Test - Guitar Hero: World Tour : Grandiose Welttournee!

An dieser Stelle eine kleine Entschuldigung an die Nachbarn. Guitar Hero: World Tour ist in der Redaktion angekommen und das Spiel kann man eben nur in Konzertlautstärke genießen! Activison Blizzard zieht endlich nach und lässt uns mit der Band jammen. Neben Gitarre und Bass dürfen jetzt auch Schlagzeug und Gesang teilnehmen. Somit schließt Entwickler Neversoft zu den Plastikgitarren-Pionieren von Harmonix wieder auf. Und will noch ein kräftiges Pfund drauflegen.

Welche Schnapsnase winkt bei der Finalisierung von Tracklisten für Musikspiele eigentlich andauernd Tokyo Hotel mit Monsoon durch? Ist der Titel wirklich so beliebt oder einfach nur billig zu haben? Bei Rock Band waren wir deswegen schon leicht gereizt, bei der DS-Version von Guitar Hero wurden wir auch wieder damit genervt und was kratzt uns da beim neuen Guitar Hero: World Tour in den Ohren? Tokyo Hotel! Schlimmer ist eigentlich nur, dass beim vorletzten Gig der Karriere La Bamba auf der Agenda steht. Immerhin spielt sich der Song ein bisschen anspruchsvoller als der Teenie-Pop. Aber keine Sorge, diese beiden Beispiele sollen so ziemlich die einzigen wirklich diskussionswürdigen Beiträge der 85 Tracks umfassenden Songliste bleiben. Also Puls wieder runterfahren und dafür mit Purple Haze von der Jimi Hendrix Experience abrocken!

Flüsterleises Schlagzeug?

Bevor wir uns jedoch dem Spiel selbst widmen, muss die neue Hardware dem Härtetest standhalten. Gebrochene Fußpedale wie seinerzeit bei Rock Band sollten hier nicht so schnell vorkommen. Zum einen ist der Fußweg nicht so weit und zum anderen das Material elastischer. Es gibt also nach, wenn ein etwas unsensibler Stampfer am Werk ist. Für den nötigen Halt sorgt eine klebende Fläche an der Unterseite. Freie Platzwahl ist somit angesagt. Anstatt vier werden nun insgesamt fünf Pads mit den Drumsticks bearbeitet. Dank sehr guter Gummierung ist von den unteren drei Pads nur ein dumpfes „Bumm-Bumm" zu hören und kein „Klack-Klack" wie beim sehr viel lauteren Konkurrenten. Dafür sind die Hi-Hats auf nicht ganz so leisen Pfoten unterwegs und sprechen nicht hundertprozentig akkurat an. Insgesamt dennoch ein sehr schönes und vor allem stabiles Drumset.

An der Gitarre findet sich als Neuerung ein Touchpad, das mittig am Gitarrenhals angebracht ist. Darüber können bestimmte Passagen, vornehmlich Soli, gespielt werden. In der Praxis funktioniert das auch ganz gut, doch wer mit den fünf farbigen Buttons bisher keine Probleme hatte, wird sich nicht so schnell auf das Touchpad umgewöhnen mögen. Zumal es meistens direkt nach dem Solo normal weitergeht und der Weg zu den Buttons vielleicht nicht schnell genug zurückgelegt wird. Eine Sache verstehen wir jedoch überhaupt nicht: Nach zwei gespielten Songs fing der Anschlag fürchterlich an zu quietschen! Und da wir nicht einfach ein paar Tropfen Öl in das Gehäuse kippen wollten, hat er bis heute nicht wieder aufgehört. Ob es sich dabei um eine Montagsgitarre, also eine Ausnahme, handelt, konnten wir noch nicht klären. Bei früheren Probier-Sessions war uns dies nicht aufgefallen.