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Test - Lego Bricktales : Endlich ein Lego-Spiel, das kreativ ranklotzt

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Greift zu, wenn...

… ihr eure Kreativität mithilfe von Baupuzzles auf die Probe stellen wollt und mit einer leicht fummeligen Steuerung zurechtkommt.

Spart es euch, wenn...

… ihr früher lieber mit Playmobil gespielt habt, weil ihr fürs Selberbauen nicht genug Geduld hattet.

Fazit

Denis Brown - Portraitvon Denis Brown
Schaffe, schaffe, Klötzche baue

Die Spielidee hinter Lego Bricktales gefällt mir ausgezeichnet. Mehr als einmal brütete ich mit hochrotem Kopf über einem Baupuzzle, ärgerte mich über meine eigene Blödheit und amüsierte mich doch köstlich über den kreativen Spieltrieb, der in mir entfacht wurde. Clockstone Games‘ Interpretation des Stoffs trifft bei mir einen Nerv, der über Nostalgie hinausgeht. Er spricht mein inneres Kind an, ohne es zu verhätscheln oder auf Kitsch zu vertrauen. Großartig!

Außerdem finde ich es lobenswert, dass Grafikstil und Animationen stärker an die Lego-Kinofilme und so manche Stop-Motion-Youtube-Videos erinnern als an die (dennoch sehr spielenswerten) Adaptionen von Traveller’s Tales. Schade nur, dass alle Lego-Steine mangels Gloss unnötig stumpf wirken und nicht einmal die PC-Version eine Raytracing-Option anbietet. Dadurch kommt der Lego-Charme trotz sehr ähnlichem Grafikstil leider nicht so gut rüber wie bei Lego Builder‘s Journey, dessen Szenarien kaum noch von echten Klemmbausteinen zu unterscheiden waren. Nett sieht es trotzdem aus, und man muss auch bedenken, dass die Spielfläche viel größer ausfällt als bei Builder’s Journey.

Trotzdem bin ich hin- und hergerissen. Ich habe lange überlegt, ob ich Bricktales mit einem Award auszeichnen soll. Schweren Herzens entschied ich mich dagegen, weil dem Spiel eine gerechte Balance zwischen den kinderleichten Adventure-Abschnitten und den manchmal doch recht kniffligen Bau-Puzzles fehlt. Ersteres ist für Erwachsene zu leicht, Letzteres für viele ungeduldige Kinder womöglich zu fummelig. Zumal die Steuerung zwar einfach zu verstehen, aber in ihrer Ausführung oft unzuverlässig ist. Mit einer Maus am PC baut es sich schneller, wobei die Controller-Steuerung an sich ebenfalls funktioniert. Es ist nur der vermaledeite Bau-Cursor, der hin und wieder kreuz und quer über die Spielfläche springt, was ganz schön am Geduldsfaden zuppelt. Soll man ein Objekt von oben nach unten bauen, wird es noch schlimmer.

Dazu kommen noch kleine Schnitzer im Aufbau der Welten, die manchmal so ungeschickt verschachtelt wurden, dass Leitern und Treppen angesichts der festen Kameraperspektive hinter Mauern verschwinden. Manchmal sucht man sich unnötig einen Wolf. Und so schrammt Lego Bricktales um Haaresbreite an einer Auszeichnung vorbei.

Überblick

Pro

  • typischer Lego Charme
  • stilechte Lego-Welten
  • nette grafische Umsetzung
  • überwiegend knifflige, aber gut lösbare Baupuzzles
  • verständliche Bausteuerung
  • witzige Mini-Dungeons

Contra

  • gelegentliche Kameraprobleme wegen des festen Kamerawinkels
  • keine blickwinkelunabhängige Bausteuerung
  • das Plastik der Bauklötze wirkt arg stumpf für Lego
  • Baurätsel von oben nach unten sehr fummelig
  • Adventure-Passagen etwas zu leicht

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