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Test - Halo 3: ODST : Ohne Master Chief – trotzdem ein Hit

  • X360
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Diese Sprünge in die Vergangenheit stellen die eigentlichen Levels in der Einzelspielerkampagne dar. Sie fallen weitgehend geradlinig aus und erinnern an die Missionen aus den ersten drei Halo-Episoden. Dazwischen sorgen die Erkundungsabschnitte des Neulings für einen Zusammenhang, für das "große Bild" der Hintergrundgeschichte. Dieses Gewebe bietet eine bedrückende Stimmung und vermittelt mitunter fast schon das Gefühl eines Schleichspiels à la Splinter Cell. Denn die Gegner rechnen eigentlich gar nicht mit eurer Präsenz, sodass ihr oft das Überraschungsmoment auf eurer Seite habt. Meist geht es aber natürlich in typischer Shooter-Manier mehr zur Sache.

Trotz des Fehlens eines Master Chiefs fühlt sich die Action genau so an, wie ein Halo-Spiel sein muss. Die vertrauten Waffen, Gegner und Schauplätze sorgen zwar nicht gerade für Überraschungen, aber für ein wohliges Zuhause-Gefühl bei den Shooter-Fans. Und hier merkt ihr rasch, welche Klasse der Xbox-Oldie im Grunde noch immer versprüht. Sicher: Das Spieltempo wirkt im Vergleich zu aktuellen Shootern arg träge, dafür begeistern nach wie vor die hervorragende Spielbarkeit, das exzellente Balancing im Spieldesign sowie die exzellente Steuerung.

Logisch, dass hierbei schnell Erinnerungen an legendäre Halo-Momente aufkommen. Dabei ist es fast etwas überraschend, dass die Kampagne des ODST-Ausflugs in puncto Aufbau sehr gut mit den bisherigen Teilen mithalten kann. Auf esoterisch angehauchte Zwischensequenzen und öde Innenlevels wird weitgehend verzichtet, euch werden in den Erinnerungslevels selten Ruhepausen gegönnt.

Das Feuer glüht

Der Kampf und die Kriegsatmosphäre stehen also ganz besonders stark im Zentrum dieses Abenteuers, das handlungstechnisch zwischen dem zweiten und dritten Halo-Teil angesiedelt ist. Größtes Manko der Kampagne ist jedoch die Spielzeit: Trotz des allgemein angezogenen Schwierigkeitsgrades und des mehrmaligen Herumirrens in den Straßen New Mombasas haben versierte Spieler die Kampagne in fünf bis sechs Stunden durchgezockt. Wie für alle Halo-Spiele gilt jedoch auch hier: Je höher ihr den Schwierigkeitsgrad wählt, desto besser ist das Spielgefühl. Die legendäre KI der Gegner entfaltet sich erst auf den beiden anspruchsvolleren Schwierigkeitsgraden.

Apropos KI: Obwohl mittlerweile in die Jahre gekommen, überzeugt sie nach wie vor. Das gilt zumindest für die Feinde. Die von der CPU gesteuerten Kollegen ballern zwar fleißig mit, bis die Kanonen glühen, sie sind aber leider bei der Wegsuche immer noch unterbelichtet und überfahren euch schon mal, wenn sie zum Beispiel am Steuer eines Warthogs sitzen. Denn Fahrzeuge gibt es in ODST ebenfalls, sie spielen jedoch eine weniger gewichtige Rolle als in den bisherigen Episoden. Ob das nun ein Vor- oder Nachteil ist, ist Geschmackssache.

Erfreulich: Auch Halo 3: ODST verfügt über einen (etwas im Hauptmenü versteckten) Koop-Modus im Splitscreen, System Link oder online. Allerdings ist dieser nur noch für zwei Personen verfügbar. Ausserdem werden zu zweit ein paar Abläufe, wie etwa die Befreiung aus einer Raumkapsel zu Beginn der Mission, gestrafft. Leider kann der Koop-Modus nicht ganz mit denjenigen aus den bisherigen Halo mithalten. Die Rückblenden machen zwar Spass, die Ausflüge durch New Mombasa dagegen funktionieren weniger gut.

Für bessere Koop-Action sorgt der brandneue Feuergefechtmodus. Dieser ist weit unkomplizierter und Arcade-lastiger ist als Koop in der Kampagne. Auf den ersten Blick wirkt die Spielidee jedoch nicht gerade originell: Ihr müsst in einer Arena auf New Mombasa eintreffende Gegnerwellen vernichten. Das erledigt ihr entweder alleine, mit bis zu drei Kumpels online oder im Split-Screen. Das Spielprinzip kennt man mittlerweile aus diversen Titeln, allen voran Gears of War 2 mit seinem Horde-Modus.

Bonus-Disc rein für Mehrspielerfreunde

Mehrspieler-Fans müssen ganz stark sein: Der fantastische Mehrspielerduellmodus, den man in den Halo-Spielen kennen und lieben gelernt hat, fehlt ebenfalls! Was mit dem Feuergefecht auf den ersten Blick nach einer Enttäuschung aussieht, entpuppt sich bald als Suchtmittel erster Güte. Dank der KI, der hervorragend zusammenspielenden Feindeinheiten und des langsam, aber stetig wachsenden Schwierigkeitsgrades könnt ihr bald nicht mehr so schnell die Finger vom Feuergefechtmodus lassen - das berühmte Noch-eine-Runde-Gefühl setzt rasch ein.

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