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Test - Inkulinati : Was ist mächtiger: Schwert, Feder oder Furz?

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Greift zu, wenn...

… ihr anfällig für „noch eine Runde“-Mechaniken seid und euer Herz beim Gedanken an einem Sieg im buchstäblich letzten Spielzug Sprünge macht.

Spart es euch, wenn...

… mehr als eine Handvoll Regeln für euch nach Stress klingen und ihr auch keine Lust habt, ein eigenes Deck an Kreaturen zu verwalten.

Fazit

Christian Burtchen - Portraitvon Christian Burtchen
Trotz kleinerer Längen: Hier blättere ich gerne zum nächsten Kapitel!

Titel wie Inkulinati, die ein erprobtes Spielprinzip (Roguelike/Rundenkämpfe) in ein ästhetisch wie inhaltlich sehr aufgeladenes Setting (moderne Vorstellung mittelalterlicher Kunst) transportieren und dabei eine besondere Metaebene (Hand und Tinte) einfügen, können sich schnell darin verlieren. Meist leidet nach einiger Zeit entweder die Metapher oder der Spaß an einer solchen Konstruktion.

Hier ist das mit Ausnahme einiger weniger Zeichenfiguren nicht der Fall. Auch wenn ich die kurzen Echtwelt-Film- und Animationsschnipsel weniger mochte, passen sie insgesamt gut zum Spiel. Wichtiger aber: Für weite Teile des tatsächlichen Ablaufs von Reisen oder Duellen funktionieren die verschiedenen Mechanismen und greifen auf motivierende Weise ineinander. Das wohlige Gefühl, mit den allerletzten Tintenklecksen die Figur aufs Papier zu malen, mit der ich dem angeschlagenen gegnerischen „Winzling“ den Garaus machen konnte, kehrt beständig ein – und wenn nicht, war ein Verlust auch oft wirklich meine Schuld.

>> Deponia, Edna & Co.: Die 10 besten Spiele von Daedalic <<

Ein bisschen mehr Komfort und Feinschliff hätte dem Produkt während seiner langen Early-Access-Phase dennoch an einigen Ecken gut getan. Hier ein Automatismus, wenn ich ohnehin nichts mehr tun kann? Eine bessere Anzeige der Zugreihenfolge? Wenig davon wiegt enorm schwer, aber Papier-Schnitte in Reihe können eben auch nerven.

Da reden wir aber wirklich von Kleinigkeiten – in der Summe ist der Wechsel zwischen Zeichnenden und Gezeichneten und zwischen Duell und Reise ein motivierender Mix mit wenigen Leerstellen. Mehr davon!

Überblick

Pro

  • tolle Gefühlsmittelalter-Atmosphäre, die spärliche Grafik- und Sound-Effekte gekonnt einsetzt
  • gut lesbare Schlachtfelder
  • oft motivierende und dramatische Kämpfe
  • clevere Nutzung der Meta-Ebene
  • enorm reichhaltiges Bestiarium und passive oder aktive Fähigkeiten
  • charmant geschriebene und gut übersetzte Texte

Contra

  • Spielsituationen können leicht in langweilige Momente kippen
  • gelegentliche KI-Aussetzer
  • trotz aller Bemühungen: beängstigende Wissens- und Lernkurve
  • Hinweis-Dopplungen in Tutorial und Kampagne

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