen.
Hüpfen, rennen und Ebenenhakelei
Die neuen Levels sind einmal mehr wunderbar vielfältig gestaltet. Und das, obwohl die Entwickler ausschließlich den bereits erwähnten Editor verwendet haben. Viele Levels setzen euch klassische Jump'n'Run-Herausforderungen vor, inklusive haariger Sprungeinlagen, schwebender Plattformen, ein paar simpler Gegner, vieler Rätsel und diverser Geschicklichkeitstests. Andere sind richtig skurril, etwa wenn ihr an einer Kettenleine durch ein Kindergartenweltall schwebt und einfach versucht, Bonuskugeln einzusammeln.
Natürlich dürfen Endgegner und Fahrzeugpassagen ebenfalls nicht fehlen. Und auch das Jetpack der PS3-Fassung ist mit an Bord. Die dürftige Hintergrundgeschichte der sieben Welten kann man hingegen getrost unter den Tisch fallen lassen. Unter den Tisch ließen die Entwickler leider auch den Mehrspielermodus fallen. Schade, war der doch ein süchtig machendes Koop-Vergnügen, mit dem man Nichtspieler sachte an das Videospielen heranführen konnte.
Spielt ihr ein Level das erste Mal, geht es primär darum, das Ende der Stage zu erreichen. Hier punktet die PSP-Version mit weniger Frustmomenten: Der Schwierigkeitsgrad wurde etwas gesenkt, außerdem habt ihr unendlich Leben. Lasst ihr ein Leben, werden euch bloß Punkte abgezogen und ihr startet beim letzten Checkpoint, von denen es überdies mehr gibt. Gut tut dem Leveldesign des Weiteren, dass die Stages merklich kürzer ausfallen als im PS3-Pendant.
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