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Special - Hideo-Kojima-History : Teil 2: Who the fuck is Raiden?

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    Es spricht für Kojima, dass er nicht nur aus Big Boss einen faszinierenden, vielschichtigen Charakter strickte, sondern auch die Story deutlich geradliniger und besser nachvollziehbar als noch in Sons of Liberty erzählte. Auf die üblichen Wendungen, Insider-Gags und tiefgründigen Dialoge rund um Patriotismus, Liebe, Treue und den kalten Krieg musste man trotzdem nicht verzichten. Um nur zwei Beispiele aus Kojimas erneut unerschöpflichem Ideenfundus zu nennen: Im Spiel könnt ihr alle möglichen Tierarten erlegen und verzehren. Einige davon stellen Ausdauer und Lebensenergie wieder her, andere sind giftig. Aus letzteren könnt ihr Rationen herstellen und sie als Fallen für feindlichen Soldaten verwenden.

    Noch genialer ist der Kampf gegen den greisen Meisterscharfschützen The End. Wer sich das Leben leichter machen will, kann die Systemuhr der Konsole ein paar Wochen vorstellen. Kehrt ihr nun ins Spiel zurück, ist The End an Altersschwäche gestorben. Wer sehr schnelle Reaktionen hat, kann ihn auch schon zu einem früheren Zeitpunkt im Spiel nach einer Zwischensequenz ins Jenseits schicken. Snake Eater gilt bei vielen Fans als bester Metal-Gear-Teil, vielleicht auch wegen der zahlreichen "James-Bond"-Anleihen, die Kojima im Spiel unterbrachte. Sogar ein 007-typischer Titelsong ist mit dabei.

    Auf eigenen Beinen

    Kojima verkündete nach Snake Eater erstmals, dass dies das letzte Metal Gear Solid gewesen sei, an dem er als Autor und Game Director beteiligt war. Eine Aussage, die man so oder so ähnlich noch häufiger hören sollte. Nachdem er als Produzent am Rundenstrategieableger Metal Gear Acid gearbeitet hatte, stand jedoch auch 2008 bei Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots Kojimas Name unter „directed by“ in den Credits. Laut Kojima waren die Rufe der Fan-Gemeinde einfach zu laut, um sie zu ignorieren. Es soll sogar Morddrohungen gegeben haben. Als Kompromiss teilte er sich die Regie mit Shuyo Murata. Danach werde aber endgültig Schluss mit Metal Gear sein, so Kojima.

    MGS4 war der erste Serienteil, der im neu gegründeten Studio Kojima Productions entstand. Das erlaubte es dem mittlerweile zum Vizepräsidenten von Konami Japan aufgestiegenen Kojima, sich wieder mehr auf seine Kernaufgaben als Designer zu konzentrieren. Außer an verschiedenen Metal-Gear-Collections und -Remakes war Kojima Productions auch an der Entwicklung von Castlevania: Lords of Shadow beteiligt, das primär bei Mercury Steam in Spanien entstand. Es war Kojimas erste direkte Kooperation mit einem westlichen Entwickler.

    Guns of the Patriots schließt die Geschichte um Solid Snake ab. Der stark gealterte Supersoldat wird von Colonel Campbell ein letztes Mal reaktiviert, um seine Nemesis Liquid Ocelot auszuschalten. Das Spiel müht sich redlich, die Myriaden von Handlungsfäden der Reihe zu Ende zu bringen. Doch trotz eines ausgedehnten Epilogs und eines Wiedersehens mit vielen bekannten Gesichtern waren viele Fans von der Auflösung überfordert. Die ständige Erwähnung von Nanomaschinen im Spiel zog mehrere Memes nach sich, in denen das auf die Schippe genommen wurde.

    Trotzdem gelingt es Metal Gear Solid 4, all die Tragik und Epik, die in der Serie stecken, würdig abzuschließen. Das finale Duell gegen Liquid, das sich über mehrere Phasen erstreckt, ist eine gespielte Hommage an die ganze Metal-Gear-Solid-Saga. Wieder kam Kojima in Anschluss an die Veröffentlichung nicht von seinem „Baby“ los. Auf der E3 2009 kündigte er an, dass er als Designer, Autor und Director an MGS: Peace Walker für die PlayStation Portable arbeiten werde. Später gab Kojima zu Protokoll, dass er mit dem Fortschritt des Spiels nicht einverstanden war und daher die Notwendigkeit sah, die Zügel selbst in die Hand zu nehmen.

    Friedenspanzer

    Für ein Handheld-Spiel überaus komplex, wurde Peace Walker sogar zunächst unter dem Arbeitstitel Metal Gear Solid V geführt. Die Zahl im Namen blieb dem Spiel letztendlich verwehrt, dennoch führte es viele Elemente ein, die auch in The Phantom Pain zum Zuge kommen. Dazu zählt vor allem das „Mother Base“ genannte Hauptquartier, für das Einheiten rekrutiert werden können. Wer zum Beispiel ausreichend Verpflegung sicherstellt, verbessert die Moral der eigenen Soldaten. Die Geschichte von Peace Walker spielt zehn Jahre nach den Ereignissen von Snake Eater. Big Boss hat mittlerweile seine eigene Söldnerorganisation gegründet und sieht sich mit einem neuen Nuklearpanzer konfrontiert.

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