Test - Hitman 2 : Schöner sterben 2.0
- PC
Eigentlich mag ich Spiele wie Hitman 2 überhaupt nicht, denn allein die Menüführung schreit geradezu nach DLC anstatt Sequel. Ein Großteil der Spielmechanik bleibt unverändert und selbst die zur Verfügung stehenden Objekte, vom Schraubendreher bis zum Rattengift, sind 1:1 aus dem Vorgänger übernommen.
Doch am Ende ist selbst mir das egal, weil IO Interactive erneut ein paar wahnsinnig gut gestaltete Szenarien abliefert. Allein das erste Gebiet in Miami vereint ein gigantisches Hochhaus mit einer detaillierten wie belebten Motorsport-Rennstrecke. Die Illusion, sich als anonymer Attentäter durch ein virtuelles Stadtviertel inklusive einer Vielzahl von Menschen zu bewegen, ist nahezu perfekt.
Somit ist ein Design-Award mehr als gerechtfertigt, gleichwohl ein Games-Award dann doch etwas mehr Mut zu etwas wirklich Neuem erfordert hätte. Das Suchen nach Hinweisen entpuppt sich als nette Abwechslung und der Ghost-Modus ist eine hübsch-gemeine Idee, die aufgrund ihrer fiesen Bedingungen sicherlich für massig Wutanfälle sorgen dürfte. Aber unterm Strich bleibt bei mir das Gefühl, eher die Episoden sieben bis zwölf anstatt eine zweite “Staffel“ gespielt zu haben.
Wirklich Sorgen bereitet mir IO Interactives Umgang mit ihrer eigenen Story, die mich während des Spielgeschehens keinen Meter berührt hat. Erst nach dem Wälzen diverser Wiki-Seiten konnte ich den Reiz dahinter verstehen. Das sollte aber eigentlich die Aufgabe von klug inszenierten Dialog- sowie Zwischensequenzen sein.
Überblick
Pro
- liebevoll ausgearbeitete Szenarien, die sehr lebendig wirken
- ausgeklügeltes Missionsdesign
- abwechslungsreich gestaltete Story-Missionen
- interessanter, wenn auch dezent frustrierender Ghost-Modus
Contra
- wirkt trotz neuer Features mehr wie umfangreicher DLC denn vollwertiges Sequel
- uninteressant erzählte Story
- lieblos gestaltete Zwischensequenzen
Kommentarezum Artikel