Test - Kabus 22 : Willkommen im Alptraum
- PC
Wer auf Survival-Horror steht, der kennt auch 'Resident Evil'. Ganz offensichtlich sind auch die Entwickler von 'Kabus 22' Fans der Reihe. Denn an allen Ecken und Enden des Erstlings von Son Isik, dem türkischen Entwicklerstudio, werdet ihr an den Genre-Klassiker erinnert. Und das leider nicht immer im besten Sinne. "Kabus" heißt übersetzt "Alptraum". Ob das Spiel nur für die Protagonisten oder auch für die Spieler ein Alptraum ist, könnt ihr in unserem Review erfahren.
Grauenhafte Steuerung
Die Story ist ja noch recht interessant. Ein mächtiges Wesen hat einen Großteil der Menschheit mit Versprechungen auf seine Seite gelockt und eine neue Weltordnung installiert. Nur einige wenige Tapfere widersetzten sich und werden nun von alptraumhaften Kreaturen gejagt. Eine dieser Widerstandszellen befindet sich in Istanbul. Ihr schlüpft abwechselnd in die Rolle dreier Helden, die sich dem Grauen entgegenstellen.
Dem wirklichen Grauen seid aber ihr ausgesetzt, und zwar in Form der Steuerung. Bedient ihr 'Kabus 22' mit der Tastatur, macht euch auf anhaltende Frustmomente gefasst. Die Figuren bewegen sich holprig bis gar nicht und bleiben an jeder zweiten Wand hängen. Rennen könnt ihr nur mit einer Kombination aus drei Tasten. Aber richtig haarig wird es, wenn es zum Kampf kommt. Denn ehe ihr euch in Position gebracht habt, kassiert ihr schon unvermeidlich Treffer.
Und in Position müsst ihr euch bringen, denn der Charakter muss nicht nur von Hand gedreht werden, sondern kann auch nur schießen, wenn er still steht. Besonders am Anfang, wenn sich die Gegner immer wieder zu euch hinteleportieren und ihr euch immer wieder ausrichten müsst, ist Frust vorprogrammiert. Einzig mit Inzar, der auf Nahkampf und Magie getrimmt ist, geht das Kämpfen einigermaßen locker vonstatten. Wer einen Controller besitzt, ist gut beraten, diesen zu benutzen. Wirklich toll lässt sich das Spiel aber auch damit nicht steuern.
Schlechte Kameraführung und lahme Rätsel
Zudem hilft das auch nichts bei der unausgereiften Kameraführung. Denn regelmäßig kann es passieren, dass Monster aus dem Nichts auftauchen, weil die Kamera gerade sonstwo hinsieht. Wäre die Steuerung nicht so lausig, würde das nur für einige nette Schockmomente sorgen, aber so kassiert ihr immer wieder unnötig Treffer. Zum Glück findet ihr reichlich Medikits und auch Munition, sonst wäre euer Heldenleben recht kurz. Falls ihr trotzdem einmal das Zeitliche segnet, müsst ihr wieder da anfangen, wo das letzte Mal gespeichert wurde. Wie weiland in 'Resident Evil' könnt ihr aber nicht frei speichern, sondern seid auf Speicherpunkte angewiesen, die leider ziemlich rar sind. Auch das kann besonders Einsteiger schnell frustrieren.
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