Test - Juiced 2 : Saftige Raserei in der zweiten Runde
- PS2
- X360
Bevor wir uns jedoch auf die Piste wagen, muss das Vehikel ein wenig aufgehübscht werden. In der Garage stehen schon viele namhafte Hersteller parat, die uns eine Fülle von Spoilern, Motorhauben, Rennsitzen, Verbreiterungen und Felgen anbieten. Dank üppig gefülltem Geldbeutel kann schon zu Beginn aus dem Vollen geschöpft werden. Optik ist nicht alles, auch die Leistung muss stimmen. Also ab zum Tuner. Allerdings ist nur die erste Leistungsstufe frei zugänglich, Stufe zwei und drei müssen erst durch kurze Wettbewerbe, wie schnelle Runden fahren, verdient werden. Danach stehen die besseren Leistungspakete zum Kauf für alle Fahrzeuge der Klasse zur Verfügung. Leider macht es absolut keinen Unterschied, ob ihr Fahrwerke von Eibach oder Koni verbaut. Weshalb man sich die Auswahl auch gleich hätte sparen können. Anhand einer Punktzahl können wir sehen, wie sich die Leistung des Fahrzeugs bessert und sich ihrer Grenze nähert. Jedes Auto kann nur in bestimmten Klassen eingesetzt werden. Leider fehlen Angaben wie Motorleistung, Beschleunigungswerte oder Gewicht komplett, sodass es ein wenig schwer fällt, Fahrzeuge richtig einzuschätzen.
Jetzt aber ab auf die Straße und ein wenig Gummi verrauchen lassen. In Rundstreckenrennen fällt schnell die sehr unrealistische Fahrphysik auf. Kein Wunder, wurde 'Juiced 2' doch sehr auf Arcade getrimmt und erhebt keine Ansprüche, realistisch zu sein. Stattdessen brettern wir mit Volldampf durch die Gassen diverser Großstadtmetropolen, die allerdings ein wenig Abwechslung vermissen lassen. Leitplanke links und rechts, Reifenstapel in den Kurven. So sieht fast jede Strecke am Rande aus. Wenn wir schon von Aussehen sprechen, so fallen die etwas verwaschenen Texturen auf. So richtig mag man hier nicht immer von Next-Gen-Optik sprechen. Den Fahrzeugen mangelt es an Details und einen genialen Lackeffekt wie zum Beispiel bei 'PGR4' hat man nicht vorzuweisen. Der Asphalt sieht meist toll aus, hat aber, ob nass, trocken oder vereist, keine Auswirkungen auf die Fahreigenschaften. Immerhin hat man es verstanden, bei aktiviertem Nitro ein gutes Geschwindigkeitsgefühl hinzubekommen.
Göttliches DriftenWo 'Juiced 2' bei normalen Rennen bezüglich der Abwechslung und Raffinesse schwächelt, macht es dies bei den Driftwettbewerben mehr als wett. Die Strecken sind meistens so unglaublich fantasievoll in ihre Umgebung eingebettet, dass allein schon die Streckenvorstellung Lust auf mehr macht. So driften wir in und um den Eiffelturm, durch antike Theater in Rom, rund um die Oper von Sydney oder über verschneite Pisten in den Alpen. Driften ist unser absoluter Favorit, denn hier spielt Fahrzeugkontrolle eine wesentlich größere Rolle als Streckenkenntnis und man kann sich richtig schön hochpushen, wenn der Highscore höher und höher klettert. Richtig gut umgesetzt und sehr motivierend.
Als eines der besonderen Features wurde die Fahrer-DNA angepriesen. Leider erweist sich diese jedoch im Spielverlauf als ziemlich überflüssig, weil sie in der Karriere keinerlei Auswirkungen auf irgendwas hat. Sie soll nur darstellen, worin wir besonders gut sind und wie aggressiv unser Fahrstil ist. Doch wem hilft das? Freunden, die sich die DNA runterladen? Man hat eigentlich nie das Gefühl, auch wirklich gegen die entsprechende Person zu fahren. Vergesst also die DNA lieber wieder, es gibt Wichtigeres bei 'Juiced 2'.
Kommentarezum Artikel