Test - ICO : ICO
- PS2
So durchquert ihr also die riesige Festung und trefft immer wieder auf schier unüberwindbare Wände und knifflige Rätsel. Neben klassischen Kisten-Schiebe- und Schalter-Puzzles müssen zum Beispiel Bomben richtig platziert und aktiviert werden oder Fackeln entzündet werden. Hierzu spielt auch eure jeweilige Waffe eine entscheidende Rolle. Beispielsweise lässt sich die Spitze des Holzstocks entzünden, um damit einen Kerzenhalter an einer anderen Stelle zu entflammen, während ein Schwert nicht nur besser die schwarzen Geister in die Flucht schlägt, sondern auch Seile durchtrennt, um damit zum Beispiel eine Zugbrücke begehbar zu machen. Zwar trefft ihr immer wieder auf neue Rätsel, Sprungeinlagen oder Kletterpartien, trotzdem gleichen sich insgesamt die Aufgaben und Lösungen - hier hätte etwas mehr Abwechslung sicher nicht geschadet. Außerdem erfahrt ihr nur äußerst selten etwas Neues zu den Figuren oder zur Hintergrundgeschichte, da es kaum je zu einer Zwischensequenz kommt, welche die Story weiter vorantreibt. Der Schwierigkeitsrad der Aufgaben ist zwar fordernd, aber keineswegs unfair oder überaus schwierig. Leider ist auch der Umfang des Spiels nicht sonderlich groß ausgefallen: Bleibt ihr nicht an einem der Rätsel länger hängen, habt ihr 'ICO' schon in wenigen Stunden durchgespielt.
Außergewöhnliche PräsentationNeben dem insgesamt ruhigen und auf Rätseln setzende Gameplay und dem ungewöhnlichen Paar bestehend aus Ico und Yorda fällt vor allem die Präsentation des Spiels auf, die sich deutlich von anderen Action-Adventures abhebt. Die Optik von 'ICO' ist schwer zu beschreiben, denn auf den ersten Blick wirkt sie gar nicht sonderlich speziell. Doch schon bald erkennt man den konsequenten Einsatz von starken Weichzeichnungs-Effekten und einem fahlen Gesamteindruck. Die detailliert texturierten Innenräume sind typisch dunkel und etwas öde wirkend designt, doch sobald ihr in einen Garten kommt oder eine Burgzinne betretet, werdet ihr von den hellen und nebligen Farben geradezu geblendet, was zusammen mit der fahl-nebeligen, aber beeindruckenden Weitsicht eine ganz eigene Atmosphäre schafft. Die seltsame Architektur des Gebäudes, eine wählbare 60Hz-Option und die liebevoll animierten Hauptcharaktere runden den positiven Gesamteindruck ab. Allerdings wünscht man sich vielleicht etwas mehr Abwechslung, da sich die zahllosen Räume der Festung optisch sehr ähnlich sind - grafische Schmankerl wie ein bis zu den einzelnen Blätter animierter Baum, eine Windmühle oder hübsche Wasserspiegelungseffekte kommen insgesamt zu selten vor.
Wie schon die Grafik kann auch der Sound absolut überzeugen und passt wunderbar zu dem unscheinbaren, aber kunstvollen optischen Eindruck. Meist hört ihr zwar bloß Geräusche wie hallende Schritte, Wind oder Vogelgezwitscher, doch diese Sounds erzeugen eine wunderbare Atmosphäre und stören vor allem bei millimetergenauen Geschicklichkeitsaktionen und kniffligen Rätseln nicht. Tauchen dann wieder einmal die Schattengeister auf, erklingt eine hektische schnelle Melodie, welche die drohende Gefahr unterstreicht. In den Spielmenüs erklingen ausserdem hübsche Flöten- und Harfenmelodien. Originell ist auch die Sprachausgabe ausgefallen: Ico spricht eine japanisch wirkende Phantasiesprache, die ihr dank deutscher Untertitel verstehen könnt, während Yordas unbekannte Sprache mit seltsamen Symbolen untertitelt wird.
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