Test - Hitman: Absolution : Krawatte des Todes
- PC
- PS3
- X360
Hitman: Blood Money ist bereits sechs Jahre her. Diese große Zeitspanne zwischen dem letzten Teil der Schleich-Action-Serie und dem nun erscheinenden Hitman: Absolution hat jedoch keineswegs dazu geführt, dass Agent 47 von seinen Fans vergessen wurde. Ganz im Gegenteil: Bis ins Detail wird sich daran erinnert, wie sich die alten Teile genau spielen ließen – und genau so, nur technisch aktualisiert, wünschen sich viele auch das neueste Kapitel im Leben unseres glatzköpfigen Antihelden. Die Entwickler wagten dennoch weit mehr.
Die größte Änderung stellt der Instinktmodus dar, der in Hitman: Absolution auf verschiedene Weise zum Einsatz kommt: Wenn ihr ihn vorher nicht abschaltet, seht ihr Gegner durch Wände und gelegentlich sogar ihre voraussichtlichen Laufwege. Wichtiger natürlich ist die Anzeige eures aktuellen Ziels, denn schließlich gilt es auch diesmal, bestimmte Personen möglichst unauffällig aus dem Verkehr zu ziehen. Hierfür erweist sich der Instinktmodus als enorm hilfreich, da er besondere Objekte, mit denen ihr interagieren könnt, hervorhebt. Wie ihr diese Gegenstände dann genau zu eurem Vorteil nutzt, müsst ihr allerdings meist selbst herausfinden.
Tod beim Pinkeln
Hitman: Absolution lebt wie seine Vorgänger von eurer spielerischen Kreativität. Der serientypische Spielverlauf besteht aus einem ersten Missionsdurchgang, in dem ihr euch hauptsächlich umseht, alternative Routen sucht, Passanten beobachtet und schon mal erste Aktionen nach der Trial-&-Error-Methode ausprobiert. Die zu klärenden Fragen sind von vornherein klar: Wo geht ihr lang? Wen könnt ihr auf welche Weise ablenken? Wo könnt ihr die Umgebung zu eurem Vorteil nutzen? Welche Verkleidungen stehen euch zur Verfügung und an welchen Stellen müsst ihr euren begrenzt einsetzbaren Instinkt nutzen, um zur Kleidung passend zu schauspielern? So entsteht langsam ein ausgeklügelter Plan, den ihr dank eurer guten Vorbereitung im Idealfall gleich im zweiten Anlauf perfekt durchzieht.
Zeitweise verkleidet ihr euch sogar als Wrestler, Vogelscheuche oder Eichhörnchen, setzt einen Spielzeugroboter zur Ablenkung ein und missbraucht unter anderem Hawaii-Puppen, Bügeleisen oder gar Bongs als tödliche Waffen. Auf eine makabre Weise besonders amüsant wird es, wenn ihr Unfälle provoziert. Wie wäre es zum Beispiel, die scharfe Soße des Grillmeisters gegen Feuerzeugbenzin auszutauschen? Oder seine Pinkelecke unter Strom zu setzen? Die Möglichkeiten sind vielfältig und bis auf gelegentliche linearere Abschnitte lässt euch das Spiel faszinierend viele Freiheiten.
Umso mehr fallen dann plump eingesetzte, unsichtbare Wände auf und die Tatsache, dass die Missionen nicht mehr wie in den Vorgängern jeweils ein großes Level darstellen, sondern in mehrere, vergleichsweise kleinere Level unterteilt sind. Letzteres bringt allerdings den Vorteil mit sich, dass es keine labyrinthartigen Abschnitte mehr gibt, wie sie in den Vorgängern immer wieder mal auftauchten. Die Orientierung fällt also von Anfang an leichter und die Spielzeit wird nicht durch unnötig lange Laufwege gestreckt.
Wachsam und dumm zugleich
Auf dem Schwierigkeitsgrad "normal" fällt die motivierende Beobachtungs- und Planungsphase wesentlich kürzer aus und ihr erreicht das Levelende meist schon beim ersten Versuch. Veteranen sollten der befriedigenderen Herausforderung wegen mindestens auf "schwer" spielen. Schließlich ist nach wie vor das höchste Ziel, bei jeder Mission die begehrte Silent-Assassin-Auszeichnung zu erhalten. Zudem verhalten sich die Gegner in den höheren Schwierigkeitsgraden deutlich aufmerksamer und bestimmte wichtige Objekte befinden sich an anderen, kniffligeren Positionen. Wollt ihr eure Fähigkeiten wirklich auf die Probe stellen, empfehlen wir euch den höchsten Schwierigkeitsgrad. Dann helfen euch keinerlei Einblendungen, außer eurem Fadenkreuz, weiter und auch der Instinktmodus ist futsch.
Kommentarezum Artikel