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Test - Hitman: Blood Money : Hitman: Blood Money

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Der perfekte Mord

Mehr als je zuvor hat sich IO Interactive Mühe dabei gegeben, die einzelnen Aufträge mit variablen Lösungsmöglichkeiten auszustatten. So hat man beispielsweise das Bewegungsrepertoire des Protagonisten erweitert: Regenrinnen stellen nun oftmals den kürzesten Weg in die nächste Etage dar und auch kurze Sprünge von Balkon zu Balkon sind für 47 kein Problem. Neben der altmodischen Auftragserfüllung durch diverse kurz- oder ferndistanztaugliche Schießprügel und dem nicht weniger klassischen Giftmord dürft ihr auch tragische Unfälle inszenieren. Zu diesem Zwecke präpariert Nummer 47 Kronleuchteraufhängungen, ersetzt die Waffenreplik eines Schauspielers gegen ein scharfes Gegenstück oder mariniert die Kohle eines Grills mit einem Extra-Schuss Feuerzeugbenzin. Gerade während dieser Sabotageakte entdeckt der Spieler eine neue, düstere und extrem schadenfrohe Seite an sich. Glücklicherweise springen euch diese – meist sehr kreativen – Lösungswege keinesfalls ins Gesicht. Experimentierfreudige Naturen werden sich oft dabei ertappen, wie sie Stunde um Stunde am “perfekten Mord“ feilen, während Trial-and-Error-Gegner aus eben diesem Grund mal wieder nicht bekehrt werden. Glücklicherweise sorgen vier Schwierigkeitsgrade mit Auswirkungen unter anderem auf KI und Speichermöglichkeiten dafür, dass der Frust sich in Grenzen hält.

Blutgeld

Erstmals in der Serie wird der Spieler für lautloses Vorgehen besonders entlohnt. Für einen absolvierten Auftrag erhaltet ihr ein Honorar, welches nach Effizienz und Lautlosigkeit gestaffelt ist. Wen das Spiel in der Levelendabrechnung als "Irren" bezeichnet, der erhält ein deutlich geringeres Entgelt als beispielsweise ein "Chirurg", ein "lautloser Killer" oder gar ein "Geist". Den verdienten Zaster steckt ihr vor allem in euer Arbeitsgerät. So dürft ihr eure fünf eigenen Waffen mit bis zu 15 Extras nahezu stufenlos an eure persönliche Spielweise und die bevorstehende Mission anpassen. Dabei schließen sich gewisse Modifikationen gegenseitig aus. Ein extralanger Lauf für eure Pistole erhöht etwa die Präzision des Schießeisens, macht aber die Installation eines Schalldämpfers unmöglich.

Berühmt? Berüchtigt!

Nach jedem vollbrachten Auftrag erhaltet ihr den Titel der folgenden Tageszeitung – mit einem Bericht über den Vorfall, in welchem euer Vorgehen haargenau analysiert wird. Wer sich besonders plump anstellt, Zeuge um Zeuge achtlos fliehen lässt und Beweise am Tatort vergisst, wird ein akkurates Phantombild von Nummer 47 unter der Schlagzeile erblicken. Reichen die Finanzen nicht, um Zeugen oder Polizeichefs zu bestechen, soll euch eure neue, zweifelhafte Berühmtheit im nächsten Level schwer zu schaffen machen, schließlich kennt fast jeder euer Gesicht. Was sich in der Theorie nach einem echten Aha-Erlebnis anhört, relativiert sich nach einiger Spieldauer jedoch leider. Denn der Unterschied zwischen einem schlechten und einem toten Killer ist kein allzu großer. Wer einen Level derart stümperhaft bestreitet, wird diesen nur in Ausnahmefällen überleben. Wir mussten uns jedenfalls sehr anstrengen, bis wir ein Nummer 47 ansatzweise ähnelndes Fahndungsfoto auf dem Titel präsentiert bekamen.

Optisch serviert euch IO Interactive erneut mehr als solide Kost. Besonders die glaubhafte Levelgestaltung und detaillierten Inneneinrichtungen wissen das Auge zu erfreuen. An Detailgrad und Ausleuchtung sowie Texturen gibt es im Grunde wenig zu bemängeln, lediglich die Animationen wirken mitunter etwas hölzern. In Bezug auf die Levels kann vor allem der belebte Mardi-Gras-Level begeistern, in welchem man sich durch hunderte von Fußgängern in Feierlaune schlängelt. Neben der erstklassigen Soundkulisse weiß vor allem die Musik richtig zu überzeugen: Erneut untermalen Jesper Kyds herrlich morbide Kompositionen das bitterböse Bildschirmgeschehen ausgezeichnet.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Auch im vierten Anlauf weiß 'Hitman' zu überzeugen. Natürlich ist das Ganze inhaltlich nicht jedermanns Sache, wer sich aber darauf einlässt und die umstrittene Thematik in den Hintergrund stellt, erlebt intelligente und fordernde Action-Kost mit viel Raum zum Experimentieren. Auch die wenigen eingestreuten Neuerungen haben ihre Vorzüge und erweitern das Gameplay um einige Facetten. Schade nur, dass das eine oder andere Element nicht so ganz ausgearbeitet wirkt und die antiquierte Steuerung einfach nicht mehr zeitgemäß rüberkommt. 'Hitman: Blood Money' ist in Summe kein Überflieger, weist aber dafür auch erfreulich wenig echte Schwächen auf.

Überblick

Pro

  • intelligentes, abwechslungsreiches Missionsdesign
  • äußerst spannend
  • coole Waffenupgrades
  • viel Raum zum Experimentieren
  • interessantes Bekanntheitsgrad-System …

Contra

  • … welches leider kaum zum Einsatz kommt
  • viel Trial and Error
  • Interface nicht zeitgemäß

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