Test - Indiana Jones und der Stab der Könige : Peitschenheld mit Altersschwäche
- Wii
Zu sehr wie im Film
Ein abwechslungsreiches Move-Repertoire sorgt leider nicht automatisch für spaßige Kämpfe. Die nicht bloß wegen der schlechten Bewegungserkennung äußerst hakelige Steuerung sorgt in fast jedem Kampf für Frust. Dazu fallen die Fights furchtbar undynamisch aus, nicht mal die Gegner-KI weiß zu überzeugen. Deutlich besser sieht es in puncto Atmosphäre aus. Die Spieldesigner haben sich stark an den Filmvorlagen orientiert und überaus stimmige Szenarios entworfen. Die Umgebungsdarstellung zeigt mit vielen Details und vor allem überaus stimmiger Beleuchtung sowie aufwendigen Spezialeffekten, was die Wii auf dem Kasten hat.
Außerdem ist das Spiel gespickt mit rasant wechselnden Situationen, wie es sich für einen Indy-Actionfilm gehört. Die Kämpfe wechseln sich mit kleineren Rätseln, Schiebe-Aufgaben, Klettereien und dergleichen ab, des Weiteren dürfen gefährliche Flug- und Fahrpassagen nicht fehlen. Dasselbe gilt für den einen oder anderen Schusswechsel. In diesen geht unser Held automatisch in Deckung, ihr feuert mittels direkten Anvisierens der Feinde per Wiimote. Viele Zwischensequenzen inszenieren das Geschehen wie ein Film. Leider wird das Spiel dadurch aber allzu häufig unterbrochen und ihr dürft allenfalls noch im richtigen Moment einen Button drücken oder die Wiimote bewegen.
Adventure-Klassiker als Bonus
Auch sonst ist das Leveldesign enorm geradlinig ausgefallen. Immerhin gibt es besondere Herausforderungen (ähnlich wie die Achievements auf der Xbox 360) und versteckte Items in Form von Artefakten und Indy-Hüten. Diese wiederum schalten zusammen mit gelösten Aufgaben diverse Bonusinhalte frei. Neben üblichen Artworks und Texttafeln schlummern ein eher müder Flugkampfmehrspielermodus und der auch heute noch unterhaltsame Point-&-Click-Klassiker Indiana Jones and the Fate of Atlantis (siehe Kasten) auf der Disc. Wer den legendären LucasArts-Titel noch nicht gespielt hat, sollte das spätestens jetzt nachholen.
Apropos Schlummern: Der deutsche Indiana-Jones-Sprecher und seine Kollegen klingen ziemlich müde, die Musikuntermalung wird zuweilen zu sparsam eingesetzt und die mühsamen Tutorial-Erklärungen sind sogar richtig einschläfernd. Diese gehen euch genauso wie die Zwischensequenzen bald auf die Nerven, da ihr sie immer und immer wieder ansehen müsst, wenn ihr vor dem nächsten Checkpoint das Zeitliche segnet.
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