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Special - Kickstarter-Status : Wo geht die Reise hin?

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    Am 14. März 2012 ging die Kickstarter-Aktion zur Finanzierung des Double Fine Adventures zu Ende. Mit über drei Millionen US-Dollar überstieg das Projekt sein Ziel um ein Vielfaches. Ausgelöst durch den immensen Erfolg des Point-&-Click-Adventures – ein Nischen-Genre, das in den USA bereits als tot galt – sollte Crowdfunding in den nächsten eineinhalb Jahren zu einem der wichtigsten Faktoren der Finanzierung neuer Indie-Games werden. Wir ziehen ein vorläufiges Fazit: Hat sich das neue Mitspracherecht der Kunden gelohnt oder ist Kickstarter eine große Enttäuschung?

    Kickstarter - Quo Vadis - Wo geht die Reise hin?
    Die Finanzierung von Spielen über Kickstarter ist mittlerweile ja keine Seltenheit mehr. Wir blicken auf den aktuellen Stand von Kickstarter-Projekten.

    Ein Blick auf die erfolgreichen Projekte der letzten zwei Jahre zeigt, wie verschieden sowohl die Spiele, als auch deren Entwickler sind. Auf der einen Seite stehen Titel wie Cloudberry Kingdom, Kentucky Route Zero und Banner Saga. Von weniger als zehn Leuten entwickelt, entsprechen diese Spiele perfekt der klassischen Indie-Definition. Dabei gibt es auch hier Unterschiede: Während Banner Saga von einer Handvoll ehemaliger Bioware-Mitarbeiter entwickelt wird, zeichnen sich für Cloudberry Kingdom komplette Neulinge verantwortlich.

    Auf der anderen Seite sehen wir Kickstarter-Projekte wie Baphomets Fluch 5, Broken Age und Mighty No. 9, hinter denen Industrie-Berühmtheiten wie Charles Cecil, Tim Schafer und Keiji Inafune, bekannt durch Mega Man und Dead Rising, stehen. Gelangweilt und entnervt vom klassischen Publisher-System wenden sie sich direkt an ihre Fans. Da wird meist auf Nostalgie gehofft. Alle drei genannten Alt-Entwickler kehren mit ihren jeweiligen Kickstarter-Spielen zu ihren Ursprüngen zurück und sprechen so vor allen Dingen spendierfreudige Erwachsene im Alter von 20 bis 40 Jahren an.

    Und tatsächlich erweist sich Kickstarter heute größtenteils als Segen, denn 2013 wurden viele Projekte endlich fertig gestellt und konnten in vielen Fällen ihre Versprechungen halten. Shadowrun Returns bot Rollenspiel-Freunden genau die traditionelle RPG-Kost, die sie heute aus großen Abenteuern nicht mehr bekommen. Kentucky Route Zero und Lilly Looking Through könnten als künstlerisch anspruchsvolle Point-&-Click-Adventures gar nicht weiter vom Mainstream entfernt sein. Sie schafften es durch Kickstarter ihr relativ kleines, jedoch sehr treues Publikum perfekt zu kanalisieren..

    So gewinnt jeder: Fans des Genres bekommen endlich neue Spielekost, während die Industrie als Ganzes durch neue Erfahrungen weiter wächst. Lilly Looking Through erzählt die Geschichte eines Mädchens, das ihren vom Wind weggetragenen Freund rettet, etwa ganz ohne Worte. Stattdessen gibt es wunderschöne Bilder und ergreifende Musik.

    Oftmals wird jedoch auch das genaue Gegenteil von Innovation gesucht: Wasteland 2, FTL oder Shroud of the Avatar repräsentieren eigentlich tote Genres aus den 80er- und 90er-Jahren, die von EA und Co. komplett ignoriert werden, weil mit ihnen kein Millionenpublikum angesprochen wird. Während Videospiele heutzutage immer einfacher werden, um ja keinen Spieler abzuschrecken, sind diese Ttiel der direkte Gegenentwurf dazu: Im von Richard Garriott entwickelten, inoffiziellen Ultima-Nachfolger Shroud of the Avatar wird es weder Karten, noch ein Quest-Log geben. Stattdessen wird vom Spieler gefordert, sich seine eigenen Gedanken zu machen und tatsächlich zu Stift und Papier zu greifen, um sich mit eigenen Notizen in der Welt zurecht zu finden.

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