Preview - King's Bounty: The Legend : Runden-Strategie aus Russland

Manche Spiele sind so gut, dass sie selbst in der kurzlebigen Spielewelt 17 Jahre überdauern können. 'Heroes of Might and Magic' ist so ein Spiel. Aber der erste Titel dieser erfolgreichen Reihe erschien doch erst vor 13 Jahren? Richtig, aber der direkte und anno dazumal ebenso erfolgreiche Vorgänger 'Kings Bounty' stammt aus dem Jahre 1991. Jetzt haben die durch 'Fantasy Wars' bekannten Entwickler von 1C das Original wieder neu aufgelegt. Ob der Titel Chancen hat, gegen 'Heroes of Might and Magic V' zu bestehen, wollten wir anhand einer Vorabversion herausfinden.

Aus alt mach neu - aus neu mach alt

Wer nach dieser Vorrede ein weiteres 'Heroes of Might and Magic' erwartet, liegt nicht ganz falsch - aber auch nicht ganz richtig. Auf den ersten Blick überwiegen zwar die Ähnlichkeiten, aber die Unterschiede fallen durchaus ins Gewicht. Doch zunächst, für alle Uneingeweihten in der Welt des klassischen rundenbasierten Fantasy-Strategiespiels, erst einmal ein kurzer Überblick über die Spielelemente von 'Kings Bounty: The Legend'.

Wie in der 'Heroes of Might and Magic'-Reihe bereist ihr mit einem Held und seiner Armee eine Abenteuerkarte. Dort sucht ihr für den sterbenden König ein wertvolles Artefakt. Euer Vorankommen wird dabei von allerlei bösen Menschen und Kreaturen behindert, die es aus dem Weg zu räumen gilt. Sowie ihr auf eine feindliche Armee trefft, wechselt das Spiel in den taktischen Kampfmodus, in dem auf einem schachbrettähnlichem Schlachtfeld die rundenbasierten Kämpfe ausgefochten werden. Der Held kann hier nur vom Rande des Spielfelds aus mit Magie eingreifen - den eigentlichen Kampf fechten seine Truppen aus. Ist der Kampf gewonnen, winken Gold und Erfahrungspunkte, die in neue Fähigkeiten für den Helden umgemünzt werden können.

Soweit sind 'Kings Bounty: The Legend' und die 'Heroes of Might and Magic'-Reihe sich so ähnlich wie ein Ei dem anderen. Doch schon der erste auffällige Unterschied zwischen den Titeln dürfte Fans der 'Heroes'-Reihe zumindest verwundern. Denn in 'Kings Bounty: The Legend' verläuft des Spiel auf der Abenteuerkarte in Echtzeit ab. Was sich wie ein Sakrileg gegenüber dem klassisch-rundenbasierten Spiel anhört, funktioniert in Wirklichkeit aber ganz hervorragend. Die Fortbewegung des Helden auf der Karte wird hier nicht durch die üblichen Wartezeiten zwischen den Runden ausgebremst. Was für Auswirkungen das allerdings auf den Mehrspieler-Modus hat, der erst beim Add-On implementiert wird, bleibt abzuwarten. Der beliebte Hotseat-Modus wird wohl so kaum umzusetzen sein.

Raus aus der Stadt

Ein weiterer großer Unterschied besteht im Fehlen des Stadtausbaus, ganz einfach, weil ihr keine eigene Stadt besitzt. Truppen könnt ihr somit nur in freundlich gesinnten Burgen oder bestimmten Gebäuden auf der Karte anwerben und müsst mit dem leben, was euch angeboten wird. Das klingt einschränkender als es ist, denn eure Truppenstärke hängt sowieso von den Führungsqualitäten eures Helden ab. Sind diese eher gering, ist die Anzahl der anzuheuernden Truppen begrenzt. Ab und an könnt ihr zwar auch größere Truppen in eure Armee aufnehmen, habt im Kampf dann aber über einen eingeschränkten Teil der Truppen Befehlsgewalt - der Rest macht was er will.

Für eure Truppen stehen euch fünf Slots plus zwei für Reserveeinheiten zur Verfügung. Diese könnt ihr mit unterschiedlichsten Einheiten besetzen. Wie schon bei 'Heroes of Might and Magic' gilt auch hier: vertragen sich die Einheiten nicht, gibt es Abzüge auf die Moral. Zur Verfügung stehen euch Einheiten aus sechs verschiedenen Rassen: Menschen, Elfen, Zwerge, Dämonen, Orks und Untote. Auch euer Held gehört einer dieser Rassen an und ihr sucht euch zudem noch, ganz wie in 'Diablo', eine von drei Heldenklassen für ihn aus. Krieger, Paladin oder Magier stehen zur Auswahl.