Test - Hell Let Loose : Im Test: Der PS5-Shooter für PS-Plus-Abonnenten
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Den Multiplayer-Shooter Hell Let Loose vom walisischen Entwicklerstudio Black Matter gibt es bereist seit einigen Monaten auf dem PC – nun erscheint er auch für die Playstation 5 und ist sogar direkt zum Launch im PS-Plus-Abo enthalten. Wir haben uns in den Kampf gestürzt und kehren jetzt mit unserem Erfahrungsbericht direkt vom Schlachtfeld zurück.
Hell Let Loose ist in den Wirren des Zweiten Weltkrieges angesiedelt. Hauptsächlich verschlägt es euch an die wichtigsten Schauplätze der Westfront. Unter anderem besucht ihr Omaha Beach, Foy und Carentan nund stürzt euch in knallharte Gefechte mit bis zu 100 Spielern gleichzeitig. Ja, ihr habt richtig gelesen: Zwei riesige Gruppen mit jeweils 50 Soldaten stehen sich gegenüber und kämpfen um den Sieg.
Dabei haben sich die Entwickler große Mühe gegeben, die Schlachten so authentisch und intensiv wie möglich einzufangen. Das reicht von der Gestaltung der Uniformen und Schauplätze bis hin zum historischen Waffenarsenal. Auch der Fuhrpark mit mächtigen Panzern wirkt direkt der Zeit entwachsen. Diesbezüglich hat Black Matter sehr gute Arbeit geleistet, was sich bestens auf die Atmosphäre des Spiels auswirkt.
Dieses authentische Gefühl setzt sich auch im eigentlichen Spielgeschehen fort. In dieser Hinsicht gleicht Hell Let Loose fast schon einem Hardcore-Shooter, der sich deutlich von den Multiplayer-Modi eines Call of Duty & Co. unterscheidet. So gewährt es kaum optische Hilfen wie etwa ein separates Fadenkreuz, das euch beim Anvisieren der Gegner unterstützt. Immerhin gibt es Markierungen, anhand derer ihr die Position von Kameraden erkennen könnt. Doch ansonsten ist das Spiel knallhart: Nur wenige Treffer reichen, bis ihr das Zeitliche segnet – manchmal sogar nur ein einziger. Blutige Anfänger dürften daher ihre Schwierigkeiten haben, sofort Fuß zu fassen und nicht vor lauter Frust aufzugeben.
Ohne Teamwork geht es nicht
Das bringt uns unweigerlich zum nächsten wichtigen Punkt von Hell Let Loose. Während ihr in vielen anderen Multiplayer-Shootern auch im Alleingang – zumindest ansatzweise – agieren könnt, kommt ihr hier ohne echtes Teamwork nicht weit. In diesem Spiel dreht sich alles um gute Organisation, Absprachen und Taktiken. Das 50er-Team ist in mehrere Squads aufgeteilt, die wiederum intern miteinander kommunizieren können.
Tun sie das nicht, entsteht auf dem Schlachtfeld schnell ein heilloses Chaos und Durcheinander. Dies führt wiederum schnell zur Niederlage. Bei den zwei Spielmodi von Hell Let Loose geht es um die Eroberung und Verteidigung von einzelnen Sektoren eines großen Schlachtfeldes. Es gewinnt das Team, das am Ende des Kampfes die meisten dieser Sektoren kontrolliert.
Schon alleine diese Prämisse macht deutlich, dass ein geordnetes Vorgehen unabdingbar ist. Bei der Kommunikation habt ihr übrigens die Wahl, ob ihr nur mit eurem eigenen Squad oder den in unmittelbarer Nähe befindlichen Soldaten sprechen wollt. Es ist unglaublich befriedigend, wenn ihr beispielsweise durch einen gut organisierten Flankenangriff die gegnerische Stellung überrennen könnt, weil diese nicht vorbereitet war. Das macht einen großen Reiz von Hell Let Loose aus, da es dem Gefühl auf einem echten Schlachtfeld sehr nahe kommt. Auch dort läuft ohne Kommunikation, Organisation und bedingungsloses Teamwork nicht allzu viel. Umso ärgerlicher ist es natürlich, wenn ihr in eine Partie mit lauter mundfaulen Mitspielern geratet. Denn der beste Ansatz eines Multiplayer-Spiels nützt nun mal nichts, wenn die Kameraden die Kooperation verweigern. Mehr als in vielen anderen Spielen hängt also der Spaß von den menschlichen Mitstreitern ab.
Kenne deine Rolle
Ein weiterer interessanter Aspekt von Hell Let Loose ist die Rollenverteilung, die je nach eurer Wahl nicht nur ein leicht anderes Spielerlebnis gewährt, sondern auch den Teamgedanken zusätzlich betont. Denn die Soldatentypen sind weitgehend voneinander abhängig. So kann beispielsweise nur der Medic gefallene Kameraden zurück ins Leben und somit in die Schlacht holen. Ein Automatic Rifleman ist hingegen ein Meister seines Faches, wenn es darum geht, mithilfe seines Gewehrs ein zünftiges Unterdrückungsfeuer zu entfachen. Allerdings geht ihm dabei schnell die Munition aus. Da ihr Nachschub nicht etwa irgendwo in der Gegend findet und auch keine andere Waffen aufheben könnt, bedarf es den gewöhnlichen Rifleman für zusätzliche Munition. Dann gibt es noch den Grenadier, der bestens dazu geeignet ist, Panzer auszuschalten und... Ihr merkt schon anhand dieser wenigen Beispiele, wie wichtig die Synergien sind. Unausgewogen zusammengestellte Gruppen erreichen nicht viel.
Grafisch und akustisch macht Hell Let Loose einen durchaus ordentlichen Eindruck; vor allem, wenn man das vergleichsweise geringe Budget des Spiels bedenkt. Einige Texturen wirken zwar mitunter etwas detailarm und die Animationen sind nicht immer sauber, doch insgesamt bleibt ein positiver Eindruck. Die PS5-Version hinkt diesbezüglich der PC-Fassung kaum hinterher. Was hingegen auf der Konsole nicht ganz so gut funktioniert, ist die Steuerung. Abgesehen von den klassischen Unterschieden zwischen Controller und der Maus-Tastatur-Kombination gehen einige Aktionen nicht so flüssig von der Hand. Auch das Anvisieren der Gegner könnte etwas besser funktionieren. Wirklich dramatisch ist das aber nicht.
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