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Test - Homefront : Konter im eigenen Stadion

  • PC
  • PS3
  • X360
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Klingt simpel, macht aber eine Menge Laune und sorgt für verbissene Kämpfe um die Kontrollpunkte, wobei dank kurzer Respawn-Zeit kein Raum für Pausen bleibt. Die sechs Karten bieten dabei eine Menge Abwechslung, von Hinterhöfen über Straßenzüge bis hin zu Farmland oder Hügelland. Jede Karte hat ihre taktischen Eigenheiten und ist gut gestaltet. Übrigens spielt der Mehrspielermodus zwei Jahre vor den Ereignissen der Einzelspielerkampagne und beschreibt den Kampf der Armeen der beiden Kontrahenten während der Invasion durch Korea. Dabei übernehmt ihr eine von sechs möglichen Klassen, die sich an den Waffengattungen orientieren.

Shopping auf dem Schlachtfeld

So weit klingt das alles noch nicht außergewöhnlich, aber die Entwickler haben sich noch mehr einfallen lassen. Wichtigstes Element sind die Kampfpunkte. Die erhaltet ihr für eure Aktionen auf dem Schlachtfeld: zum Beispiel durch Erlegen von Gegnern, Erobern von Kontrollpunkten, Kameradenretten oder Erfüllen von Zielen, die der KI-gesteuerte Battle-Commander vorgibt. Der wiederum teilt euch abhängig von eurer Spielweise Einzelziele mit fünf Belohnungsstufen zu. Für die Kampfpunkte könnt ihr während der Schlacht zusätzliche Aktionen erwerben, etwa Drohnen, Panzerfaust oder zusätzliche Rüstung. Oder aber ihr nutzt die Punkte, um beim Respawn mit einem Fahrzeug aufzulaufen. Mit dabei sind Humvee, APC, Panzer oder Helikopter.

Da ihr natürlich mit null Punkten startet, aber stetig Punkte hinzubekommt, werden die Gefechte mit zunehmender Dauer rabiater und hitziger. Geht es anfangs noch zu Fuß zur Sache, kommen immer neue Optionen hinzu - bis hin zu Luftschlägen. Dadurch erhalten die Kämpfe eine ganz eigene Dynamik, was den Mehrspielermodus besonders macht. Und die Balance funktioniert gut, denn es gibt zu jedem Mittel das passende Gegenmittel.

Des Weiteren ist ein Rangsystem vorhanden, das euch mit den erzielten Kampfpunkten aufleveln lässt. Dadurch werden stetig neue Waffen, Waffenanbauten, Kaufoptionen für Kampfpunkte und Skills freigeschaltet. Letztere beinhalten zum Beispiel höheres Drohnentempo, schnelleres Zielen oder Nachladen und Ähnliches. Davon können aber immer nur einige wenige aktiv sein, sodass ihr euch mit der Zeit Waffenausstattung und Skill-Punkte ganz nach eigenem Spielstil zusammenstellen könnt.

Insgesamt macht der Mehrspielermodus eine Menge Laune, vor allem wenn die Karten voll besetzt sind. Das Levelsystem motiviert, das Balancing macht einen ordentlichen Eindruck, die Karten sind gut gestaltet und die Kämpfe haben durch die Kampfpunkte eine ganz eigene Dynamik. Erfreulich ist auch, dass der Netcode einen guten Eindruck macht. Beim Testen auf einem US-Server gab es angenehm niedrige Pings ohne spürbare Lag-Probleme. Praktisch: Wer die Performance optimieren oder die Steuerung der Fahrzeuge üben will, kann das auf einer Übungskarte offline in Ruhe erledigen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Es ärgert mich immer wieder, dass First-Person-Shooter derart mickrige Solokampagnen bieten, vor allem wenn sie wie bei Homefront durchaus interessant und mal ohne die übliche Überdosis Hurra-Patriotismus erzählt werden. Ich hätte mir da noch einiges mehr gewünscht, denn die Thematik um Guerillas im eigenen Land gibt eigentlich eine Menge mehr her als schlappe fünf Stunden, in denen man streckenweise ein bisschen zu sehr an die Hand genommen wird. Schade auch, dass die Abenteuer des Teams nach der starken ersten Hälfte ziemlich abfallen und reiner Action den Weg freigeben. Das allerdings sehr ordentlich, denn die Shooter-Mechanik funktioniert einwandfrei, die Grafik ist ansehnlich und fordernd sind die wilden Schießereien trotz mäßiger KI außerdem. Verwunderlich schwach ist allerdings die grafische Umsetzung der Konsolenversionen. Mit der Unreal-Technologie geht da deutlich mehr. Der Mehrspielermodus ist die eigentliche Stärke des Spiels. Zwar ebenfalls keine Umfangsgranate, reißt er das aber durch ein sehr durchdachtes Level- und Kampfpunktesystem wieder heraus. Die stetige Steigerung der Dynamik während der Matchs macht einen Riesenspaß und die Kämpfe vor allem im Bodenkontrolle-Modus sind hart und verbissen. In Summe machen die Kaos Studios da weiter, wo sie mit Frontlines aufgehört haben. Homefront ist ein harter und grundsolider Shooter mit einigen sehr guten Ideen im Mehrspielermodus, der nicht ganz ans Niveau von Bad Company 2 oder Modern Warfare heranreicht, den Vergleich aber absolut nicht scheuen muss.

Überblick

Pro

  • rasante Inszenierung
  • erfreulich wenig Hurra-Patriotismus
  • sehr gute Shooter-Mechanik
  • ordentliche Erzählweise
  • gutes Kampfpunktesystem
  • gut gestaltete Mehrspielerkarten
  • dynamischer Bodenkontrolle-Modus
  • interessantes Battle-Commander-Feature
  • motivierendes Levelsystem
  • LAN-Modus
  • VOIP-Features
  • dedicated Server

Contra

  • sehr kurze Kampagne
  • wenig spielerische Möglichkeiten
  • KI schwach, aber mogelt
  • sehr stark gescriptet
  • deutsche Sprachausgabe nicht immer gelungen
  • ein paar unfaire Passagen
  • Farmlandkapitel vergleichsweise sehr schwach
  • schwache Grafik (Konsole)

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