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Test - Inversion : Hals über Kopf

  • PS3
  • X360
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Manche Spiele mag man auf den ersten Blick. So geschehen mit Inversion, das wir vor über einem Jahr das erste Mal in Dubai anspielen konnten. Der Third-Person-Shooter bringt im Grunde genug frischen Wind mit, um zu gefallen. Leider führten einige gravierende Spieldesign-Entscheidungen dazu, dass aus der anfänglichen Sympathie während des Tests zunehmend Antipathie erwuchs.

Die Ausgangssituation ist vielversprechend: Unser Held Davis Russel muss mit ansehen, wie die Erde von scheinbar außerirdischen Invasoren in Trümmern gehauen wird. Dabei geht seine Frau drauf und seine Tochter wird entführt. Fortan macht sich der Ex-Cop mit seinem Partner auf die Suche nach dem Mädchen und sieht sich schon früh mit den Fähigkeiten der sogenannten Lutadoren konfrontiert: Nach Lust und Laune ändern diese die Schwerkraft – unter anderem mit einem Gerät namens Gravlink. Genau dieses spannende Maschinchen schnallen sich unsere beiden Helden alsbald selbst um und toben sich auf einem riesigen Gravitationsspielplatz aus, der früher mal die Erde war.

Konturlos

Dieses Grundkonzept klingt simpel, bietet aber jede Menge Möglichkeiten für einen mitreißenden Handlungsverlauf und coole Dialoge zwischen den beiden Partnern. Doch offenbar fehlte den Entwicklern ein fähiger Schreiber, denn die Dialoge bleiben das gesamte Spiel über nichtssagend und die Figuren entwickeln nicht mal genug Profil, um ihre Klischees zu erfüllen. Die Geschichte versteht es zu Beginn noch, mit jeder Menge offener Fragen Interesse zu erzeugen. Leider entwickelt sich die Handlung danach so gut wie gar nicht und die Antworten zu den aufgeworfenen Fragen verpuffen wirkungslos.

Genauso wie zwei Wendungen in der Handlung, die erst viel zu spät wieder Bewegung in die Erzählung bringen und hauptsächlich deshalb ohne Effekt bleiben, weil einem die beiden Hauptcharaktere bis dahin schon völlig egal geworden sind. Da ist es fast schon schade, dass die englischsprachigen Sprecher eigentlich gute Arbeit leisten und die Musikuntermalung um Atmosphäre bemüht ist. Beides kann die Eisen nicht mehr aus dem Feuer holen. Wenn dann zum Ende auch noch plötzlich ein Oberbösewicht aus dem Hut gezaubert wird, der dank null Charaktereinführung weder Kontur noch Gefährlichkeit ausstrahlt, sorgt das nur noch für ein unbefriedigendes Gefühl nach dem finalen Sieg.

Inversion - E3 2012 Launch Trailer
Der Shooter Invesion erscheint noch im Juni; auf der E3 wird deshalb bereits der Launch-Trailer gezeigt.

Nichts für Farbenblinde

Spielerisch weiß Inversion etwas länger zu überzeugen als erzählerisch. Der grundsätzliche Spielablauf funktioniert frei nach dem Gears-of-War-Vorbild: Ihr huscht von Deckung zu Deckung und ballert von dort aus die Lutadoren ab. Die Waffenauswahl orientiert sich fast ausschließlich am bekannten Standard mit Sturmgewehren, Schrotflinten, Raketenwerfern und Ähnlichem und nimmt sich nur Freiheiten beim Aussehen der Knarren heraus. Nicht dem zu erwartenden Standard entspricht die Steuerung, die hakelig wirkt und kein flüssiges Spielgefühl aufkommen lassen mag. Nahkämpfe verwirren zudem mit ihrer chaotischen Ziellosigkeit und sind nur schwer nachzuvollziehen.

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