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Test - Imperium Romanum : Aufbaukost für Wohnzimmer-Römer

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Rom zu erbauen macht Spaß

Nach und nach entsteht so eine prächtige Stadt, die zudem mit schönen Aquädukten, einem imposanten Kolosseum und anderen Bauten bestückt wird. Prinzipiell unterscheidet sich das Spielgeschehen jedoch nicht großartig von ähnlich inspirierten Aufbauspielen. Ihr müsst lediglich darauf achten, dass beispielsweise die Bürger nur an Orten nahe ihrer Behausung arbeiten. Der eigentliche Reiz – neben dem allgemeinen Aufbau der Stadt – entsteht durch die Aktivierung so genannter Ereigniskarten. Diese stellen euch vor verschiedene Herausforderungen, die ihr nacheinander allesamt meistern müsst. So gilt es unter anderem, das Forum in mehreren Stufen auszubauen, neue Aquädukte zu errichten, ein Wagenrennen zu veranstalten oder die wissbegierigen Untertanen mit einer Schule zu beglücken. Manchmal versteckt sich hinter der Ereigniskarte auch ein willkommener Bonus in Form von Geld oder zusätzlichen Rohstoffen.

Da ihr selbst bestimmen könnt, wann ihr die nächste Karte aktiviert, kontrolliert ihr gleichzeitig auch den Schwierigkeitsgrad sowie das Spieltempo. Des Weiteren gibt es immer wieder kleinere Nebenmissionen (streikende Bürger, Krankheiten etc.), die für Abwechslung sorgen. Klingt eigentlich richtig gut, nicht wahr? Leider krankt dieses viel versprechende System etwas in der Ausführung. Die Ereignisse wiederholen sich nach einigen Stunden etwas zu oft, sodass man vergeblich nach neuen Herausforderungen sucht. Zudem entpuppt sich die Kampagne – ihr dürft die Missionen mit kleinen Einschränkungen frei wählen – als eine lieblos inszenierte Aneinanderreihung von Einzelszenarien ohne Hintergrundgeschichte, Zwischensequenzen oder andere Elemente, die für mehr Atmosphäre sorgen würden. Da hilft der Zusatz von weiteren Einzelszenarien im Hauptmenü auch nicht mehr viel. 

Rom zu erbauen sieht gut aus

Ach ja, das Militär spielt ebenfalls eine Rolle in 'Imperium Romanum'. Dieser Part wirkt jedoch etwas lieblos in Szene gesetzt. Zwar errichtet ihr Kasernen für die Rekrutierung von Soldaten und auch Belagerungswaffen kommen zum Einsatz. Allerdings klickt ihr lediglich auf die Stelle der Karte, an die sich die Truppen begeben sollen – den Rest übernimmt die KI bzw. erledigen die Würfel im Hintergrund. Etwas mehr Einfluss hätten wir uns in den Schlachten schon gewünscht. Das Hauptaugenmerk liegt ganz klar auf dem Aufbaupart des Spiels.

Glücklicherweise sieht der recht schick aus: Detaillierte Texturen und vor allem die hübschen Lichteffekte packen das Leben des virtuellen Statthalters in ein ansehnliches Gewand. Der spielerisch eher unbedeutende Wechsel der Tageszeiten ist ein gutes Beispiel dafür. Andererseits fallen einige etwas unrund wirkende Animationen sowie der kantige Grundaufbau der Häuser negativ auf. Überhaupt kommt der aus Spielen dieser Art bekannte Wuselfaktor nicht so recht zur Geltung. Die Soundkulisse präsentiert sich einen Tick ausgewogener: Ein guter Sprecher versorgt euch stets mit wichtigen Informationen und im Hintergrund dudeln thematisch passende Melodien vor sich hin. Lediglich die Umgebungsgeräusche sind etwas dünn ausgefallen.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Zunächst wusste ich nicht so genau, wie und wo ich 'Imperium Romanum' einordnen sollte. Einsteigerspiel mit Ambitionen zu mehr oder durchwachsene Profikost? Die Wahrheit liegt wohl im Wein – und irgendwo zwischen den beiden genannten Bereichen. Dank zugänglicher Steuerung und der Ereigniskarten macht der Städtebau für mehrere Stunden Spaß; dann treten leichte Abnutzungserscheinungen auf. Profis sollten sich ohnehin nach anderen Herausforderungen umschauen. Alle anderen dürfen gerne reinschauen.

Überblick

Pro

  • herausfordernde Ereigniskarten
  • zugängliche Bedienung
  • Kampagne und Einzelszenarien
  • hübsche Präsentation

Contra

  • zusammenhanglose Missionen
  • auf Dauer zu viele Wiederholungen
  • für Profis wenig herausfordernd
  • hakelige Animationen

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