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Preview - King of Meat : Hier werden Super Mario Maker und Orcs must Die durch den Fleischwolf gedreht

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Der Community den Kochlöffel in die Hand zu geben, klingt auf dem Papier nach einem guten Rezept. Als Studio muss man nur die Basics stellen und den Rest regeln die Fans. Allerdings schmeckt dieser Ansatz nicht allen und so verliert ein Großteil der Leute nach kurzer Zeit die Lust, selbst an großen Marken wie Super Mario Maker, Little Big Planet oder dem Far Cry Arcade Editor. Doch Amazon Games und Glowmade lassen sich von den Rückschlägen der Konkurrenz nicht aufhalten und tischen euch mit King of Meat jede Menge gemischtes Hack zum Selberverkochen auf.

Was kommt wohl dabei raus, wenn man WWE-Wrestler einen Film von David Bowie in die Mangel nehmen lässt und ihn anschließend mit einer Prise Little Big Planet würzt? In etwa so sah der Ideenfindungsprozess des britischen Studios Glowmade bei ihrem Erstlingswerk King of Meat aus. Die Faszination und Liebe für Community-basierte Inhalte lebt seit ihrer Zeit bei Media Molecule (Little Big Planet) in den Köpfen der Entwicklerinnen und Entwickler. Ich konnte mir bei einer Anspielsitzung einen Ersteindruck verschaffen. Außerdem erfuhr ich, was es mit dem seltsamen Namen des Spiels auf sich hat.

Schicht für Schicht

Im Kern läuft King of Meat sehr simpel ab. Ihr zieht in Vierer-Teams los und müsst in Dungeons überleben, die mit Fallen und Feinden gespickt sind. Diese stammen entweder aus der Metzgerei von Glowmade oder aber aus den Schlachträumen der Community. Das Spiel bietet einen umfangreichen Editor, der laut Studio-Versprechungen trotz der einfachen Bedienung jede Menge Möglichkeiten offeriert. Selbst Hand anlegen durfte ich allerdings nicht, weshalb ich auch nicht weiter auf ihn eingehe.

Stattdessen ging es für mich direkt in den ersten Dungeons um die Wurst. Die erschweren euch das Leben mit aus dem Boden dringenden Stacheln, aus der Wand schießenden Pfeile und rotierenden Mechanismen im Stil von Fall Guys. Mit Ogern und Skeletten fiel die Gegnerauswahl noch recht dünn aus, hier hoffe ich für die finale Fassung inständig auf mehr Material.

Zur Wehr setzt ihr euch mit diversen Nah- und Fernkampfwaffen. Die teilen sich in unterschiedliche Gattungen ein, beispielsweise zieht ihr mit Schild und Schwert, Hammern, Armbrüsten oder Granatwerfern los. Die jeweiligen Movesets fühlen sich angenehm unterschiedlich an, allerdings fehlt mir ganz allgemein noch ein fleischsaftiges Trefferfeedback. Aktuell fahren eure Hiebe durch Feinde wie durch einen perfekt gegarten Schmorbraten.

Immerhin scheinen sich die Skins nicht auf die Werte auszuwirken, sondern sorgen nur für optischen Flair. Beispielsweise gibt es einen Hammer, der wie eine Wurst auf einer Gabel aussieht. Eine Fleischpeitsche kam mir bisher aber nicht unter. Je mehr ihr eine bestimmte Gattung benutzt, desto mehr schaltet ihr im entsprechenden Skilltree frei. Ihr kommt also nicht drum herum, wiener und wiener loszuziehen, um das komplette Potenzial zu entfalten.

Wenn all die Standard-Waffen nicht mehr helfen, bleiben noch ein paar Spezialangriffe. Beispielsweise stampft ein riesiger Ziegenhuf aus dem Himmel auf die Feinde herunter und verursacht jede Menge Schaden. Was aber fast noch wichtiger ausfällt: Sie steigern eure Beliebtheit beim Publikum.

Opium fürs Volk

Denn es gibt einen übergeordneten Grund, warum ihr euch durch die Arenen von King of Meat prügelt: Ihr seid Teilnehmer oder Teilnehmerin einer Fernsehshow. Deren Publikum will bei Laune gehalten werden und das gelingt durch schmackofatzige Aktionen. Darunter fällt so ziemlich alles außer bloßes Herumstehen. Sammelt Schätze, verkloppt Feinde, nutzt Spezialattacken, erlaubt ist, was Spaß macht.

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Je besser ihr performt, desto höher fällt euer Multiplikator aus und entsprechend erhaltet ihr mehr Punkte. Dadurch steigt euer abschließendes Ranking, was im finalen Spiel Ruhm und Ehre bedeutet. Oder eben einen Platz auf dem Leaderboard, das als treibende Motivationsquelle von King of Meat gelten soll. Egal, ob ihr Levels selbst baut oder einfach nur spielt. Außerdem will euch das Studio durch vielfältige Anpassungsoptionen bei Laune halten. Die Cartoon-Optik bleibt Geschmackssache, durch unterschiedlichste Deko-Objekte und Klamotten werden all jenen, die darüber hinwegsehen können, aber viele Möglichkeiten geboten.

Fazit

Dennis Hilla - Portraitvon Dennis Hilla
Im Kern eine witzige Idee, die sich aber selbst im Weg steht

Im Koop durch mit Fallen gespielte Dungeons navigieren, das klingt durchaus nach einem Konzept, an dem ich mich mehrere Abende erfreuen könnte. Das lasche Trefferfeedback verzeihe ich auch gerne, wenn der Rest von King of Meat ordentlich sättigt. Für mich passt der Humor mit den albernen Outfits und witzig benannten Orten wie dem Raveyard auch ganz gut, das Gameshow-Setting ist ebenfalls ganz mett, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.

Aber der Community-Faktor bereitet mir noch Kopfzerbrechen. Denn bei den Gesprächen mit den Entwicklerinnen und Entwickler entstand der Eindruck, sie würden sich zu sehr auf die Kreativität der Fans verlassen. Sie sollen Levels bauen, hochladen, probespielen, sie in die Rotation wählen und das wohl lediglich mit dem Anreiz des Leaderboards. Hier braucht es mehr Motivation, sonst ist King of Meat schneller am Ende als der Ruf von Tönnies. Immerhin liefert das Studio wohl auch regelmäßig neue Dungeons. Übrigens immer komplett im hauseigenen Editor gebastelt.

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Ebenfalls spannend fällt die Frage nach der Monetarisierung aus, es soll sich schließlich um einen Mid-Price-Titel handeln, in dem es trotzdem Mikrotransaktionen gibt. Hier verschreckt man sich schnell die Community. Hoffen wir mal, dass Glowmade sich nicht verrennt. Immerhin beim Namen des Titels bewies das Studio sinnvollen Pragmatismus: King of Meat kam einfach während der Entwicklung auf, und irgendwie wollte dem Team einfach keine bessere Option einfallen.

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