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Preview - Left 4 Dead 2 : Zombie-Ragout v1.5

  • PC
  • X360
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Left 4 Dead 2 schon im November, also ein Jahr nach dem ersten Teil? Riecht das nach Abzocke? Ja. Muss man Angst haben, dass die Fortsetzung weniger Spaß macht? Nein. Noch immer stürmen Horden von gammligen Gestalten aus allen Ecken. Noch immer steht der Zusammenhalt eines vom Schicksal zusammengeschweißten Teams an erster Stelle. Und noch immer schindet das Untoten-Ensemble Eindruck. In London konnten wir die erste Kampagne anspielen - mussten die Neuerungen allerdings mit der Lupe suchen.

Habt ihr die vier Überlebenden aus Left 4 Dead auch irgendwie lieb gewonnen? Obwohl Zoey, Louis, Francis und Bill als Charaktere genauso blass bleiben wie die Zombies, die sie tapsig in den Tod torkeln lassen, sind sie einem irgendwie ans Herz gewachsen. Wenn die knackige Zoey schreiend von rasiermesserscharfen Hunter-Klauen zerrissen wird, dann schlägt der Beschützerinstinkt um sich wie das Virus, das die Katastrophe überhaupt erst verursachte.

Aber egal, wie sehr man die Viererbande mittlerweile an die geplagte Spielerbrust gerissen hat - im zweiten Teil wird man von vier neuen Gesichtern begrüßt. Rochelle, Ellis, Nick und Coach heißen die Grünschnäbel, die sich ab November im drohenden Zombie-Aufmarsch beweisen müssen und die netterweise auch gleich die bekannten Klischees abdecken: Eine Frau, zwei weiße Männer und ein Schwarzer warten da auf euch. Gewehr bei Fuß. Los geht's.

Bedrückende Stille im Abendrot

Vom alten Schauplatz müssen sie sich verabschieden, denn Valve verlegt den Ort des Geschehens aus den nächtlichen Straßenzügen nach Louisiana - in die Stadt New Orleans. Und zwar bei Tag. Das ist zum einen eine nette Abwechslung, weil die Umwelt neue, freundlichere Facetten zeigt: Vom milden Abendrot umspielte Hinterhöfe, palmengespickte Boulevards, von Nebelfetzen durchzogene Parkanlagen und ausladende Plätze, die in enge Gassen münden. Weniger schön ist zum anderen, dass die feine Unheimlichkeit plötzlich durch die Dunkelheit hereinbrechender Untoter eingedämmt wird.

Man spürt zwar immer noch ein Kribbeln, vor allem weil über der auf den ersten Blick idyllischen Südstaatenmetropole eine trügerische Ruhe liegt und der Soundtrack in stoischen Stillephasen genauso wie im ersten Teil unter die Gänsehaut geht.

Aber insgesamt steht dem Spiel der düstere Look des ersten Teils besser. Der Weg über eine Brücke verkommt sogar zur schnöden, taghellen Abfertigung am Fließband ohne großen Nervenkitzel, wie man sie nicht von Left 4 Dead erwartet hätte. Wir kennen allerdings nur eine der fünf neuen Kampagnen, da kann also noch viel passieren. Und immerhin gibt es wieder einen angenehmen Rhythmus zwischen Innen- und Außenabschnitten: Lichtstrahlen brechen zaghaft durch die verrammelten Fenster einer heruntergekommenen Crackhütte und auf einmal fängt dieses Schlurfen und Stöhnen an - in solchen Momenten spielt Left 4 Dead 2 die alten Atmosphäretrumpfkarten aus.

Und wenn plötzlich dieses gellende Heulen aus einer Ecke dringt, alle Spieler die Taschenlampen ausschalten und geduckt nach vorne schleichen, dann kann nur eine in der Nähe sein: Die Witch, dieses verkommene Miststück von einer Frau, die kreischend aufspringt, wenn sie geblendet, berührt oder beschossen wird. Laut den Entwicklern soll sie neuerdings sogar bei Tageslicht herumwandern, was ihr Auftreten um eine kritische Komponente erweitert. Schließlich zerreißt sie unvorsichtige Überlebende mit wenigen Hieben, als seien sie Schaufensterpuppen aus Schaumstoff.

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