Test - HyperX Cloud Alpha Wireless : Das neue Akkulaufzeitmonster
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Kaum jemand, der nicht schon mal von den Cloud-Headsets von HyperX gehört hat. Die Marke hat sich über die Jahre einen guten Ruf erarbeitet, vor allem dank gutem Klang und robuster Verarbeitung bei recht moderaten Preisen. Nun kommt auch noch eine bestialische Akkulaufzeit von bis zu 300 Stunden hinzu. Geht das überhaupt? Und vor allem: zu welchem Preis?
Das HyperX Cloud Alpha als Baureihe gibt es schon eine Weile. Neu ist nun allerdings die Wireless-Variante, die zum Preis von satten 229,99 Euro zu haben ist. Kling verflucht viel für ein HyperX-Headset und lässt uns zunächst die Stirn runzeln. Was ist so besonders daran, dass es mal eben in die höheren Preisregionen bei den Gaming-Headsets schießt und selbst im Wireless-Sektor ziemlich teuer da steht?
Rein optisch gibt es zunächst keine nennenswerten Unterschiede zu anderen HyperX-Headsets. Der dunkelrote Metallbügel hält zwei gut gepolsterte Ohrmuscheln und wirkt sehr robust. Eben so, wie man es von dem Hersteller gewohnt ist. Das Gewicht fällt mit 335 Gramm recht moderat aus und wird von den weichen Polstern, die mit Kunstleder bezogen sind, gut abgefangen, sodass sich in Summe ein guter Tragekomfort auch bei längeren Sitzungen ergibt.
Großartige Experimente geht HyperX bei dem Design nicht ein und setzt auf Altbewährtes. Warum auch nicht? Die Bedienelemente sind übersichtlich für ein Wireless-Headset und beschränken sich auf Lautstärkeregler (rechts) sowie Power-Taste, Mute-Taste und Anschlüsse (links). Allerdings fällt auf, dass es außer dem beiliegenden USB-Dongle und dem kurzen USB-C-Ladekabel keine alternativen Anschlussmöglichkeiten gibt. Und in der Tat: das Cloud Alpha Wireless kann nur per Dongle betrieben werden. Klinke oder gar BlueTooth sind Fehlanzeige. Etwas schwach für die Preisklasse.
Damit kann das Headset am PC sowie an Playstation 4 oder 5 betrieben werden, wobei die volle Featureliste nur am PC abgedeckt werden kann. Das unterstützte DTS Headphone:X Spatial Audio kommt nur über die Ngenuity-Software zum Tragen, gleiches gilt für die Einstellmöglichkeiten der Software wie Lautstärke, Mic-Monitoring, EQ-Presets oder Beleuchtung. Immerhin, in der Software sind satte sieben durchaus brauchbare Presets vorhanden, die auch verändert werden können. Auch eigene Presets können erstellt und gespeichert werden. Das Headset ist also primär für PC-Spieler, die eventuell noch eine Playstation als Zweitgerät daheim haben.
Links befindet sich übrigens auch der Anschluss für das abnehmbare Mikrofon, dem praktischerweise ein Schaumstoff-Poppschutz beiliegt. Dank Drahtgeflecht-Mikrofonarm ist es gut und sicher positionierbar. Klanglich erfüllt es seinen Zweck. Es gehört sicherlich nicht zur Oberliga der Headset-Mikrofone, erlaubt aber eine gut verständliche und unverzerrte Sprachübertragung. Hätte bei dem Preis auch noch einen Tick hochwertiger sein können, der Frequenzbereich ist mit 50 bis 7.200 Hz etwas mager.
Der eigentliche Clou des Headsets ist aber die Akkulaufzeit. Während die meisten Hersteller noch mit Zahlen über 20 Stunden protzen, lässt HyperX es richtig krachen und gibt bis zu 300 Stunden an. Die Zahl gilt freilich nur bei moderater Lautstärke und wenig anspruchsvoller Klangfütterung, aber sie stellt derzeit eine der längsten Laufzeiten dar, die an einem Headset zu bekommen sind.
Unter normalen Nutzungsbedingungen mit Spielen, Musik und Filmen hält das Headset nicht so lange aus, aber 180 bis 200 Stunden sind selbst bei extremer Nutzung durchaus drin. Stellt sich nur die Frage, ob man das wirklich braucht bei einem Headset, das primär stationär an einem PC und vielleicht noch einer Konsole genutzt wird, wo USB-Port und Ladekabel eigentlich immer greifbar sind. Als Gimmick und Marketing-Aussage aber sicherlich nicht übel.
Klanglich kann man dem HyperX Cloud Alpha Wireless ebenfalls herzlich wenig vorwerfen. Wie bei der Baureihe üblich, kommt in den Ohrmuscheln ein Doppelkammersystem mit jeweils zwei Membranen zum Einsatz, sodass die Frequenzen von Höhen/Mitten und Bass getrennt bleiben und die Membranvibration der Bässe keinen negativen Einfluss auf die Höhen und Mitten hat. Der Frequenzbereich der Treiber liegt mit 15 bis 21.000 Hz etwas über dem Durchschnitt.
Der Klang des HyperX Cloud Alpha liefert eine breite Bühne, die gute Richtungswahrnehmung gewährleistet. Der Klang ist etwas basslastig, wie bei Gaming-Headsets nicht selten. Die Höhen könnten etwas präsenter sein, kommen aber noch sauber durch. Dank Equalizer ist es durchaus möglich, ein besseres Klangbild zu erzeugen und das Potenzial des Headsets stärker auszureizen, bzw. es eurem Geschmack anzupassen. Die Presets (Balanced, Bass Boost / Cut, Treble Boost / Cut, Voice und Gaming) sind aber recht gelungen und zudem noch editierbar.
Insgesamt ergibt sich ein satter, kräftiger Gaming-Sound mit guten räumlichen Effekten, erst recht mit zuschaltbarem DTS Headphone:X Spatial Audio, der den insgesamt hohen Preis des Headsets zumindest annähernd rechtfertigt. Angenehm ist, dass der satte Sound keine unangenehmen Schärfen aufweist, sondern insgesamt recht ausgewogen die Ohren umschmeichelt.
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