Test - Knights of Honor : Knights of Honor
- PC
Die Steuerung und damit die Verwaltung des Landes erweist sich grundsätzlich als eingängig und nicht zu kompliziert. Wichtige Menus und Befehle sind mittels weniger Klicks erreichbar. Zudem wurden die Hotkeys gut integriert. Die Stadtausbauten können ebenso unkompliziert erreicht werden. Die größte Schwierigkeit hinsichtlich des Gameplays erweist sich im späteren Spielverlauf, wenn aus dem einstigen Krümelland ein Global Player geworden ist. Insgesamt findet ihr im Strategieteil eine ansehnlich gestaltete 2D-Landschaft vor, zudem werden regionale Eigenheiten gut durch die verschiedenen mittelalterlichen Baustile der Hauptstädte vermittelt. Jedoch hätten die Örtlichkeiten in den Provinzen mehr Details vertragen können. Außerdem bekommt ihr recht ordentliche Mittelaltermusik zu hören, wenn auch die Soundeffekte leider eher spärlich vertreten sind.
Die anfänglich sehr hohe Motivation, 'Knights of Honor' zu spielen, muss wegen einiger Macken Einbußen hinnehmen: Ein Reich mit vielen Provinzen wird sehr unübersichtlich, nach der zehnten voll ausgebauten Stadt hat man wegen fehlender Automatisierungs-Optionen keine Lust mehr, weitere Städte zu pflegen, zudem zehren die stapelweise eintreffenden Ereignismeldungen an den Nerven, wenn im Kriegsfall von allen Seiten Feinde ins Land eindringen.
Die eigene HausmachtÜber einen kurzen Weg im Menü gelangt ihr in die diplomatische Ebene von 'Knights of Honor'. Ins Auge sticht dabei die mit viel Liebe zum Detail gestaltete Karte der damals bekannten Welt. Durch die vielen Filteroptionen könnt ihr euch - je nach Wunsch - über die politische Lage, Beziehungen oder Handelsgüter von West- bis Osteuropa und den arabischen Mittelmeeranrainern informieren. Nehmt ihr mit anderen Herrschern Kontakt auf, so können unter anderem Handelsbeziehungen geknüpft, Friedens- und Heiratsbündnisse geschlossen oder gar der Krieg erklärt werden. Interessant erscheint auch der dynastische Aspekt, denn eine Königin kann euch Erben und Prinzessinnen schenken, mit denen ihr nach dem Ableben des Königs weiterspielen könnt. Töchter werden mit gierigen Potentaten verheiratet, um bei Verhandlungen bessere Karten zu haben und sich im Ausland so Erbansprüche für später zu sichern.
Ruhmreicher lassen euch zudem die königlichen Errungenschaften erscheinen. Habt ihr die hohen Anforderungen an benötigten Handelsgütern und exotischen Waren geschickt organisiert, winken euch nette Boni, die sich nicht nur regional, sondern auf das ganze Land auswirken. Das Königreich verfügt dann über volle Kornkammern, eine glücklichere Bevölkerung oder dicke Festungsmauern für die Städte.
Politikalltag im Mittelalter: Der KriegKönnen sich zwei Herrscher nicht über die Besitzansprüche eines bestimmten Landes einigen, so hat - zumindest im Zeitalter der Ritter und Burgfräulein - immer der Stärkere Recht. Wird eine Burg belagert oder treffen zwei feindliche Armeen aufeinander, könnt ihr euch entscheiden: Entweder steht ihr selbst an der Spitze eurer Mannen und ihr findet euch auf dem Schlachtfeld wieder oder ihr lasst den Marschall lieber die Drecksarbeit erledigen. Die Formationsarten sowie die Einheiten-Steuerung orientieren sich an gängigen Konzepten. Der verwöhnte Echtzeit-Stratege wird wohl auf dem Feld der Ehre nicht richtig glücklich werden, die spärliche Darstellung, die wenigen Taktikoptionen und die auch in höheren Schwierigkeitsgraden nicht gerade vor Einfallsreichtum strotzende KI können Profis nicht vom Hocker reißen. Auch nach sehr langer Spieldauer trifft man bei Belagerungen nicht selten auf völlig schutzlose, weil nicht ausgebaute Burgen der Computer-Gegner. In diesem Fall zeigen aktuelle Referenztitel im Strategiebereich, wie man es besser macht.
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