Test - Kinect Star Wars : Vom Sternenkrieger zum Tänzer
- X360
Das Imperium tanzt zurück
Während ihr also einerseits der Geschichte im Star-Wars-Universum euren ganz persönlichen Stempel aufdrücken könnt, haben die Entwickler noch einige andere Spielmodi eingebaut, um die Langzeitmotivation zu steigern. Am spaßigsten ist die Rancor Zerstörungsorgie. Hier schlüpft ihr in die Haut des Monsters aus "Rückkehr der Jedi Ritter" und legt Städte in Schutt und Asche. Das Spielprinzip erinnert ein wenig an die Rampage-Serie und ist zu zweit eine echte Gaudi. Ziel ist es, so viele Punkte wie möglich zu erreichen. Mit der Zeit schaltet ihr neue Orte, Monster, Attacken, gleichzeitig auch feindliche Einheiten frei, die euch das Leben schwerer machen.
Neben den Podrennen, in denen ihr die fliegenden Renngeschosse aus "Die dunkle Bedrohung" auf verschiedenen Rennstrecken steuert, könnt ihr noch die Duelle der Macht freischalten. Hier tragt ihr Kämpfe gegen bekannte Charaktere wie Darth Vader aus, die leider zu sehr nach Schema F ausfallen. Ihr verteidigt so lange, bis sich der Angriffs-Timer gefüllt hat und schlagt dann kräftig zu. Dieser Vorgang wiederholt sich bis ihr euren Gegner bezwungen habt. Außerdem steht euch noch der galaktische Tanzwettbewerb zur Auswahl, der gerade in der letzten Zeit auf sich aufmerksam machte und seit dem die Fangemeinde spaltet. Wenn ihr Han Solo dabei zuseht, wie er in der Wolkenstadt Bespin eine heiße Sohle aufs Parkett legt, sind die Reaktionen gestandener Star-Wars-Fans nicht ganz unverständlich.
Vom Wettbewerbscharakter fehlt allerdings jede Spur. Das Problem ist, dass Ihr nie genau wisst, was ihr eigentlich machen müsst. Zwar werden auf der linken Seite des Bildschirms die Bewegungen angezeigt, die ihr nachmachen müsst. Da es sich dabei aber um Standbilder handelt, könnt ihr nie genau einschätzen, wie die Tanzbewegung auszusehen hat. Da hilft es schon eher, sich auf die tappelnden Charaktere zu konzentrieren. Für diesen Spielmodus wurden eigens bekannte Songs wie zum Beispiel von Christina Aguilera und den Village People umgeschrieben und ans Star-Wars-Universum angepasst. Drückt der größte Star-Wars-Anhänger ein Auge zu, wird er mit Freunden lustige Abende erleben.
Kindgerecht
Die Frage lautet sowieso: Welche Zielgruppe spricht dieses Spiel an? Und hier muss der etwas betagtere Sympathisant der Sternenkriege einfach zugeben, dass sich Kinect Star Wars an die jüngeren Leute richtet, die vermutlich auch Jar Jar Binks lustig finden. Auch die grafische Präsentation erinnert eher an die Animationsserie "The Clone Wars". Alles wirkt bunt, die Charaktere haben einen dezenten Zeichentrick-Stil. Die Qualität überzeugt aber leider nicht überall. Während ihr in einigen Abschnitten der Kampagne durchaus ansprechende Szenarien zu Gesicht bekommt, wirken besonders die Podrennen kahl und lieblos.
Die Soundeffekte sind authentisch und kommen jedem vertaut vor, der schon mal mit Star Wars in Berührung kam. Besonders die Musik sorgt auch heute noch für Gänsehaut. Die Charaktere haben in den meisten Fällen ihre originalen deutschen Sprecher, was der Atmosphäre steigt. Nur C-3PO nervt: Nicht nur weil seine Stimme nicht passt, sondern er auch als Witzfigur daherkommt und flapsige Kommentare gibt, die einfach nicht lustig sind. Aber wie gesagt: Jüngere Spieler werden sich sicherlich ihre Freude an ihm haben.
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