Test - Jane's Advanced Strike Fighters : Patriotische Flug-Show in Azbaristan
- PC
- PS3
Mit Kriegsschauplätzen ist das ja immer so eine Sache. Wenn man keinen realen Schauplatz aufgreifen will, kann oder darf, wird einfach einer erfunden. Im Fall der Action-Flugsimulation Jane’s Advanced Strike Fighters lautet dieser fiktive Ort Azbaristan. Wer jetzt jedoch glaubt, wir besprechen ein Spiel, in dem eine heiße Pilotin namens Jane auftritt, der wird enttäuscht.
"Jane’s" steht in diesem Fall für den militärwissenschaftlichen und technischen Verlag der IHS-Gruppe. Der Verlag liefert Informationen aus den Bereichen Verteidigung, Sicherheitspolitik, Verkehr und Strafverfolgung. Eigentlich eine gute Voraussetzung, um eine authentische Action-Flugsimulation auf den Bildschirm zu bringen. Doch leider bietet Jane’s Advanced Strike Fighters relativ wenig. Mit einem mageren und stimmungslosen Intro bekommt man eine 08/15-Hintergrundgeschichte serviert, die weder Tiefgang noch Individualismus besitzt: Nord und Süd bekriegen sich und nur der Westen kann den „Frieden“ mit seinen Kampf-Jets sichern. Alles schon hundertmal gehört. Aber gut, wenn zumindest die Aufträge spannend sind, kann man darüber hinwegsehen.
Leider sucht man Spannung ebenso vergebens wie die angesprochene Action, das Spiel plätschert an einem vorbei. Zwar versuchten die Entwickler, mit unterschiedlichen Missionen, wie Geleitschutz geben oder Stützpunkte zerstören, den Spielfluss interessanter zu gestalten, aber die mittelmäßige Präsentation lässt die Stimmung schnell wieder auf den Boden plumpsen. Die Bezeichnung „Simulation“ ist wie bei vielen Flugsimulationen eigentlich nicht gerechtfertigt. Konfigurationen an Flugzeugen oder ähnliche Spielinhalte fehlen. "Arcade" hätte es besonders bezüglich der Steuerung durchaus besser getroffen, diese wäre aufgrund der Einfachheit dann sogar recht anständig gelungen. In Bezug auf den Simulationsanspruch ist sie jedoch ungenügend - besonders bei den unterschiedlichen Kampf-Jets, von denen man immerhin über 30 nach und nach freischalten kann, unterscheidet sich die Handhabung kaum.
Durchs hässliche Azbaristan
Mit über 65.000 km² bekommt man zwar eine richtig große Flugspielwiese geboten, grafisch kann Jane’s Advanced Strike Fighters aber nicht mit anderen Genrevertetern mithalten. Die Landschaftstexturen sind streckenweise sehr leblos und wirken dementsprechend auch nicht richtig. Die Grafik ist zwar kein Totalausfall, aber normalerweise genießt man die Schönheit über den virtuellen Wolken - dieser Genuss bleibt euch hier aufgrund der schwachen Texturen verwehrt. Hübsch kann man dagegen die schnittigen Kampf-Jets bezeichnen. Die unterschiedlichen Details der Luftjäger machen schon Spaß und mit jedem neuen Jet erhaltet ihr auch andere Waffen. Soundtechnisch bekommt man während des Spiels und zur Gesamtpräsentation irgendwie passend recht wenig Untermalung. Einzig das Summen der Düsen begleitet einen über das Terrain von Azbaristan.
Mehrspielerhoffnung
Wem die Einzelkampagnen zu langweilig sind, der kann sich immerhin online mit bis zu 16 anderen Kampfpiloten messen. Im Koop-Modus bekommt man das, was man in den Einzelspielerkampagnen vermisst: Mitstreiter. Flügelspieler, die einen im Kampf unterstützen, und das macht sogar richtig Laune. Im Einzelspieler sehnt man sich manchmal geradezu nach einem Kollegen, der den Ablauf etwas bunter gestaltet. Auch gegen andere Spieler ist der Spaß deutlich größer. Das liegt wohl vor allem daran, dass man sich hier nicht mit einer lieblosen Kampagne, sondern emotionalen Mitspielern beschäftigt.
Fazit
Überblick
Pro
- über 30 Original-Kampf-Jets
- spaßiger Mehrspielermodus
- großes Fluggebiet
Contra
- schwache Grafik
- langweilige Missionen
- zu wenige Simulationseinflüsse
- Steuerung zu arcadelastig
- englische Sprachausgabe
- schwacher Sound
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